Warener Innenstadtverein punktet mit Veranstaltungen
„Es macht wirklich viel Spaß“, mit vollgeschmatterten Händen blickte der achtjährige Jonas auf die Riesenbeere, die er in mühevoller Kleinarbeit ausgehöhlt hatte. Sicherlich, ein zwei Mal griff Claudia Bergmann, Vorsitzende des Warener Innenstadtvereins, helfend ein, aber sonst war der gruslige Kürbis die Eigenleistung des Grundschülers. So wie Jonas, der mit seinen Großeltern auf dem Neuen Markt von Waren (Müritz) verweilte, zog es am Samstagnachmittag hunderte Müritzer und Gäste des Soleheilbades in die Altstadt. Hier lockten ab 15 Uhr kleine und mittlere Kürbisse zum kreativen Basteln ein und läuteten die dritte Lange Einkaufsnacht für 2019 ein. „Binnen einer Stunde waren alle 50 Kürbisse weg“, staunte Claudia Bergmann und freute sich über den regen Zuspruch, den die Aktion des Innenstadtvereins auslöste.
Aber alle Kürbisse weg? Das stimmte nicht ganz. „Wir suchen heute den größten Kürbis und haben hier noch zwei riesige Exemplare“, verkündete Olaf Gaulke über die Lautsprecheranlage. Zwar konnten sich noch weitere Hobbygärtner melden, die sich an der Prämierung beteiligen wollten, doch die Riesenbeeren von Mirko Finster und seinem Sohn Fiete sollten die dicksten Dinger bleiben. Mit aktuell 240 Kilogramm war der „Atlantic Giant“ unschlagbar und brachte den beiden Malchowern einen Gutschein aus dem Warener Ratskeller ein. Während der Wind auf dem Marktplatz zum späten Nachmittag etwas auffrischte, war es im Warener Haus des Gastes gemütlich warm. Hier konnten die Besucher „Schnökern & Schmökern“. Bücher, kleine handgemachte Kunstwerke und vieles mehr wurden von den Ausstellern liebevoll auf Tischen drapiert. Bei Kaffee, Kuchen und sanfter Musik der AG Schellheimer Klangcollagen kamen hier Frauen und Männer ins Gespräch und verweilten, bis laute Paukenschläge vom Marktplatz durch die Gassen dröhnten. Die Lübecker Freibeutermukke verschafften sich lautstark Gehör und versammelten hunderte Neugierige um sich. Bewaffnet mit Laternen und brennenden Fackeln wollten sich Jung und Alt den Freibeutern aus der Hansestadt stellen, doch die präsentierten sich friedlich – dafür aber sehr musikalisch.
Gemeinsam zog der Tross schließlich in einem langen Lichtermarsch vom Marktplatz durch die Lange Straße, die Mühlenstraße und über die Kirchenstraße wieder zurück zum historischen Rathaus. Mit einem minutenlangen Platzkonzert verabschiedeten sich die Lübecker Freibeutermukke und ernteten einen tosenden Applaus. „Die waren wirklich genial“, freute sich Claudia Bergmann über die gelungene Showeinlage, die nochmals einen großen Schwung an Besuchern in die Innenstadt lockte. Auch die Feuerwehraktion, eine historische Löschübung brachte weitere Neugierige auf den Marktplatz. Aber nicht nur der war proppenvoll. Mit lukrativen Rabattaktionen und Öffnungszeiten bis 22 Uhr lockten die Händler und konnten so zahlreiche Kunden begeistern. Derweil sorgte Olaf Gaulke, alias DJ Falo, für tanzbare Musik, die unterm Sternenzelt zum Schunkeln einlud. „Keine Sorgen, in wenigen Minuten wird es hier gleich richtig heiß“, versprach Olaf Gaulke gegen 21 Uhr den Besuchern, die durch den frischen Wind etwas fröstelten. Eine halbe Stunde später bildeten etliche Neugierige einen großen Kreis und rahmten die Bühne, die Mel aus Oranienburg mit ihren zwei Assistentinnen betrat. Mit Feuer jonglierend, Flammen spuckend und einer Riesenpython im Gepäck krönte das Trio die Lange Einkaufsnacht und bildete gleichzeitig den würdigen Abschluss.