Ein offener Brief erreicht Bildungsministerin Bettina Martin heute. Der Inhalt viele Fragen besorgter Eltern zum Thema Schulalltag und Kinder:
Eltern wandten sich in den letzten Wochen an uns mit vielen Fragen zum Schulalltag ihrer Kinder in diesen Zeiten. Wir haben diese Fragen gesammelt und zusammengestellt. Heute möchten wir diese gern an Sie weiterleiten, verbunden mit der Bitte um Ihre Antwort.
Wer berät die Landesregierung zu den Schutzmaßnahmen in den Schulen und wie bindend sind diese für unsere Region? Gibt es Handlungsspielraum? Wie wird dieser genutzt um das gesellschaftliche Miteinander so normal und angemessen wie nötig, für unsere Kinder zu gestalten?
Hat ein Schulleiter ein Hausrecht? Wenn ja, in wie weit darf er es in der Schule durchsetzen? Darf er z.B. Testungen untersagen?
Haben Lehrer und Schulleiter in MV mit einer Suspendierung zu rechnen? (Bsp. Schulleiter Fr.-L.-Jahn-Grundschule Rathenow)
In welchem Gremium und wie genau werden Beschlüsse innerhalb der Landesregierung getroffen? Gibt es Mehrheitsbeschlüsse und wenn ja, wie sehen diese aus? Reicht eine einfache Mehrheit aus? Wie genau werden diese Beschlüsse faktisch nachvollziehbar begründet?
Werden auch Kinderärzte und Kinderpsychologen in die Beratungen zur Beschlussfindung von Maßnahmen herangezogen?
Für die Entwicklung der Kinder sind soziale Kontakte unerlässlich. Sie erlernen jetzt ein distanziertes Verhalten, das langfristige Folgen für ihre Psyche haben kann. Sind die AHA-Regeln bereits Teil des Lehrplans?
Für unsere Kinder und Jugendlichen bedeutet unserer Meinung nach miteinander zu singen, zu tanzen, menschliche Nähe, Umarmungen und auch miteinander zu feiern: Kindheit. Seit Monaten dürfen sie diese nicht ausleben. Wie lange ist das Ihrer Meinung nach vertretbar?
Können Sie vertreten, dass diese harten Maßnahmen die Sozialkompetenz unserer Kinder in starkem Maße negativ beeinträchtigt?
Sind die Lehrer über die CO2 – Rückatmung und die zu geringe Sauerstoffsättigung der eingeatmeten Luft, sowie den Bakterienherd im feuchtwarmen Klima unter der Maske informiert? Wird in den unteren Klassenstufen darauf geachtet, dass die Masken regelmäßig gewechselt werden? Werden Masken zur Verfügung gestellt? Werden Eltern über das Reinigen der Behelfsmasken aufgeklärt? (Behelfsmasken müssen täglich bei 60 Grad gewaschen werden und zum Sterilisieren bei 80 Grad für 10 Minuten in den Ofen)
Wer haftet für Folgeschäden des Maskentragens? (Hautpilz, Pilzbefall der Lunge, Infektionskrankheiten – psychische Schäden)
Das RKI hält weiterhin an der Behauptung fest, dass das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes keine Gefahr darstellt. Ärzte weisen inzwischen auf das Eintreten einer Hyperkapnie hin - ein erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut. Da gerade Grundschüler Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsabfall, plötzliche Müdigkeit oder Schwindel nicht unbedingt mit dem Tragen der Maske in Verbindung setzen, und sich zudem aufgrund der schulischen Verpflichtung vor dem Absetzen der Gesichtsbedeckung scheuen, ist es hier besonders notwendig, sie auf das Erkennen entsprechender Symptome sowie auf das richtige Reagieren (sofortiges Absetzen) hinzuweisen. Wie wird das im Schulalltag umgesetzt?
Können Sie vertreten, dass die Haut unserer Kinder durch die vorgeschriebene Anwendung von Desinfektionsmitteln nachhaltig geschädigt wird, obwohl nachgewiesen wurde, dass herkömmliche Hygiene, wie die Anwendung von Seife beim Händewaschen ausreicht, um das Coronavirus zu inaktivieren?
Werden Elternvertretungen (z.B. Landeselternrat) mit eingebunden? Sind sie Ansprechpartner?
Werden unsere Kinder in den Schulen getestet? Muss dafür eine Einverständniserklärung der Eltern eingeholt werden?
Was passiert, wenn Eltern für ihr Kind die PCR-Testung und eine Maske zu tragen, untersagen? Maskenpflicht vor Schulpflicht?
Wie lassen sich überfüllte Schulbusse in denen kein Abstand eingehalten werden kann mit dem Infektionsschutzgesetz vereinbaren?
In einem Artikel im Nordkurier vom 19.08.2020 machen sich die Eltern Luft. Das Tragen der Masken zur Vermeidung von Infektionen ist zu unsicher, ein Mindestabstand kann nicht eingehalten werden. Also Maske „ja“ – Sicherheitsabstand „nein“?
Ist eine Änderung dieser Zustände geplant? Könnten beispielsweise weitere Busse eingesetzt werden?
Was gedenkt das Bildungsministerium zu unternehmen, um die entstandenen Wissenslücken durch mangelhaft stattgefundenen Unterricht zu schließen?
Wie kann der Rahmenlehrplan erfüllt werden, wenn Förderkurse, Gruppenarbeit und Musikunterricht ausfallen? Wie kann die Förderung lernschwacher Schüler gewährleistet werden?
Wie kann Kommunikation der Lehrer mit ihren Schülern stattfinden, wenn die Mimik durch das Maske tragen praktisch wegfällt?
Können Sie vertreten, dass Kinder, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfen, von ihren Mitschülern, dessen Eltern und auch im alltäglichen Leben ausgegrenzt und z.T. diskriminiert werden (z.B. Betretungsverbot in Geschäften o.a. öffentlichen Einrichtungen)?
Können Sie vertreten, dass Kinder bei großer Hitze durch das Tragen der Maske dem Risiko ausgesetzt sind, Kreislaufzusammenbrüche zu erleiden?
Können Sie vertreten, dass Kinder durch das Tragen der Maske und der damit verbundenen ansteigende Keimbelastung durch das entstehende feuchte Milieu, welches durch das Ausatmen entsteht, gesundheitliche Probleme erleiden können, wie z.B. Atemwegserkrankungen?
Wie oft wird in den Schulen aktuell während des Unterrichts gelüftet? Wie hoch ist die Durchschnittstemperatur in den Wintermonaten in den Klassenräumen? Sehen Sie keine Gefahr für die Gesundheit unserer Kinder durch kalte Räume?
Wie können Sie verhindern, dass Kinder, die Ihre Maske vergessen, nicht kilometerweit zu Fuß zur Schule bzw. von der Schule nach Hause gehen müssen, wie geschehen in Demmin? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn dem Kind unterwegs etwas passiert?
Eltern und Kinder erwarten Ihre Antworten, die wir ebenfalls veröffentlichen möchten.
Der offene Brief wurde von "Menschen stehen auf" erstellt und veröffentlicht.