Die damalige Erprobungsstelle für Flugzeuge in Rechlin wurde im letzten Jahr des zweiten Weltkrieges auch als Ziel von Bombenangriffen anvisiert. In diesem Zuge kam es auch zu Flugzeugabschüssen durch die deutsche Wehrmacht. So auch am 25. August 1944, als über der Müritz ein B-17 Bomber der USAF abgeschossen wurde. Jetzt wurde ein Motor vom Typ Wright-Curtiss R-1820 Cyclone des abgestürzten Air-Force-Fliegers geborgen.
Knapp 80 Jahre lag der Motor des B-17 Bombers auf dem Grund der Müritz vor Rechlin. Die Flugbesatzung konnte sich beim Absturz noch per Fallschirm retten. Das Flugzeug versank in den Müritzer Fluten. Acht Jahrzehnte später machte sich das Luftfahrttechnische Museum Rechlin dafür stark, dass nach einem 18-monatigen Genehmigungsverfahren konnte schließlich die Bundeswehr in Rechlin anrücken. Einsatztaucher des 5. deutsch-britischen Pionierbrückenbataillons 130 aus Havelberg führten bereits Erkundungstauchgänge durch und bargen jetzt den Flugzeugmotor aus der Müritz vor Rechlin. Der Wright-Curtiss R-1820 Cyclone soll jetzt restauriert und später nach Möglichkeit im Luftfahrttechnische Museum Rechlin ausgestellt werden.
Der B-17 Bomber war ein viermotoriger schwerer Bomber, der im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich von den United States Army Air Forces (USAAF) geflogen wurde. Die B-17 erreichte unter dem Spitznamen „Fliegende Festung“ eine bedeutende Rolle bei strategischen Bombenangriffen auf deutsche Industrie- und Militärziele. In der Geschichte der Luftkriegsführung war die B-17 aufgrund der schweren Bewaffnung mit mehreren Maschinengewehren zur Verteidigung gegen feindliche Jäger bekannt.
Die Erprobungsstelle für Flugzeuge in Rechlin war eine bedeutende deutsche Einrichtung für die Erprobung und Entwicklung von Flugzeugen. Sie wurde 1926 gegründet und befand sich in der Gemeinde Rechlin in der Mecklenburgischen-Seenplatte. Die Hauptaufgabe der Erprobungsstelle für Flugzeuge war die Testung von Prototypen, neuen Flugzeugmodellen und technologischen Innovationen im Bereich der Luftfahrt. Hier wurden verschiedene Aspekte der Flugzeugleistung, Flugzeugzuverlässigkeit und Flugzeugtechnik bewertet. Die Erprobungsstelle spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von deutschen Luftwaffenflugzeugen vor und während des Zweiten Weltkriegs.
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs trug die Erprobungsstelle Rechlin dazu bei, einige der wichtigsten deutschen Flugzeuge zu entwickeln und zu testen, darunter den Jäger Messerschmitt Bf 109, den Jagdbomber Focke-Wulf Fw 190 und den Bomber Junkers Ju 88.
Nach dem Krieg wurde die Einrichtung von den Alliierten besetzt, und einige der erfassten Flugzeuge wurden in die Sowjetunion transportiert. Die Erprobungsstelle für Flugzeuge in Rechlin verlor ihre Bedeutung und wurde schließlich aufgelöst. Heute erinnert das Luftfahrttechnische Museum Rechlin an die Geschichte und die Bedeutung der Einrichtung während der Zeit des Zweiten Weltkriegs.