Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind täglich rund 13.000 Schülerinnen und Schüler in den Bussen des Landkreises unterwegs, um von ihrem Wohnort zur Schule und zurück zu kommen. Seit geraumer Zeit häufen sich aber Beschwerden über mangelnde Platzkapazitäten in den Bussen und lange Fahrwege. Dies nahm die CDU-Fraktion gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der MVVG, Dr. Stephan Bunge, nun zum Anlass, um mit Vertretern des Kreiselternrates sowie den Verkehrsunternehmen des Kreises ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten auszuloten. Dazu informiert der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Tilo Lorenz:
„Die Verkehrsunternehmen in unserem Landkreis befördern täglich Tausende Busfahrschüler. Insgesamt machen sie dabei einen großartigen Job. Nichtsdestotrotz zeigte unsere gemeinsame Beratung, dass es hier und da nicht rund läuft. Die Corona-Pandemie wirkt derzeit wie ein Brennglas und einzelne Problemlagen in der Schülerbeförderung treten noch deutlicher zutage. Die meisten Schwierigkeiten bestehen insbesondere in den Morgenstunden, wenn alle Fahrschüler wegen des Unterrichtsbeginns mehr oder weniger gleichzeitig befördert werden müssen. Auf einzelnen Strecken reichen dann die Platzkapazitäten einfach nicht aus, um für jedes Kind einen Sitzplatz vorzuhalten. Vor dem Hintergrund der Verkehrssicherheit kann ich gut verstehen, dass dies den Eltern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.
Daher haben wir uns nun verständigt, zunächst einmal systematisch zusammenzutragen, auf welchen Linien die Situation besonders angespannt ist, um dann ggf. auch zeitnah Verbesserungen herbeizuführen. Mittel und langfristige Abhilfe lässt sich letztlich aber wohl nur schaffen, wenn zusätzliche Busse eingesetzt, die Kapazitäten also erhöht werden. Dies muss aber zum einen durch die Verkehrsgesellschaften umsetzbar und zum anderen auch finanzierbar sein. An dieser Stelle werden wir über mögliche Lösungen zur Verbesserung des ÖPNV insgesamt innerhalb der Fraktion diskutieren und dann auch notwendige Initiativen innerhalb der verschiedenen Gremien des Kreistages starten.“
Der Aufsichtsratsvorsitzende der MVVG, Dr. Stephan Bunge, führt weiter aus:
„Ein kurzfristiges Instrument, das für einige Entspannung sorgen könnte, sind die sogenannten Schülerlotsen. Diese können durch die direkte Ansprache dazu beitragen, dass die bereits jetzt vorhandenen Kapazitäten besser ausgenutzt werden. Als MVVG wollen wir hier schnell eine neue Werbekampagne an den Schulen starten, um noch mehr Schülerlotsen zu gewinnen. Darüber hinaus sollten in der Trägerversammlung der Jobcenter des Landkreises die Fördermöglichkeiten für sogenannte Schulbegleiter ausgelotet werden.
Neben den kurzfristigen Lösungen für akute Problemlagen müssen wir aber auch langfristige Entwicklungen in den Blick nehmen. Aufgrund stetig abnehmender Schülerzahlen wurden die Schulstandorte viele Jahre lang zentralisiert. Das führte aber dazu, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler auf die Schülerbeförderung angewiesen waren und die Busse immer voller und voller wurden. Bereits seit geraumer Zeit hat hier glücklicherweise ein Umdenken stattgefunden. In unserem Landkreis wird seit Jahren sowohl vonseiten der Verwaltung als auch vonseiten des Kreistags alles unternommen, um weitere Schulstandortschließungen zu verhindern. Im Rahmen der nächsten Schulentwicklungsplanung sollte daher nicht nur darauf geachtet werden, dass der Status Quo erhalten bleibt, sondern dass man ländliche Schulstandorte insgesamt wieder stärkt.“