Manchmal ist es an der Zeit, ein neues Wohnmobil anzuschaffen. Vielleicht hat sich die familiäre Situation geändert, sodass ein größeres Modell benötigt wird. Es kann aber auch das Gegenteil eintreten. Verlieren die Kinder die Lust daran, mit ihren Eltern zu campen, dann reicht oftmals ein kompakteres Wohnmobil aus. Doch was passiert mit dem gebrauchten Campingwagen?
Das alte Wohnmobil in Zahlung geben
Die schnellste und unkomplizierteste Lösung ist es, das gebrauchte Wohnmobil beim Händler in Zahlung zu geben. Der aktuelle Wert wird dann einfach vom Preis des neuen Wohnmobils abgezogen. Allerdings bringt diese Methode auch einige Nachteile mit sich. Der Händler will naturgemäß auch noch an dem gebrauchten Fahrzeug etwas verdienen. Deshalb wird er niemals den tatsächlichen Wert bezahlen. Er wird mit Sicherheit einen deutlich geringeren Wert berechnen.
Das Wohnmobil selbst verkaufen
Deutlich lukrativer ist es, das gebrauchte Wohnmobil in Eigenregie zu verkaufen. Dazu sind jedoch folgende Schritte erforderlich:
- Wert ermitteln
- Fotos machen
- Anzeige aufgeben
- Verkaufsverhandlungen führen
Das größte Problem ist die Wertermittlung. Es gibt für Wohnmobile nicht solche interessanten Gebrauchtwagenpreislisten wie für Pkws. Deshalb müssen andere Methoden gewählt werden. Beispielsweise ist es möglich, auf den gängigen Portalen nach vergleichbaren Angeboten zu suchen. Dann besteht schon ein gewisser Anhaltspunkt. Auf- oder Abschläge können noch anhand des Zustands oder der Ausstattung erfolgen.
Es gibt aber auch eine Berechnungsmethode. Händler machen sich die Sache oftmals einfach, indem sie für jedes Jahr der Nutzung acht Prozent vom Neupreis abziehen. So kann auch jeder Privatverkäufer vorgehen. Es lassen sich aber auch beide Vorgehensweisen kombinieren. Wird das Wohnmobil dann zu einem etwas geringeren Preis angeboten, werden sich zahlreiche Interessenten melden. Das sollte nur dann gemacht werden, wenn der Verkauf schnell erfolgen muss, weil vielleicht der Platz für das zweite Fahrzeug fehlt.
Die Anzeige ist entscheidend
Bei den meisten Verkaufsportalen können eine gewisse Anzahl von Fotos veröffentlicht werden. Von dieser Möglichkeit sollte jeder Gebrauch machen. Bevor die Aufnahmen durchgeführt werden, sollte das Wohnmobil von innen und außen sauber sein. Neben den besonderen Merkmalen sollten auch Kratzer oder andere Schäden gezeigt werden. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Mängel verschwiegen werden. Dann fühlen sich die Interessenten getäuscht.
Neben den Fotos sollten sämtliche Daten in der Anzeige zu finden sein, die für den Interessenten wichtig sind. Diese wären:
- Modell
- Baujahr
- Kilometerleistung
- Größe
- Ausstattung
- Wartung
- TÜV
Es müssen natürlich nicht sämtliche Wartungsdokumente hochgeladen werden. Trotzdem sollte in der Anzeige stehen, dass es regelmäßige Inspektionen gab, sofern es der Wahrheit entspricht. Es ist immer sehr vorteilhaft, wenn die Angaben wahrheitsgemäß und nicht geschönt sind.
Einen schriftlichen Kaufvertrag anfertigen
Falls es zu einem Kaufabschluss kommt, sollte unbedingt ein schriftlicher Kaufvertrag aufgesetzt werden. Vordrucke sind im Internet frei verfügbar. Bei einem Privatverkauf kann die Gewährleistung ausgeschlossen werden. Eine solche Klausel schützt jedoch nicht vor der Sachmängelhaftung. Wurde ein Mangel wissentlich verschwiegen, muss der Verkäufer für die Beseitigung bis zu einem Jahr nach dem Verkauf haften.
Das Wohnmobil an ein Ankaufsunternehmen verkaufen
Es gibt Unternehmen, die sich auf den An- und Verkauf gebrauchter Wohnmobile spezialisiert haben. Es kann durchaus sinnvoll sein, das gebrauchte Reisemobil einem solchen Unternehmen, wie dem Wohnmobilcenter am Wasserturm, anzubieten. Der Anbieter kümmert sich um sämtliche Angelegenheiten und bezahlt einen höheren Preis, als der Händler für die Inzahlungnahme ausgeben würde. Auf diese Weise lässt sich ein gebrauchtes Wohnmobil völlig stressfrei zu einem angemessenen Preis verkaufen.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein gebrauchtes Wohnmobil zu verkaufen. Nicht alle Methoden bringen einen guten Erlös. Die Inzahlungnahme ist einfach, aber es wird nicht der tatsächliche Wert erstattet. Der eigene Verkauf ist etwas aufwendig, aber es lässt sich mit viel Geduld ein angemessener Verkaufspreis erzielen. Der Verkauf an ein Ankaufsunternehmen bietet viel Komfort und einen guten Preis. Zudem greift beim Verkauf an ein Unternehmen nicht die persönliche Sachmängelhaftung.