Markus Häcker und Holger Anton, ihres Zeichens Mitorganisatoren der Initiative „Menschlich stark miteinander“ und dem „Müritzer Unternehmeraufstand“ sowie der Montagsdemos in Waren (Müritz) haben in den zurückliegenden Wochen medial ziemlich einstecken müssen. Dennoch standen beide Müritzer gestern Abend erneut auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz) und demonstrierten gemeinsam mit 570 Teilnehmern gegen die aktuelle Energiepolitik in Deutschland. Aber auch der Erhalt der Neubrandenburger Frühchenstation wurde thematisiert und eine Unterschriftenliste ausgelegt.
„Am Klinikum in Neubrandenburg soll die Behandlung von Extrem-Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm eingestellt werden. Während sich in diesem Fall die Landespolitik für den Erhalt einsetzte, scheiterte der Weiterbetrieb an dem VERBOT durch die Krankenkassen. Ein gewinnorientiertes Gesundheitssystem nimmt auch keine Rücksicht auf die Allerkleinsten. Sie benötigen die Wärme und den Zuspruch der ganzen Familie. Wie sollen es sich Väter und Geschwister bei diesen Kraftstoffpreisen leisten können, das kleine Würmchen täglich zu besuchen, wenn die drei verbliebenen Kliniken in Greifswald, Rostock oder Schwerin sind“, erklärte Markus Häcker zu Beginn der gestrigen Demonstration in Waren (Müritz) und verwies auf die Unterschriftenliste, um eine Petition zum Erhalt dieser besonderen Kinderstation zu unterstützen.
In einem kurzen Statement ging Markus Häcker auf die Berichterstattung durch einige Medien ein und dankte den Demoteilnehmern für den Support und dem Zuspruch, den die beiden Demo-Organisatoren erfahren durften. „Es ist so schön, euch so zahlreich versammelt zu sehen. Versteht mich nicht falsch, dieses Gefühl ist jeden Montag erhebend. Aber heute beglückt es mich noch mehr, weil es zeigt, dass ihr uns vertraut! Dass ihr ehrlichen, kritischen Worten und Menschen mit Ecken, Kanten und Fehlern mehr vertraut, als menschenfeindlicher Propaganda. Nun haben sie ihre Waffe durchgeladen und immer wieder abgedrückt, vornehmlich in unseren Rücken. Nun jedoch ist ihr Magazin leer, die Patronen verschossen und was soll ich euch sagen: wir sind noch da!“, so Markus Häcker. „Warum werden wir nun also von Menschen ohne Rückgrat gemieden, wo uns doch: die Polizei lobt, die Behörden anerkennen, die von uns durchaus kritisierten Politiker unseren Einladungen folgen und sich der Bürgermeister für unser Engagement öffentlich bedankt“, fragte sich Häcker, der symbolisch Mitorganisator Holger Anton neben sich ans Rednerpult holte. „Ich möchte meine Emotionen nutzen, um euch immer wieder aufzurufen, uns zu unterstützen“, so Markus Häcker weiter. Und die Unterstützung gab es erneut durch einen friedlichen und störungsfreien Verlauf der Demonstration. Diese verfolgten die kurze Rede und honorierte das Statement mit kräftigem Applaus. So auch die Feststellung: „Es sind nicht die Pandemie und der Ukrainekrieg schuld an all dem, was über unser Land hereinbricht, sie sind lediglich die Begründungen für diese geplante große Umgestaltung der Gesellschaft. Es ist somit der politisch gewollte Umgang mit diesen Problemen, der dieses Land zerstört.“
Auch Holger Anton ergriff kurz das Mikrofon und stellte sich die Frage, was denn nun die Politiker mit dem Thema „Blackout“ machen wollen. Verneinten vier politische Vertreter zur jüngsten Podiumsdiskussion noch die Gefahr eines möglichen Blackouts, schickten Landkreise und selbst der Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns Infobriefe und Tipps zur Vorsorge an die Bevölkerung. So sprach Holger Anton erneut den Bürgermeister der Stadt Waren (Müritz) an und forderte: „Herr Möller klären sie die Bürger auf.“ Nach den Reden folgte der Großteil der Demonstranten der Einladung zum Montagsspaziergang durch die Altstadt. Auch in der kommenden Woche soll es in Waren (Müritz) wieder um 18:30 Uhr eine Montagsdemo auf dem Neuen Markt geben.