Den gestrigen Reformationstag, 505 Jahre nachdem Martin Luther seine Thesen verkündete und damit eine Erneuerung der Kirche einläutete, haben auf 13 angemeldeten Demonstrationen hunderte Einwohner der Mecklenburgischen Seenplatte die Coronapolitik der Bundesregierung, die Energiekriese und den Krieg in der Ukraine thematisiert. Alleine in Waren (Müritz) wurden 650 Teilnehmer gezählt.
Diese versammelten sich gestern, nicht wie üblich, auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz), sondern kamen um 18:30 Uhr auf der großen Wiese oberhalb des Volksbades entlang der Röbeler Chaussee zusammen. Hier begrüßte Markus Häcker als Versammlungsleiter und Mitglied der Initiative „Menschlich – Stark – Miteinander“ die Demonstranten und lud diese zum Montagsspaziergang durch die Warener Westsiedlung ein. Zuvor wurde der Marsch durch einen kurzen Redebeitrag von Gerhard Tammer eingeläutet. In seiner Ansprache verwies er auf die immer bedrohlicher werdende Lage. „Es zeichnet sich immer mehr der Eindruck ab, dass Black-outs im Winter längst beschlossene Sache sind“, so der Senior. Anders lassen sich die Warnungen des Leipziger Amtsgerichtspräsidenten Michael Wolting, der bereits vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen warnt, nicht erklären. Friedlich hingegen ging es auf der Demonstration und dem Montagsspaziergang zu. Die anwesende Polizei hatte lediglich mit Verkehrssicherungsmaßnahmen der Begleitung des Demonstrationszuges zu tun. Gestern führte der Montagsspaziergang von der Röbeler Chaussee einmal quer durch die Warener Westsiedlung. „Dies war der Wunsch zahlreicher Einwohner von Waren (Müritz), nachdem eine Montagsdemo auch auf dem Papenberg organisiert wurde“, erklärte Markus Häcker. Nach dieser Premiere stellten sich auch Andreas Reimer, Jürgen Jeske und Holger Anton den aktuellen Situationen mit ihren Redebeiträgen. Alle drei Unternehmer machten auf die brisante wirtschaftliche Lage aufmerksam. Nicht vornehmlich aus eigenem Interesse, sondern für ihre Familien, Arbeitnehmer, Kollegen und Mitmenschen. „Wir sitzen alle im selben Boot“, so die Unternehmer. Im Anschluss der Demo machte Markus Häcker nochmals auf die morgige Podiumsdiskussion aufmerksam.
Unter dem Thema „Energiekrise beenden, Insolvenzen stoppen“ wird am 02. November 2022 die öffentliche Podiumsdiskussion um 19:30 Uhr im Bürgersaal Waren (Müritz) eröffnet. Hierzu haben sich bereits mehrere Bundestagsabgeordnete und weitere Vertreter der Landespolitik angekündigt.
Hauptthema dieses Abends wird die gescheiterte Wirtschafts- u. Energiepolitik der zurückliegenden Monate sein. Politische Vertreter der Parteien werden die Möglichkeit bekommen, zu den Forderungen der Unternehmerinitiative und der Stadt Waren (Müritz) Stellung zu beziehen. Durch den Abend wird ein unabhängiger Moderator führen. Die Initiative erhofft sich, damit einen weiteren Beitrag zum demokratischen Dialog zwischen Volksvertretern und Bürgern zu leisten. „Über ein breites Bürgerinteresse an diesem Abend würden wir uns freuen“, heißt es seitens der Organisatoren.