Vor einem Jahr trat Katja Hiller die neu geschaffene Stelle als City-Managerin und Mitarbeiterin des Kultur- und Sportrings (KSR) e.V. in der Inselstadt Malchow an. Sie plant Veranstaltungen, vermietet Locations, arbeitet mit den Einzelhändlern zusammen – möchte die kleine Stadt am Fleesensee lebendiger machen. „Mein Wunsch ist es, dass Malchow wieder enger zusammenrückt“, sagt die 40-jährige, die vor einigen Jahren nach mehreren Stationen im In- und Ausland in ihre Geburtsstadt zurückgekehrt ist.
Vor sieben Jahren schloss sich für Katja Hiller ein Kreis: Vor vier Jahrzehnten war sie als Tochter der Betreiber des Malchower Campingplatzes geboren worden und dort zwischen Zelten, Campinganhängern und Urlaubern groß geworden. „Der Tourismus prägt mein Leben, seit ich klein war“, sagt sie heute. 2015 kehrte sie mit Mann und Tochter nach Aufenthalten in den USA, in Bremen, in Spanien und in Berlin zurück in die Inselstadt, lebt heute mit ihrer Familie und einer Katze in einem Haus im sogenannten „Lager“ Richtung Lenz. „Daneben haben wir aber einen Dauerplatz beim Naturcamping, dort, wo ich meine Kindheit verbrachte“, erzählt sie. Die Zwischenstationen waren unter anderem ein Au-Pair-Jahr, eine Ausbildung zur Hotelfachfrau, die sie als bester Azubi Mecklenburg-Vorpommerns abschloss, ein Studium der Fachrichtung Tourismusmanagement und eine Tätigkeit als Projektleiterin für Datenmanagement. „Mein Partner stammt wie ich aus Malchow und hatte mich auf fast allen diesen Stationen begleitet oder auf mich gewartet. Nach dieser Zeit wollte er gerne nach Malchow zurück. Ich war einverstanden“, so Katja Hiller weiter. Diese Entscheidung hat sie nicht bereut: Als sie nach der Geburt ihrer jüngeren Tochter, die heute zwei Jahre alt ist, den Tipp bekam, eine Initiativbewerbung an den Kultur- und Sportring zu senden, kam sie mit ihrem Profil und ihren Erfahrungen für den Geschäftsführer Daniel Finn „wie gerufen“, da dieser ohnehin jemanden suchte, der sich um die Veranstaltungen der Inselstadt kümmern konnte. So wurde eine Stelle für Katja Hiller geschaffen, die zweigeteilt ist: Zwanzig Stunden wöchentlich unterstützt sie Daniel Finn als zweite Assistentin der Geschäftsführung, vermietet die Veranstaltungsorte „Werleburg“ und das Volksfestgelände, plant Veranstaltungen in Malchow und ist gemeinsam mit Felix Hammermeister, dem Leiter der Tourismus-Information, für das Marketing verantwortlich. Zwanzig Stunden ist sie als City-Managerin tätig und hat dafür ein sogenanntes Aktivitätsbudget zur Verfügung. „Dabei ist es meine ausdrückliche Aufgabe, die Innenstadt zu beleben.
Doch ich möchte für alle Einwohner da sein und Malchow als Ganzes lebendiger machen.“ Die beiden Teilbereiche von Katja Hillers Beruf lassen sich ohnehin oft nicht trennen: „Wenn ich Veranstaltungen gemeinsam mit den Einzelhändlern in der Innenstadt plane – tue ich das als KSR-Mitarbeiterin oder City-Managerin? Da bin ich wohl beides“, meint sie. Die Stelle als City-Managerin, die Katja Hiller in Kombination mit der Stelle beim KSR im vergangenen Oktober antrat, ist auf zwei Jahre befristet. Ihre Arbeit in deren Rahmen soll als Anschub für eigenständige Aktivitäten der Einzelhändler in der Zukunft dienen.
Nach einem Jahr zieht Katja Hiller ein erstes Fazit ihrer Tätigkeit in dieser nicht ganz einfachen Zeit. „Ich habe meinen Traumjob gefunden und bin darin angekommen.“ Sie hat sich in die Organisation der bestehenden Veranstaltungsformate eingearbeitet, wie zum Beispiel in die der Hafenkurkonzerte, und hat Ideen entwickelt, um Ereignisse wieder aufleben zu lassen, die es früher hier einmal gab, wie vielleicht das Strandfest. Außerdem denkt sie gemeinsam mit Daniel Finn über neue Formate nach, wie ein kleines Streetfood-Fest auf der Güstrower Straße. Auch an Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit wirkt sie mit, so an der Weihnachtsstraße und dem Adventsmarkt Anfang Dezember, die in diesem Jahr hoffentlich wie geplant stattfinden können. Zudem geht die „Malchow-Card“ auf ihre Initiative zurück, mit der Einwohner des Amts Malchow bei einigen Einzelhändlern der Stadt Rabatte bekommen können. Katja Hiller will auch die Stammtische für Einzelhändler und Einwohner allgemein etablieren. Ihr ist bewusst, dass die Mittel des Aktivitätsbudgets nicht alle Kosten decken, die bei diesen Veranstaltungen anfallen. „Daher muss es ein gewisses Geben und Nehmen der Beteiligten geben: Zum Beispiel kann jemand unseren Saal mietfrei für einen Info-Abend nutzen und unterstützt dafür später eines unserer Feste mit einem Bastelstand für Kinder“, erklärt die Malchowerin. Dieses gemeinsame Arbeiten kann sogar noch einen Nebeneffekt haben, den Katja Hiller ausdrücklich anstrebt: „Eins meiner wichtigsten Ziele ist es, dass Malchow wieder enger zusammenrückt!“, betont sie.