Mehr Lohn für Bauarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern
Kreis Mecklenburgische Seenplatte: Rund 3.930 Bau-Beschäftigte arbeiten in 309 Betrieben Bauarbeiter im Kreis Mecklenburgische Seenplatte bekommen jetzt eine „Schippe voll Lohn“ obendrauf
Bauarbeiter im Kreis Mecklenburgische Seenplatte bekommen in diesem Monat dickere Lohntüten. „Wer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf dem Bau arbeitet, kann jetzt pro Monat zwischen 260 und 380 Euro mehr im Portemonnaie erwarten – vom Bauhelfer bis zum Polier und Baustellenleiter, vom Maurer, Straßenbauer und Kranführer bis zur Bürokraft“, sagt Wolfgang Ehlert von der IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern. Die IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern spricht von einem „Lohn-Plus, das die Arbeit deutlich attraktiver“ mache: „Es lohnt sich wieder, auf dem Bau in die Hände zu spucken. Der neue Tarifabschluss bringt – neben volleren Lohntüten – vor allem auch eins: Respekt für die Arbeit auf dem Bau“, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Wolfgang Ehlert.
Außerdem ist, so die IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern, schon jetzt klar: Jeweils zum April gibt es mehr Geld – im kommenden Jahr und auch in 2026. „Die nächsten Lohn-Stufen nach oben sind damit sicher. Und wichtig ist auch, dass jetzt die Lohn-Mauer zwischen Ost und West endgültig fällt: Ab April 2026 verdienen alle auf dem Bau im Osten und im Westen endlich das gleiche“, sagt Wolfgang Ehlert. Auch für Azubis werde die Ausbildung attraktiver: Wer in einem Bauunternehmen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte seine Ausbildung mache, gehe jetzt im ersten Jahr schon mit 1.080 Euro pro Monat nach Hause. Das seien 200 Euro mehr als bislang. „In den kommenden beiden Jahren klettern die Ausbildungsvergütungen dann weiter nach oben. Der Bau macht sich damit interessant: Er wird für junge Leute wieder deutlich attraktiver und erhöht damit seine Chancen auf den dringend gebrauchten Fachkräfte-Nachwuchs“, sagt Wolfgang Ehlert.
Dabei sei der Tarifabschluss eine „schwere Geburt“ gewesen: „Ohne Arbeitskampf hätten die Arbeitgeber wohl keinen neuen Tarifvertrag unterschrieben. Erst die breite Warnstreikwelle hat das Bauhandwerk und die Bauindustrie in die Knie gezwungen und zum Einlenken gebracht“, so Ehlert. In den 309 Baubetrieben im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte arbeiten rund 3.930 Beschäftigte. Außerdem machen dort 239 junge Menschen ihre Ausbildung. Das teilt die IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern mit. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Vom neuen Bau-Tarifabschluss profitieren Beschäftigte, die in der IG BAU sind und bei einem Unternehmen arbeiten, das im Arbeitgeberverband des Bauhandwerks oder der Bauindustrie ist. Die IG BAU ruft jetzt alle Bau-Beschäftigten zum „Lohn-Check“ auf. Die Gewerkschaft hat dazu einen „Lohn-Rechner“ geschaltet: tarifrechner.igbau.de. Außerdem gibt es für Gewerkschaftsmitglieder eine kostenlose Beratung per „Bau-Lohn-Hotline“: 069 / 95 737 – 427 (Festnetztarif). „Es lohnt sich, jetzt einen genauen Blick auf die Lohnabrechnung zu werfen. Denn das Lohn-Plus gibt es rückwirkend ab Mai. Das zusätzliche Geld muss also jetzt – im Juni – schon auf dem Konto sein“, erklärt Wolfgang Ehlert.