Am 18. November 2022 wird unter dem Motto „Malchow liest“ die Aktion „LiteraTour durch die Inselstadt“ Organisiert. Mit „Malchow liest“ wird es einen literarischen Abendrundgang durch die Malchower Innenstadt im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags geben. Die Stadtbibliothek Malchow organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit dem dortigen Kultur- und Sportring (KSR) e. V. und den Einzelhändlern der Inselstadt. „Dabei können die Besucher an verschiedenen Vorleseorten Geschichten lauschen, sich treffen und ins Gespräch kommen“, sagt Bibliotheksleiterin Sabine Schöbel.
Jeden dritten Freitag im November geht es ums Buch. Das ist das Datum für den bundesweiten Vorlesetag, wahrscheinlich Deutschlands größtes Vorlesefest. Nach 2019 ist Malchow zum zweiten Mal dabei und möchte unter dem Motto „Malchow liest – LiteraTour durch die Inselstadt“ Begeisterung fürs Lesen wecken oder vertiefen. „Das Konzept, das vor drei Jahren erfolgreich lief, haben wir für 2022 übernommen und hoffen nun nach den zwei Jahren Zwangspause auf eine tolle Fortsetzung“, sagt Bibliotheksleiterin Sabine Schöbel. Damals hatten neun Geschäftsinhaber der Malchower Innenstadt ihre Räume für Lesungen zur Verfügung gestellt: präsentierten selbst Auszüge aus Büchern ihrer Wahl oder übertrugen die kreative Aufgabe an Bekannte. Auch eigene Werke wurden gelesen. „Ich erinnere mich beispielsweise an die Mitarbeiterinnen des Optik-Geschäfts „Sehblick“, die Geschichten von der „Online-Omi“ vorlasen und sich dabei als ältere Damen kostümiert hatten“, erzählt die Bibliothekarin. Derart motiviert, fand das Malchower und auswärtige Publikum den Weg in die Stadt und lernte dabei die Geschäfte und ihr Angebot kennen. Für die Wiederholung haben bisher knapp zwanzig Einzelhändler der Stadt Interesse signalisiert – vom Bekleidungsgeschäft, dem Optiker, der Apotheke, dem Café, dem Fahrradhändler bis zum Restaurant, Friseur oder Elektroladen ist die Palette vielfältig. Die genaue Zahl wird nach dem Koordinierungstreffen der Beteiligten am 17. Oktober feststehen. „Wir planen, gegen 17 Uhr an zwei weit auseinanderliegenden Punkten an der Peripherie zu starten und uns bis gegen 21 oder 22 Uhr aufeinander zuzubewegen, um uns schließlich in der Güstrower Straße zu treffen“, so Sabine Schöbel weiter. Die Lesungen werden dabei zeitversetzt angeboten, so dass sich das Publikum von einer zur nächsten Lesung „vorarbeiten“ kann. Ab einer bestimmten Teilnehmerzahl lässt sich das aber schwierig organisieren, dann muss man Lesungen parallel und wiederholt stattfinden lassen, um den Menschen zu ermöglichen, alles anhören zu können. „Ein wenig Muße brauchen sie ja auch, um sich treffen und miteinander ins Gespräch kommen zu können“, gibt die Mitinitiatorin zu bedenken. Zum Programm möchten die Veranstalter noch nicht zu viel verraten. Ein Beispiel soll stellvertretend für alle Angebote stehen: Brückenwärter Werner Ehrich wird seine weithin tragende Stimme diesmal nicht nutzen, um zu langsame Bootsfahrer zu ermahnen, sondern bei „Modepartner Schmidt“, einem der beteiligten Geschäfte, aus Texten von Jürgen von der Lippe vorlesen.
Allmählich rückt der Termin näher: Plakate sind aufgehängt, Flyer liegen in den Geschäften aus, die mitmachen. Sabine Schöbel hat die Veranstaltung außerdem im Kulturkalender Mecklenburg-Vorpommern eingetragen und auf einigen Sozialen Medien Werbung dafür eingestellt. Sie hofft auf ein zahlreiches, vielfältiges Publikum. Am 18. November sind Erwachsene, Kinder und Jugendliche willkommen, Malchower und Gäste, Leser und Nichtleser – oder Noch-Nicht-Leser? „Das Angebot ist gewissermaßen niederschwellig, weil man nicht selbst lesen muss, sondern Auszüge längerer oder kurze Geschichten vorgelesen bekommt. Doch so entsteht vielleicht bei dem einen oder anderen Lust, wieder einmal zum Buch zu greifen und zum Beispiel zu ergründen, wie die Geschichte endet, von der beim Vorlesetag nur ein Teil präsentiert wurde“, meint die Bibliotheksleiterin.