Rückblick, Ausblick und Ehrungen im Kurzentrum
Die ersten Wochen im Jahr werden traditionell in den Städten genutzt, um zurückzublicken, in die Zukunft zuschauen und Danke zu sagen. So auch auf dem Jahresempfang der Stadt Waren (Müritz). Am gestrigen Vormittag begrüßte Stadtpräsident René Drühl gut 200 Frauen und Männer im Warener Kurzentrum, um gemeinsam den Neujahrsempfang zu zelebrieren. Unter den Gästen waren neben geladenen Warener auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft, ehrenamtliche Förderer des Heilbades sowie interessierte Einwohner aus Waren (Müritz).
Viele Persönlichkeiten begrüßte René Drühl, für eine Person nahm er sich aber etwas mehr Zeit. „Ich möchte Roswita Herchenbach nochmals nachträglich zu ihrem 70. Geburtstag gratulieren“, so der Stadtpräsident. Neben ehrenden Worten gab es natürlich auch einen bunten Blumenstrauß. Ehrende Worte richtete René Drühl auch an die Verstorbenen der Stadt Waren (Müritz) aus dem vergangenen Jahr. „Besonders möchte ich Jürgen Köhn gedenken“, so Drühl. Nach kurzem Innehalten versuchte der Stadtpräsident das sportliche Ziel, die Tagesordnung des Neujahrsempfangs innerhalb von zwei Stunden zu absolvieren, einzuhalten. Und so erwähnte er lediglich einige Episoden aus dem vergangenen Jahr. „Die Stadtvertretung traf sich zu zehn Sitzungen, 73 Einzelsitzungen und es wurden insgesamt 180 Vorlagen diskutiert und dazu beraten“, so René Drühl. In der Bürgerspechstunde gab es neben ernsten Themen, wie der Lärmbelästigung durch angrenzende Straßen, auch kuriose Anfragen. „Ein Bürger wollte die Parkplätze seines Nachbar per Verfügung durch die Stadt nutzen“, erinnerte Drühl. In Sachen Liquidität der Stadt konnte René Drühl einige Medienberichte entschärfen. „Wir sind nicht pleite, müssen aber besonnen handeln“, schätze der Stadtpräsident ein. 8,76 Millionen fester Ausgaben stehen 8,5 Millionen Euro an Finanzkraft entgegen. „Das lässt uns gut wirtschaften.“ Apropos Wirtschaft: Die scheint in Waren (Müritz) immer noch in der Blütephase zu sein. Der neue EDEKA-Markt mit seinem Logistikzentrum und auch die Bäckerei Steinofen-Meister haben jeweils 50 neue Arbeitsplätze in Waren (Müritz) geschaffen. Binnen 20 Minuten gab René Drühl einen kleinen Einblick auf die jüngste Geschichte von Waren (Müritz) und ließ Bürgermeister Norbert Möller noch jede Menge Gesprächsstoff.
Und der griff auch gleich das Thema Wirtschaft auf. „Unsere Stadt hat sich weiterhin positiv entwickelt und die Wirtschaft ist gut in Waren (Müritz)“, so Bürgermeister Möller. Doch auch Fachkräftemangel macht an der Müritz nicht halt. „Hier muss nach wie vor gegengesteuert werden“, diese Erkenntnis erhielt das Stadtoberhaupt bei 50 Firmenbesuchen im vergangenen Jahr. Auch die finanzielle Situation sprach Möller nochmals an. Diese sei angespannt, aber nicht schlecht. So können freiwillige Bezuschussung der Musikschule und des Personennahverkehrs durch die Stadt weiterhin realisiert werden. Eine weitere freiwillige Aufgabe ist die Integrationsarbeit. Die wurde durch Jasmin Glause als Integrationsbeauftragte von Waren (Müritz) gemeistert. „Sie hat die Spanne zwischen ehrenamtlichen Engagement und hauptamtlichem Netzwerk optimal geschlossen und dafür möchten wir ihr danken“, so Möller. Jasmin Glause gibt den Posten als Integrationsbeauftragte jetzt aus persönlichen Gründen ab. In Waren (Müritz) gibt es ein großes Ehrenamt, hierzu zählen auch die Stadtvertreter. Und eben diese wurden in diversen Medien durch die Abstimmung zum Wertstoffhof an den Pranger gestellt. So veröffentlichte beispielsweise „Wir sind Müritzer“ die Namen und deren Abstimmung zum Wertstoffhof Waren / Ost und machte so Stimmung gegen die Ehrenamtlichen. „Die Entscheidung ist aus wirtschaftlicher Sicht völlig richtig gewesen. Sie ist zwar unangenehm, aber weder schlimm noch bürgerunfreundlich. Sie ist vertretbar“, schätzte Norbert Möller ein. Auch die baulichen Fortschritte fanden ihren Platz in der Neujahrsrede des Bürgermeisters. So wurde die Kietzstraße, das Hortzentrum Ost und der Stadthafen fertiggestellt. Im Bau befinden sich noch die Appartements am Hafen, das Müritzpalais am Kietz und Mare Müritz am Seeufer. Einige Bauten wurden stark diskutiert, sind aber aus Sicht des Stadtoberhaupts nachhaltig für Waren (Müritz), seine Einwohner und die Urlauber. Für Gesprächsstoff sorgt auch der Umbau der Steinmole, die nach ersten Schätzungen 2,56 Millionen Euro kosten sollte. Nach neusten Berechnungen liegen die Kosten mittlerweile bei 4,9 Millionen Euro. „Es stehen aber auch Förderungen in Höhe von 80 Prozent in Aussicht und diese neuen Zahlen müssen in der Stadtvertretung diskutiert werden“, so Möller.
Das Waren (Müritz) finanziell nicht schlecht aufgestellt ist, bescheinigten auch Landrat Heiko Kärger und Schleswigs Bürgermeister Dr. Arthur Christiansen. Das Stadtoberhaupt das der Partnerstadt, der auch die längste Anreise hatte, muss jährlich mit einem Defizit von 30 Millionen Euro im städtischen Haushalt klar kommen.
Ehrung Rettungsschwimmer Wasserwacht Müritz
Der Neujahrsempfang der Stadt Waren (Müritz) wurde aber nicht nur für langatmige Reden genutzt. Er bot auch die Möglichkeit, engagierte Einwohner des mecklenburgischen Soleheilbades zu ehren. So wurden sechs Rettungsschwimmer der DRK Wasserwacht Müritz, für Engagement zur Förderung des Schwimmunterrichts ausgezeichnet. Marina Strüben, Ricarda Silkenbäumer, Benjamin Wittke, Eric Greiner, Benjamin Hein und Andreas Piske schwammen im Rahmen des Projektes Müritzquerung von Buchholz nach Waren (Müritz), welches mit 30 Kilometern Länge die längste Strecke auf der Müritz ist. „Durch die erste Auflage konnten 1.170 Euro an Spendengeldern eingeworben werden. Dieses Geld ist komplett zugunsten der Schwimmausbildung verwendet worden. Im vergangenen Sommer wurden vier Schwimmkurse am Volksbad absolviert, bei denen zahlreiche Kinder schwimmen lernten. Aktuell startet ein Schwimmkurs für angehende ABC-Schützen der Warener Kita „Haus Sonnenschein“. Weitere Angebote sind in den kommenden Monaten geplant. Für dieses Engagement möchten wir Marina Strüben, Ricarda Silkenbäumer, Benjamin Wittke (der heute arbeitsbedingt nicht anwesend ist), Eric Greiner, Benjamin Hein und Andreas Piske danken“ zeichnete René Drühl die Rettungsschwimmer aus.
Anerkennungsplakette der Stadt Waren (Müritz)
Die Anerkennungsplakette der Stadt Waren (Müritz) ging in diesem Jahr an die WoGeWa für die Sanierung der Wiesenstraße 2 und an die Karstens Schmidt Immobilien GmbH & Co KG für die Modernisierung durch Neubau in der Rosenthalstraße 25.
Ehrung Rettungsschwimmer Wasserwacht Müritz
Den Umweltpreis der Stadt Waren (Müritz) konnten die Mitglieder des Kleingartenvereins „Eldenholz e.V.“ für sich verbuchen. „Der Kleingartenverein betreibt einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und dem Erhalt der Umwelt“, so Rainer Espig in seiner Laudatio.
Richard-Wossidlo-Preis
Den Richard-Wossidlo-Preis haben sich die Warener Stadtführer verdienst. Die 15 Frauen und Männer haben im Jahr 2016 insgesamt 9312 Besuchern bei Stadtführungen die Schönheit von Waren (Müritz) gezeigt und mit fundiertem Wissen geglänzt.
Mit den besten Wünschen für das neue Jahr und einem Glas Sekt endete der Neujahrsempfang nach 140 Minuten im Kurzentrum Waren (Müritz).
Gästen auf dem Neujahrssempfang
Unter den Gästen des Neujahrssempfanges verweilten Bundestagsabgeordnete Jeannine Pflugradt, Bundestagsabgeordneter Eckhardt Rehberg, Landtagsabgeordnete Nadine Julitz, Neubrandenburgs Bürgermeister Silvio Witt, Penzlins Bürgermeister Sven Flechner und sein Stadtpräsident Michael Baaß, Andres Sprick Bürgermeister und Hans-Dieter Richter als Stadtpräsident von Röbel/Müritz, René Putzar, Malchows Bürgermeister und Stadtvertreterin Elke-Anette Schmidt, Jürgen Seidel als ehemaliger Wirtschaftsminister und Stadtvertreter von Waren (Müritz), Vertreter aus Wirtschaft und Kultur, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Waren (Müritz), der erste Polizeihauptkommissar, Jörg Mielke, Stefan Gesell vom Kurzentrum Waren (Müritz) sowie Schleswigs Bürgermeister Dr. Arthur Christiansen