Jeden Freitagnachmittag treffen sich Frauen im Klostercafé Malchow, um Karten- sowie Brettspiele zu spielen und einfach gemütlich zusammen zu sitzen. „Dabei geht es nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, das Spiel zu genießen und die ,grauen Zellen‘ anzuregen“, berichtet Mitorganisatorin Petra Hoffmann.
Auf einem großen Tisch im Klostercafé Malchow entscheidet sich gerade, wie der heutige Nachmittag verlaufen soll: Petra Hoffmann und die anderen Frauen aus Malchow und Umgebung, die zu der wöchentlichen Spielrunde gehören, legen die Spiele aus, die sie mitgebracht haben. Der Karton mit dem Strategiespiel „Take it Easy“ findet seinen Platz neben der Box mit dem Kartenspiel „Phase 10“ und der für „Rummikub“, das an das klassische Rommé angelehnt ist, aber mit Spielsteinen arbeitet. Eine Teilnehmerin hat auch die Rommékarten mitgebracht und berichtet nebenbei von einem Rommé-Turnier in Alt Schwerin, bei dem sie vor kurzem einen vorderen Platz belegt hat. „Was wollen wir heute spielen?“ fragt Petra Hoffmann in die Runde und hält eine Auswahl von spannenden Partyspielen parat. Die Frauen entscheiden sich nach kurzer Beratung dafür, dass sie an einem Tisch das „Rummikub“ aufbauen wollen.
Wer darauf heute keine Lust hat, kann sich mit einem anderen Spiel an den Tisch daneben setzen. Pünktlich halb zwei beginnen die beiden Runden dann zu spielen. Nach dem ersten Durchgang werden sie eine Pause machen und bei Ivonne Erichson Kaffee und Kuchen ordern, die hinter dem Tresen des Klostercafés steht. Dann geht es weiter, bis 15 oder auch mal bis 16 Uhr. „Uns ist es nicht wichtig, wer gewinnt oder verliert. Wir möchten einfach Spaß am Spiel haben und unsere „grauen Zellen“ ein wenig aktivieren“, sagt Petra Hoffmann, die die Spielerunde mitorganisiert. „Auch wenn wir eigentlich schon einen großen Fundus haben, sind wir natürlich auch dafür offen, wenn jemand mal ein neues Spiel präsentiert“, fügt sie hinzu. Zur Ergänzung kann das Klostercafé, das zum Malchower Kultur- und Sportring e. V. (KSR) gehört, mit einer Spielebox aufwarten, in der die „Klassiker“ enthalten sind. Die Spielgruppe startete einst mit sechs Frauen und ist mittlerweile auf zehn angewachsen. Unterstützung und Anregung kam auch schon von mitgebrachten Enkeln oder von Besuchern der Inselstadt, die sich spontan an einen der Spieltische dazusetzten. Weitere Teilnehmerinnen und natürlich auch Teilnehmer sind willkommen.
Im Klostercafé hat die Frauenrunde, deren derzeitige Teilnehmerinnen meist bereits im Rentenalter sind und daher um diese Tageszeit hierherkommen können, ihre Heimat gefunden. „Ich habe am Anfang bei der Stadt angefragt, wo wir uns zum Spielen treffen können, ohne eine Räumlichkeit mieten zu müssen. Schnell kam die Antwort, dass das Café sich freuen würde, wenn wir jede Woche hier spielen würden“, erzählt Petra Hoffmann. Die ersten Spielenachmittage fanden im vergangenen Winter statt. Im Sommer war dann Pause – die meisten Teilnehmerinnen hatten in Haus und Garten zu tun oder waren verreist, so dass der wöchentliche Termin sich nicht lohnte. Im September dieses Jahres nahm man die Veranstaltung wieder auf. „Spielen ist Gemeinschaft. Gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn nicht so viel los ist, sind ja viele Menschen dankbar, wenn sie einen verbindlichen Termin in der Woche haben, zu dem sie sich mit anderen treffen und gemütlich zusammensitzen können“, sagt Ivonne Erichson, die den Spielenachmittag von Seiten des Cafés begleitet. Sie freut sich jede Woche, wenn die Frauen der Gruppe kurz nach zwei Uhr am Freitag nach und nach eintrudeln und sich auf die Spielerunden vorbereiten. „Man spürt, dass diese zwei Stunden für sie ein fester Anlaufpunkt sind“, betont sie.