Beim Neujahrsempfang gab es am Sonntag in der Malchower „Werleburg“ Rückblicke, Einblicke und Ausblicke. Denn die Inselstadt hat in den zurückliegenden Jahren viel geschafft, aber auch noch viel vor. Zudem konnten einige Malchower für Engagement ausgezeichnet werden.
Claudia Kaul von der Kreismusikschule Müritz war am zweiten Sonntag dieses Jahres von 11 bis kurz vor 14 Uhr für die verbindenden Worte und Takte zuständig. Sie moderierte den Neujahrsempfang, auch Neujahrsgespräch genannt, und sorgte mit ihren Schülern für den Wohlklang zwischen den einzelnen Programmpunkten: Felix Witt blies das Baritonhorn, Tom Karff und Anton Fischer spielten das Klavier, unterstützt von Claudia Kaul selbst. Ihr Publikum waren neben Vertretern der Malchower Bevölkerung unter anderem der Bürgermeister René Putzar, der Präsident der Stadtvertretung Rickert Reeps, Politiker verschiedener Ebenen und Parteien aus der Region, Bürgermeister der Nachbarkommunen und Vertreter der Partnergemeinden im Nordwesten Deutschlands. Rickert Reeps ging in seiner Ansprache zu Beginn der Veranstaltung auf die allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Zeit ein und hob dabei besonders eine negative Dynamik hervor:
„Krisensituationen verschärfen stets die Unterschiede zwischen arm und reich.“ Bürgermeister Putzar hatte seine umfangreiche Rede in verschiedene Teile gegliedert – was Malchow in den letzten Jahren erreicht hat, was man dabei gelernt hat, was gefeiert wurde und was noch zu tun ist. In die erste Kategorie zählen beispielsweise das neue Wohngebiet am Gahlbeckweg und die Sanierung zahlreicher Straßen, in die zweite, Gelassenheit gegenüber Anfeindungen zu bewahren und die Grenzen des papierlosen Büros zu erkennen, in die dritte, dass 2022 die meisten Feste wieder möglich waren, ohne das Engagement vieler fleißiger Ehrenamtler jedoch nicht möglich gewesen wären, in die vierte, einen Jugendbegegnungsplatz nahe der Eishalle schaffen und statt auf Windräder lieber auf Solaranlagen setzen zu wollen.
„Perspektivisch möchten wir auch Möglichkeiten prüfen, den Durchgangsverkehr nicht mehr über die Insel zu leiten und dieses Nadelöhr so zu entlasten“, kündigte René Putzar an. Im vorletzten Block der Veranstaltung richtete man den Blick wieder in die Vergangenheit und würdigte Erreichtes: zuerst mit den Sanierungspreisen für die letzten beiden Jahre, die an die Häuser Kirchenstraße 9 und Kloster 21/22 gingen, dann mit den Auszeichnungen verdienstvoller Ehrenamtler der Jahre 2020 bis 2022. Beim letztgenannten Punkt verlas Rickert Reeps die Texte, mit denen die Geehrten dem entscheidenden Ausschuss vorgeschlagen worden waren. Für das Jahr 2022 wurden Manfred Göring vom Förderverein des Klosters, der ehemalige Kommunalpolitiker Gerhard Kühn und der Malchower Volksfestverein geehrt.
Als letzter Tagesordnungspunkt waren mehrere Grußworte zu hören, unter anderem von Johannes Arlt – der SPD-Politiker sitzt für einen der Wahlkreise der Mecklenburgischen Seenplatte im Bundestag-, Jens Cordes von der Kreishandwerkerschaft Mecklenburgische Seenplatte, Dieter Halbig, dem Vorsitzenden des Fördervereins Kloster Malchow e. V., zwei Vertretern der Partnergemeinden und dem Malchower Pastor Eckhard Kändler. Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung konnten alle Beteiligten bei kleinen Speisen und Getränken miteinander ins Gespräch kommen und sich dazu austauschen, wie man die Inselstadt in der kommenden, nicht einfachen Zeit mitgestalten kann.