„Wir erinnern heute an alle Opfer des Nationalsozialismus. Die Herrschaft der Nationalsozialisten war von Anfang auf Unterdrückung jeglicher Opposition, auf die Verfolgung von Juden, Sinti, Roma und anderen Gruppen, auf Vernichtung, Mord und Krieg angelegt. An ihrem Ende standen millionenfacher Massenmord und unvorstellbare Zerstörungen. Die zwölf Jahre, in denen die Nazis in Deutschland das Sagen hatten, sind die schrecklichsten in der deutschen Geschichte. Im deutschen Namen ist unermessliches Leid über weite Teile der Welt gebracht worden. Es ist wichtig, dass wir an alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnern“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Samstag in Schwerin.
„Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft liegt nun rund 80 Jahre zurück. Es ist richtig, die Erinnerung an diese Zeit wachzuhalten. Die heute lebenden Generationen tragen keine Verantwortung für die damaligen Verbrechen. Aber wir sind verantwortlich dafür, dass sich das, was damals geschah, nie wiederholt“, sagte die Ministerpräsidentin. „Deshalb macht es mir Mut, dass in den letzten Wochen viele Menschen in Deutschland gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Dieses Engagement ist wichtig. Wir haben das große Glück, in Demokratie, Freiheit und Frieden zu leben. Es ist die Verantwortung von uns allen, diese Werte zu schützen und sie an die kommenden Generationen weiterzugeben“, sagte die Ministerpräsidentin.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der damaligen Sowjetunion befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar deshalb offizieller Gedenktag in Deutschland. Ministerpräsidentin Schwesig nimmt kommende Woche in ihrer Eigenschaft als Bundesratspräsidentin an der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag teil.
In Waren (Müritz) wurde ebenfalls eine Gedenkfeier organisiert. Hierzu gab es am Samstag im Jugendzentrum JOO! in Waren (Müritz) eine Gedenkveranstaltung. Die Gedenkrede hielt Rüdiger Prehn als Präsident der Stadtvertretung Waren (Müritz). Schüler der Kreismusikschule Müritz sorgten für den musikalischen Rahmen. Im Anschluss der Veranstaltung im JOO! wurde die Gedenkfeier mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Ermordeten des Konzentrationslagers Retzow, in der Kietzstraße von Waren (Müritz) beendet.