Gastronomie an der Mecklenburgischen Seenplatte
Wir möchten es kurz machen. Unsere Existenzängste zu beschreiben macht keinen Sinn, die hören Sie aus allen Kanälen. Statt die Frühjahrs-Saison willkommen zu heißen, steht Corona vor der Tür - klopft nicht leise an, sondern trifft uns mit voller Härte und die Folgen sind keinem wirklich klar.
Wie auch? Ähnliches haben wir alle, egal ob Politik oder Wirtschaft in dieser Generation noch nicht erlebt. Wir alle sind privatgeführte Unternehmen und vor seine Mitarbeiter mit kraftloser Stimme zu treten und Kurzarbeit zu verkünden, während andere Branchen, die der Obhut des Staates unterliegen, ebenfalls zu Hause bleiben (selbstverständlich bei voller Lohnfortzahlung) ist keine leichte Aufgabe!
Hier kommt eine Ungleichheit zu Tage, die in schweren Zeiten sehr schwer auszuhalten ist.
Wir möchten nicht nur fordern- wir möchten mitgestalten.
Und wir möchten darüber informieren, was für uns in dieser Ausnahmesituation nun essenziell wichtig ist und welche Hilfe wir jetzt brauchen, denn es gibt ein Leben nach Corona und dieses gilt es jetzt gut vorzubereiten. Deutschland ist eine starke Wirtschaftskraft - wir schnüren Hilfspakete für die ganze Welt und sind sogar in der Lage anderen die Schulden zu erlassen bzw. dafür einzutreten. Dort, wo Hilfe und Schutz in den letzten Jahren benötigt wurde, hat der deutsche Steuerzahler mit aller Kraft sein Bestes gegeben.
Jetzt aber muss uns geholfen werden, und zwar schnell und in vollem Umfang! Ansonsten gibt es uns bald nicht mehr. Die Frage lautet nicht, ob wir in finanziellen Schwierigkeiten sind, sondern wie wir die nächsten Wochen wirtschaftlich überleben sollen.
Der wichtigste Punkt gleich vorab: Was uns und vor allen Dingen unseren Mitarbeitern jetzt nicht reicht, ist ein Kurzarbeiter Geld von 60% vom Netto - hieraus müssen 100% werden, ansonsten verliert unsere Branche in Zeiten des Fachkräftemangels wichtige und letzte Mitarbeiter. Unsere Mitarbeiter erwarten jetzt von uns, dass wir uns für sie einsetzen - also ein ganz wichtiger Punkt! Wenn man sein Leben auf 100 % netto plus Trinkgeld ausgerichtet hat, dann reichen 60 % bei weitem nicht aus.
Wir benötigen als mildernde Sofortmaßnahmen neben den schon beschlossenen Maßnahmen umgehend und unbürokratisch:
• 100 % Kurzarbeitergeld für Voll- und Teilzeit-Beschäftigte
• Freie Zuschüsse und zinsfreie Darlehen nicht nur für Kleinstbetriebe, sondern auch für KMUs
• Zinsfreie Stundung von Zins und Tilgung für Kreditverträge jeglicher Art (Finanzierung, Leasing, Ratenkauf etc.)
• Bürgschaften für Miet- und Pachtverpflichtungen
• Aussetzung der IHK Beiträge
• Aussetzung der Fremdenverkehrsabgabe für mindestens 24 Monate als Soforthilfe für Jetzt und Starthilfe für Danach
• Aussetzung der GEZ Gebühren analog zum guten Beispiel der GEMA
• Aussetzung der Beiträge der BGN (es findet momentan keine Arbeit im Unternehmen statt)
• Rechtlicher Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen
Jedes Essen und jedes Zimmer, welches wir heute nicht verkaufen, werden wir in 3 Monaten nicht mehrfach an den Gast bringen können! Wenn wir nicht mehr sind, wird der Tourismus als stärkste Wirtschaftskraft in unserer Region zusammenbrechen. Die wirtschaftlichen Folgen hieraus wären weitaus gravierender und käme den Staat teurer als jetzt die Rettung der Unternehmen.
Mit verzweifelten Grüßen aus Plau am See Ihre Plauer Gastronomen:
- Timo Weisbrich - Ferienpark Heidenholz
- Beatrice und Ernst Gotzian - Parkhotel Klüschenberg
- Ronny Weisbrich – Ferienanlage „Zum See“
- Marco Storm - Hotel Marianne / Restaurant Kiek In
- Stefan Zeisler - Zeislers Esszimmer
- Birgit Falk - Falk Seehotels GmbH
- Remo Block - Ferienpark an der Metow & Restaurant Fischerhaus
- Claudia Rauer - Hotel-Restaurant Fackelgarten
- Rüdiger Pagel – Gasthaus Pagel
- Annemarie Trezak – Cafè Altstadt
- Hasip Hasipi – Il Mondo
- Uta Gebert – Plaudereck
- Ralf Herzog – Café Flair
- Katja Schwenkler-van Uem und Andreas Göpp – Café Glücksmoment
- Ivette und Manfred Klöppner - Trödelstübchen & Café
- Karin Rochlitz - Café Faltenrock
- Anett Kuse – Jannys Eis
- Georgios Dagdelenidis - Taverna Thasos
- Labinot Kaloshi - La Casa
- Ingo Spaller – Marktrestaurnt
- Marlies Rupp – Eiscafe Al Ponte
- Viola Uteß - Plauer Fischimbiss
- Sylvio Thiede - Eiscafe Paradies (Parchim)
- Roger Gielson - Hotel Altes Pfarrhaus (Alt Schwerin)
- Andreas Podschun - Landgasthof Barkow
- Marita Beck - Alter Amtsturm (Lübz)
- und vermutlich auch die meisten anderen Gastronomen aus der Stadt, die wir auf Grund der aktuellen Lage nicht erreicht haben.