Der Landeselternrat Mecklenburg-Vorpommern (LER) und der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern (LSR) starten am 13.01.2021 eine gemeinsame Online- Umfrage, die der Evaluation des Distanzunterrichts, welcher seit Anfang Januar an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt praktiziert wird, dient. Mit Hilfe dieser Umfrage erhoffen sich die Interessenvertreter beider Gremien einen realistischen Eindruck von der praktischen Umsetzung des Distanzunterrichts. Hierzu werden die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und die Lehrer u. a. bezüglich ihrer häuslich-technischen Voraussetzung befragt. Darüber hinaus soll ermittelt werden, ob die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerschaft hinreichend effektiv funktioniert und die gestellten Aufgaben den Anforderungen eines zielführenden Unterrichts entsprechen.
Der Landesschülerrat und Landeselternrat halten die Umfrage für notwendig und wichtig, da sich bereits nach dem ersten Lockdown abzeichnete, dass Schülerinnen und Schüler vor ernstzunehmende Probleme bezüglich der digitalen Beschulung gestellt wurden. Anton Fischer, Vorstandsmitglied im Landesschülerrat kommentiert das wie folgt: ’‘Wir befürchten, dass wir wieder mit einem Lernrückstand in die Schule kommen werden. ’’und fügt hinzu, ’‘Wenn sich der Lockdown weiter verlängert und Schülerinnen und Schüler weiterhin ausschließlich im Distanzunterricht bleiben, werden wir wieder eine lange Zeit brauchen, um alle Rückschritte aufholen zu können.’’ Der erste Lockdown hat gezeigt, wie unterschiedlich die Lernsituationen der einzelnen Schülerinnen und Schüler aussehen können. Diese ist stark abhängig von den individuellen, äußeren Umständen, die im Zweifel keine geeignete Lernsituation darstellen. ’‘Wir hoffen, dass sich aus dieser Umfrage ergibt, ob sich die Finanzierungen von Bund und Land gelohnt haben. Das Finanzierungsprogramm wurde Anfang letzten Jahres aufgesetzt. Doch wie viele Schulen und betroffene Schülerinnen und Schüler davon jetzt schon profitiert haben bleibt offen’’, so Anton Fischer.
„Diese Umfrage dient aber nicht nur der Aufdeckung von erwarteten Defiziten, sondern auch um positive Lösungen und Beispiele zuerkennen und diese zu publizieren.“ ergänzt Kay Czerwinski, Vorsitzender des Landeselternrates. „Viele Lehrer und Schüler leisten gerade überdurchschnittliche Arbeit und wir wollen wissen wie das möglich war.“ Doch nicht nur die Hardwareausstattung erweist sich dieser Tage als problematisch. Auch softwareseitig werden die Schülerinnen und Schüler vor lernerfolgshindernde Herausforderungen gestellt. So stürzte die durch das Land geförderte Lernplattform bereits zwei Mal binnen kürzester Zeit ab und machte einen Distanzunterricht nahezu unmöglich.
Darüber hinaus fehlt es an Tools, die beispielsweise Videokonferenzen ermöglichen, obwohl diese bereits seit Oktober 2020 in der Planung sind. Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern und der Landeselternerat Mecklenburg- Vorpommern die Interessenvertretungen aller Schülerinnen und Schüler und Eltern im Land, erhoffen sich aus dieser Umfrage ein klares Ergebnis zu gewinnen. Nicht zuletzt sollen die Umfrageergebnisse der Landesregierung aufzeigen, welchen Problemstellungen sich in Bezug auf die Schule zu Zeiten von Corona dringend zu widmen ist.
Fragebogen zum Distanzunterricht Eltern