Neue Helme und Westen in Mecklenburg-Vorpommern
Zum besseren Schutz bei Terror- oder Amokeinsätzen erhält der Streifeneinzeldienst der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern, über die bisherige ballistische Schutzausstattung hinaus, zusätzlich ballistische Schutzhelme. Weiterhin wurden die ballistischen Überziehschutzwesten der Schutzklasse IV nach Ablauf der Gewährleistungsfrist von 10 Jahren ersetzt. Innenminister Lorenz Caffier übergab heute der Landespolizei im Einsatztrainingscenter der Fachhochschule in Güstrow die neue Schutzausstattung.
„Die bislang hauptsächlich verwendeten Einsatzhelme in der Landespolizei schützten ausschließlich vor Stichen, Stößen und Brandmittelangriffen“, so Innenminister Caffier. „Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, aber auch Amokläufe und Gewaltkriminalität machen eine verbesserte Ausstattung der Polizistinnen und Polizisten notwendig und erfordern neue Standards beim passiven Schutz der Beamten“. Die Polizistinnen und Polizisten des Streifeneinzeldienstes der Polizeireviere des Landes treffen meist als Erste am Gefahrenort ein und benötigten deshalb nicht nur kugelsichere Westen, sondern auch einen Schutz des Kopfes. Die neuen Helme bieten den gleichen ballistischen Schutz, der bis vor kurzem nur Spezialeinheiten vorbehalten war.
Jeweils zwei der Helme gehören künftig zur Ausrüstung auf jedem im Dienst befindlichen Streifenwagen, damit die Beamten bei entsprechenden Einsatzlagen unmittelbar darauf zurückgreifen können. Insgesamt werden in den nächsten Tagen 220 neue Helme und ebenso viel neue Überziehschutzwesten an die einzelnen Dienststellen der Polizeipräsidien Neubrandenburg und Rostock ausgeliefert.
Die Auswahl des in der Landespolizei einzuführenden Schutzhelms erfolgte unter Beteiligung von Polizeivollzugskräften der auszustattenden Polizeibehörden. Favorisiert wurde einstimmig der nach der Technischen Richtlinie Gesamtsystem „Ballistischer Helm“ zertifizierte ballistische Schutzhelm Hoplit F 1200-16H der Firma Ulbrichts Witwe GmbH.Bei diesem Typ handelt es sich um einen Hybridhelm, dessen Helmschale außen aus Titan und innen aus Aramid besteht.
Besonders wichtig beim effektiven Schutz vor Projektilen ist die Aufnahme der Restenergie des Projektils, wenn es durch den Helm gestoppt wird, die sogenannte Traumawirkung. Der Schutzhelm Hoplit F weist im Vergleich zu anderen Helmen die geringsten Trauma-Werte auf. Er ist wenigen Sekunden von Größe 52 – 62 variabel einstellbar und passt sich damit den unterschiedlichen Kopfformen und -größen an. Der Helm ähnelt in der Form einem Motorrollerhelm und lässt sich auch mit einem In-Ohr-Kommunikationssystem tragen.
Die Ergänzungsbeschaffung der ballistischen Überziehschutzwesten wurde europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag hat die Firma Mehler Vario GmbH erhalten.
Für die Beschaffung der ballistischen Helme des Streifeneinzeldienstes wurden ca. 1,4 Mio. Euro verausgabt.