Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung vor dem Orkantief „Ylenia“ herausgegeben. In der Nacht zum 17.02.2022 werden unwetterartige Orkanböen an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Im Binnenland kommt es zu schweren Sturmböen. Das Orkantief „Ylenia“ soll sich bis zum Samstag, dem 19.02.2022 über Mecklenburg-Vorpommern austoben. Wetterexperten der Unwetterzentralen warnen vor schweren Sturmschäden und vergleichen Orkantief „Ylenia“ bereits mit Sturm „Kyrill“ aus dem Jahr 2007.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte kam es zu rund 75 Feuerwehreinsätzen, die im Zusammenhang mit dem Orkan "Ylenia" stehen. Der Großteil der Einsätze bezog sich dabei auf herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume, welche die Straßen blockierten. Durch Bäumen, die auf Stromleitungen fielen, kam es vereinzelt im Kreis zu Stromausfällen. "Das Zusammenspiel zwischen Leitstelle, den Feuerwehren und Straßenbauträgern klappt reibungslos", heißt es seitens der Kreisverwaltung.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist es zu zahlreichen Polizeieinsätzen auf Grund des anhaltenden Sturmtiefs gekommen. Die Beamten der Polizeiinspektion Neubrandenburg mussten zu mehreren Einsätzen fahren, da einige Straßenbäume auf die Fahrbahnen kippten. Die Straßenbäume konnten durch die Feuerwehren des Landkreises beräumt werden.
Glück im Unglück hatte ein Fahrzeugführer eines Lkw der Deutschen Post.
In den Morgenstunden befuhr der 41-Jährige gegen 08:17 Uhr mit seinem Lastkraftwagen die L27 aus Neubrandenburg kommend in Richtung Wulkenzin, als plötzlich ein Straßenbaum auf den Anhänger des Lkw stürzte. Der Anhänger wurde dabei so stark beschädigt, dass die Fahrt nicht fortgesetzt werden konnte.
Während der Unfallaufnahme durch die Polizei Neubrandenburg, kippte ein weiterer Baum im Unfallbereich auf die Fahrbahn und beschädigte eine am Straßenrand befindliche Schutzplanke.
Aufgrund der Beräumungsarbeiten durch die Straßenmeisterei und der Abschleppmaßnahme des Lastkraftwagens, musste die L27 auf Höhe der Unfallstelle zwischenzeitlich voll gesperrt werden.
Die entstandene Gesamtschadenshöhe beläuft sich auf 31.000 Euro.
Wir schalten einen Live-Ticker zu Sturmschäden, Feuerwehreinsätzen und Verkehrsbehinderungen.
00:35 Uhr: Orkantief „Ylenia hat die Mecklenburgische Seenplatte erreicht und zieht mit teils schweren Sturmböen über die Region. Erste Bäume wurden entwurzelt und sorgen für Feuerwehreinsätze.
- 08:10 Uhr Baum auf Gebäude gestürzt in Petersdorf - Einsatz der Feuerwehr Adamshoffnung
- 05:45 Uhr Baum über Fahrbahn Stadtgebiet Malchow - Karower Chaussee, Einsatz der Feuerwehr Malchow
- 05;10 Uhr Baum über Fahrbahn in Rockow, Einsatz Feuerwehr Möllenhagen
- 02:45 Uhr Baum über Fahrbahn Minzow Richtung Röbel, Einsatz Feuerwehr Röbel/Müritz
- 01:50 Uhr Sturmschäden Sommerstorf Richtung B108, Feuerwehren Grabowhöfe und Vielist im Einsatz
- 00:50 Uhr Verkehrsbehinderungen auf der B192 zwischen Sietow und Klink - Baum auf Fahrbahn gestürzt, Feuerwehr Sietow im Einsatz
- 00:45 Uhr Stadt Malchow am Koster - Baum über Fahrbahn, Feuerwehr Malchow im Einsatz
- Die Deutschbahn hat den Reiseverkehr teilweise in Mecklenburg-Vorpommern eingeschränkt. Erst ab 06:30 Uhr wird der Regelfahrplan wieder aufgenommen. Davor fallen etliche Züge aus. Nachfolgende Züge fahren mit verminderter Geschwindigkeit, so dass es zusätzlich zu Verspätungen kommt. Update 07:15 Uhr: Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern – die DB meldet: „Aufgrund von Unwetterschäden kommt es aktuell bundesweit mit Schwerpunkt in der Nordhälfte Deutschlands zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr. In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit fast alle Bahnstrecken betroffen. Es kommt zu Verspätungen und Teilausfällen auf fast allen Linien. Ersatzverkehre mit Bussen können derzeit leider nicht angeboten werden. Die Reiseauskunft wird ständig aktualisiert.
Seit gestern Abend zieht das Sturmtief „Ylenia“ mit orkanartigen Böen über Norddeutschland hinweg. „Die starken Winde nach den ungünstigen Witterungen der letzten Jahre stellen die Bäume des Landes erneut vor eine Zerreißprobe“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Forstminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin und warnte eindringlich vor Spaziergängen im Wald:
„Es besteht eine erhöhte allgemeine Gefahr unter anderem durch herabfallende Äste und angeschobene Bäume. Diese können sich auch mit Windstößen geringerer Stärke oder durch andere Umstände lösen und unkontrolliert herabfallen. Das Betreten des Waldes sollte deshalb nur in Ausnahmesituationen und unter Beachtung großer Vorsicht erfolgen.“
Diese Warnung gilt laut Backhaus auch für die kommenden Tage, denn die Gefahrenlage werde sich aufgrund der anhaltend starken Winde und dem heranziehenden Orkan „Zeynep“ voraussichtlich auch über das Wochenende nicht entspannen.
Die Gesamtmenge an Sturmholz belief sich bei Sturmtief „Nadia“ Ende Januar im Gesamtwald auf ca. 300.000 Festmeter geworfenes oder gebrochenes Holz, erklärte der Minister. Der Orkan „Ylenia“ habe nach ersten Einschätzungen keine vergleichbar großen Schäden bewirkt.