„Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Schwesig, als politische Vertreter auf kommunaler Ebene blicken wir mit Sorge auf die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in unserer Stadt und Region“, so beginnt der offene Brief, den die Stadt Waren (Müritz) auf den Weg bringen will. Unterschrieben haben diesen Brief Bürgermeister Norbert Möllern und die sechs Stadtfraktionen sowie der Präsident der Stadtvertretung.
Weiterhin heißt es in dem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz und die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern: „Die zunehmenden Preissteigerungen und die wachsende Ungewissheit bei der Energieversorgung sind Gründe für unsere Sorgen. Diese sich zunehmend abzeichnende Ausnahmesituation kann schwerwiegende Folgen in Bereichen des alltäglichen Lebens ergeben, von denen sich bereits einige heute abzeichnen. Die sich zuspitzende Situation lässt viele Bürger mit großen Sorgen zurück. Ein optimistischer Blick in die Zukunft fällt zunehmend schwer.
Viele Unternehmen fürchten um ihre Existenz, um ihre wirtschaftliche Grundlage und damit auch unsere Stadt und Region um ihre Weiterentwicklung und den Erhalt ihrer Lebensqualitäten in einer noch lebenswerten Region“, aus diesem Grund haben sich auch schon zahlreiche Müritzer Unternehmen diesem Brief per Unterschrift angeschlossen. Weiteren Vereine, Verbände oder Institutionen und alle, die sich ebenfalls diesem Brief anschließen möchten, haben noch bis zum 04. November 2022 die Möglichkeit, sich bis in eine Unterschriftenliste einzutragen. Diese liegt im Bürgerbüro der Stadtverwaltung Waren (Müritz) aus.
„Die drohende Rezessionsgefahr für das kommende Jahr erfordert unbürokratische Hilfen für Bürger, Unternehmen und Kommunen und ein rasches, nationales Handeln zur Sicherung der Energieversorgung und der Versorgungslage in Deutschland. Wir fordern daher von unserer Bundes- und Landesregierung schnellere und vor allem nachhaltig unterstützende Hilfen für unsere Bürger, Unternehmen und Kommunen. Neben der Forderung nach schnellen und unbürokratischen Hilfen fordern wir von unserer Bundes- und Landesregierung die schnellstmögliche Umsetzung der nachfolgenden Punkte:
Schaffung bezahlbarer Preise für Energie und Lebensmittel. Senkung der Steuern auf Energie — kompromisslos und sofort!
Sicherung und Weiterbetrieb des PCK Schwedt und Leuna zur Stabilisierung der Versorgungssicherheit.
Aussetzung des Merit-Order-Prinzips, solange kein Überangebot an den Strommärkten existiert.
Sofortige Entlastungsmaßnahmen zum Erhalt aller Firmen und Unternehmen. Der Mittelstand war und bleibt der wirtschaftliche Motor in der Region unseres Landes. Es müssen Existenzen geschützt werden, um Insolvenzen zu verhindern.
Wir fordern trotz aller Schwierigkeiten stabile Netzbedingungen für unser Strom- und Gasnetz, damit es in den kommenden Wochen und Monaten nicht zu einem Unterangebot an Strom und Gas kommen kann.
Sehr gerne stehen wir Ihnen für persönliche Gespräche zur Verfügung, um Ihnen die Ängste und Sorgen der Menschen und Unternehmen unserer Stadt zu schildern."