Mafred Urban übernimmt die Schärpe, Rübe und Keule
Knapp 100 Morizaner haben sich am Freitag im Schloss Ulrichshusen die Ehre gegeben und beim traditionellen Mahl ihrem scheidenden Fürsten Dirk I. die Ehre erwiesen und zeitgleich gespannt in die Runde geschaut, wer denn die Insignien der Macht übernehmen würde. Doch zuvor rief der Herold im farbenfrohen Gewand Name für Name der angereisten Gäste auf und ließ sie zünftig begrüßen. Wahlweise standen klares Wasser oder Vergorenes aus Honig parat. Der Herold für seine Begriffe setzte auf den guten alten Met, um seine Kehle zu befeuchten. Schließlich bat er die Gäste von der Empore in den festlich gedeckten Speisesaal. Hier spielte Sophia Warcak auf der Harfe leibreizende Klänge und sorgte für kurzweilige Unterhaltung, bis Dirk I. seine letzten Amtshandlungen vollzog. „Bevor ich wieder zur Waschfee werden, will ich euch von den zurückliegenden zwölf Monaten berichten“, so der Fürst, der eigentlich Geschäftsführer der Warener Waschfee ist.
So erinnerte Dirk I. an das Morizanermahl, an dem über 400 Grundschüler teilnahmen und die grundlegenden Benimmregeln bei einem ausgewogenen Menü zelebrierten. Außerhalb der Reihe wurden jüngst der MSV Groß Plasten mit einer Spende bedacht. Zuvor konnten sich bereits die Helfer des THW Waren sowie die Sankt Mariengemeinde über Zuwendungen freuen. Weiterhin wurde die Gründung eines eigenen Vereins angeschoben. Ein großer Dank ging an Dagmar Wilisch, die als Sekretarius die Fäden der Morizaner zusammenhält. Und schließlich wurde es Zeit für den Amtswechsel. Im Großen Rat fiel die Wahl auf Manfred Urban. Der Geschäftsführer des Mecklenburger Metallgusswerkes hätte es sich nie träumen lassen, einmal Fürst zu werden, nahm diese Verantwortung aber gerne an. So wurde er mit der Schärpe, der Keule und einer neugenerierten Rübe, die letzte ist über die Jahre verloren gegangen, ausgestattet. Voller Elan berichtete Fürst Manfred I., wie er sein Volk regieren will und was er sich auf die Fahnen geschrieben hat. In erster Amtshandlung hauchte er dem Spendentopf aus der Morizanergabe bereits vor der Sammlung etwas Leben ein und steuerte 500 Euro aus dem Erlös des jüngsten Tag der offenen Tür im MMG bei. Doch zuvor sollten die Bäuche gefüllt und die Kehlen benetzt werden. Zweierlei vom Lachs und gefüllter Schweinerücken mit diversen Beilagen und natürlich jede Menge Vergorenes wanderten auf die Tische. Genüsslich wurde gespeist und angeregt geplappert. Bis schließlich der Herold und Wolf-Dieter Ringguth vom Morizianerrat mit den Spendenschüsseln von Platz zu Platz zogen. Mit lockeren Sprüchen lockten die beiden zahlreiche Scheine aus den Geldbörsen der Anwesenden und so kamen stolze 3.555 Euro zusammen. Neben dem Morizaner Mahl, das auch in diesem Jahr wieder organisiert wird, werden unteranderem das Pädagogische Förderzentrum Waren, die Müritzschule Sietow, das Warener Joo!, hier regte der neue Fürst die Gründung eines Fördervereins an, sowie der Warener Fanfarenzug mit Zuwendungen bedacht.