Am kommenden Mittwoch, den 17. November 2021, findet in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 9:30 und 16:00 Uhr eine Landeskonferenz zum Stand der Endlagersuche statt. Gastgeber ist der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus. Experten, u.a. vom Bundesamt für Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG), informieren über den aktuellen Stand der Endlagersuche in Mecklenburg-Vorpommern, zu den Akteuren und ihren Verantwortlichkeiten im Standortauswahlverfahren. Die Konferenz wird digital abgehalten. Interessierte können unter Angabe des Vor- und Nachnamens unter folgendem Link teilnehmen: https://webcast.meetyoo.de/index.html?e=I0fvz1MTEmrf Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist im Anschluss einen Monat im Internet unter dem genannten Link abrufbar.
Seit vier Jahren läuft in ganz Deutschland eine ergebnisoffene Suche nach einem Atommüllendlager. Denn zum geordneten Ausstieg aus der Atomenergie gehört, für den hochradioaktiven Abfall, welcher in 64 Jahren der Nutzung von Atomenergie angefallen ist, ein sicheres Endlager zu finden. Im September 2020 hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen Zwischenbericht veröffentlicht. Demnach weisen 46 Prozent des Untergrundes in Deutschland keine geeigneten geologischen Verhältnisse für ein Endlager auf, wurden also für die Endlagersuche ausgeschlossen. Für 54 Prozent der Fläche lässt sich dies noch nicht sagen.
„Gleiches gilt auch für unser schönes Mecklenburg-Vorpommern. Etwa die Hälfte des Bundeslandes könnte entsprechend des Zwischenberichts der BGE für einen Endlagerstandort geeignet sein. Da sind der Salzstock Werle bei Neustadt-Glewe, flach lagernde Salze im Bereich der Inseln Rügen und Hiddensee sowie weitflächig verbreitete Tonsteine vor allem im Westen von Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen nun jeden Bürger und jede Kommune ermuntern, ihr Recht auf Beteiligung in diesem Prozess der Endlagersuche wahrzunehmen. Es geht darum den bestmöglichen Standort zu finden und alle ungeeigneten auszuschließen. Wie sie dies tun können, woher sie geologische Daten beziehen können, um sich ein eigenes Bild zu machen, wie es an ihrem Wohnort wirklich aussieht, darüber werden Sie auf einer Online-Landeskonferenz informiert, zu der ich Sie herzlichst einlade“, betonte Minister Backhaus, der die Konferenz eröffnen wird.
Derzeit lagert der Strahlenabfall in sogenannten Castoren, die zumeist in Zwischenlagern an den Standorten der Atomkraftwerke (AKW) stehen, wie auch in Lubmin bei Greifswald. Weil ab nächstem Jahr aber auch die letzten AKW zurückgebaut werden, müssen mittelfristig auch diese Zwischenlagerplätze aufgelöst und einer langfristigen Lösung zugeführt werden. Auch deshalb muss zeitnah ein Endlager gefunden werden