Der reguläre Trainingsbetrieb ist, wie bei allen Sportvereinen in Mecklenburg-Vorpommern, auch beim SV Waren 09 bereits wochenlang per Landesverordnung auf Eis gelegt. Das schlägt den Kickern nicht nur aufs Gemüt, sondern auch die sportliche Form leidet unter dem Trainingsverlust. Sicherlich versuchen die Fußballer im individuellen Einzeltraining, die Kondition, Stärke und Stabilität auf dem Niveau der Verbandsliga zu halten, doch ein Gruppentraining ist einfach effektiver. Und das gab es am Donnerstag endlich wieder. Wenn auch per Onlineschalte, aber dafür mit einer großen Portion Elan und Spaß. Nico Frindt und Jens Boldt hatten am Donnerstag zum ersten Zoom-Training eingeladen und brachten ihre Jungs mit Abstand ordentlich zum Schwitzen.
Dass sich Online-Training in der Vorplanung recht einfach anhört, aber die Vorbereitung für eine einzige Stunde doch wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als gedacht, mussten sich die beiden Trainer des SV Waren 09, die für Kondition, Athletik und Regeneration zuständig sind, schnell eingestehen. „Einen passenden Raum für uns Trainer haben wir schnell in der Physiotherapie ,TheraLind‘ gefunden. Jan Lindow bietet in seinen Praxisräumen nach dem regulären Kundenbetrieb die besten hygienischen Voraussetzungen“, dankte Jens Boldt für die unkomplizierte Zusammenarbeit. Doch alleine die Ausarbeitung der Trainingseinheiten kostete das dreifache an Zeit, was sie letztlich im Training beanspruchten. „Aber wir machen das gerne, denn wir müssen am Ball bleiben“, unterstreicht Nico Frindt. Um die Übungen effektiv vorzumachen und online zu korrigieren, mussten die beiden Trainer unweigerlich auf Tuchfühlung gehen. „Aus diesem Grund haben wir uns beide entschlossen, jeweils einen Corona-Schnelltest zu machen, um auf Nummer sicher zu gehen“, so Jens Boldt. Auch diese aufwendige Hürde konnte noch vor dem Trainingsbeginn gemeistert werden.
Sportler vom SV Waren 09 setzen auf Zoom
Schließlich rückte der Uhrzeiger weiter in Richtung 18:30 Uhr und nach und nach pingten sich die Sportler in das System von Nico Frindt ein. „Wir haben diese Variante als Pflichttraining angesetzt, doch bei der Motivation wäre das sicher nicht nötig gewesen“, freuten sich die Trainer über die rege Teilnahme. Ein kurzes „Hallo“ in die Runde und schon gab es in gewohnter Form klare Ansagen der Trainer. „Wir schauen heute, ob ihr eure Hausaufgaben gemacht habt. Es wird eine kurze Erwärmung geben und dann folgt das spezifische Stabilitätstraining mit Kraftelementen“, wies Nico Frindt seine Sportler per Laptopkamera aus der Ferne in die folgenden 60 Minuten ein. „Wir arbeiten uns wie gehabt von unten nach oben“, stieg Jens Boldt schließlich in die Erwärmung ein. Füße, Beine und der Rumpf wurden auf Trapp gebracht. Nur zehn Minuten später: Der Puls stieg sachte, die Atmung wurde schneller und das erste Glitzern auf der Stirn wurde sichtbar. Weiter geht´s - auch Nico Frindt hatte sich für seinen Part einfache Übungen ausgedacht, die ohne Geräte und im heimischen Zimmer von den Sportlern absolviert werden konnten. Immer wieder folgte der Blick auf den Monitor und die beiden Trainer gaben individuelle Tipps und korrigierten bei Bedarf die Haltung. Nach einer anspruchsvollen Stunde Onlinetraining konnten alle Beteiligten schließlich ein positives Fazit ziehen. „Es war anstrengend, es hat Spaß gemacht und wir können gut darauf aufbauen“, so die Sportler, die sich in den kommenden Wochen bis zum Regeltraining mit dem Onlinetraining fit halten wollen.