Am 17. März 2021 ist die nächste Sitzung der Stadtvertretung von Waren (Müritz) angesetzt. Zehn öffentliche Themen stehen auf der Tagesordnung. Zu den drei TOP im nichtöffentlichen Teil zählt auch der Punkt „Neubau eines Fahrgasthafens an der Steinmole, Kündigung Generalplanervertrag“ und der dürfte für ordentlich Stimmung sorgen. Denn die Wellen schlagen hart an die Warener Steinmole.
„Grundsätzlich ist es nach wie vor das erklärte Ziel der Stadt Waren (Müritz), die Steinmole als einen wichtigen Bestandteil der gesamten Hafenkonzeption unseres innerstädtischen Hafens umzusetzen. Die beauftragte Planungsgemeinschaft hat eine geänderte Planung am 19.02.2021 vorgelegt. Die Prüfung der neu eingereichten Unterlagen durch die Verwaltung ist erfolgt. Die Ergebnisse der Prüfung und die weitere Verfahrensweise zum Vertragsverhältnis mit der Planungsgemeinschaft werden mit der Stadtvertretung am 17.03.2021 erörtert. Dessen ungeachtet ist es nach wie vor das erklärte Ziel der Stadt Waren (Müritz), die Steinmole als einen wichtigen Bestandteil der gesamten Hafenkonzeption und als ein wichtiges städtebauliches Ziel für unser Heilbad weiterhin umzusetzen. Da die Beratung des o.g. Tagesordnungspunktes in der Stadtvertretersitzung am 17.03.2021, auf der Grundlage der Kommunalverfassung unseres Landes, im nichtöffentlichen Teil erfolgen muss, kann und darf der Bürgermeister sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt hierzu nicht weiter äußern“, heißt es in einer Stellungnahme aus der Stadtverwaltung Waren (Müritz).
Zuvor hatte die Fraktion von Bündnis90 / Die Grünen einen Antrag im Finanzausschuss gestellt und die Zurückstellung des Ausbaus der Steinmole gefordert. Dieser wurde zunächst mehrheitlich abgelehnt. Hintergrund ist die Kostenexplosion, die mit der ursprünglichen Planung nicht mehr viel zu tun hat. Die anvisierte 8,4 Millionen Euro für das Projekt „Um- und Ausbau der Steinmole“ können laut aktuellem Gutachten nicht gehalten werden. Derzeit stehen laut Planungsbüro fast 14 Millionen Euro auf der Investitionsliste. Auch der Termin zur Fertigstellung der Baumaßnahme gerät immer mehr in Schieflage. Geplant war ursprünglich die Fertigstellung der Steinmole zum Jahresende 2023. Aber nicht nur mit der Frage Ausbau der Steinmole oder Abbruch der Baumaßnahme müssen sich die Stadtvertreter befassen, denn das Konzept Steinmole hängt auch als Anlage am ursprünglichen Hafenkonzept.
„Wir haben aus dem Hafenausbau gelernt“, versicherte Norbert Möller und kündigte nach der Stadtvertretersitzung im November 2017 an, dass das Projekt Aus- und Umbau der Warener Steinmole 2020 starten wird. Kurz vorher segneten die Stadtvertreter das Konzept und die veranschlagten Kosten ab. Nach zweijähriger Bauzeit sollten ursprünglich die Fahrgastschiffe an der Warener Steinmole festmachen. Der neue Liegeplatz soll nach dem Konzept den städtischen Hafen entlasten und eine Erweiterung um zwei Bootsstege für kleinere Motorboote und Yachten ermöglichen. Laut erstem Konzept waren für den Ausbau der Warener Steinmole lediglich 6,9 Millionen Euro veranschlagt. „Darin sind bereits Puffer für Bauschwierigkeiten, Gründung und der Gleichen einkalkuliert“, hieß es noch vor dreieinhalb Jahren aus der Stadtverwaltung. Der Stadt wurden Landesfördermittel in Höhe von 90 Prozent in Aussicht gestellt, was einen Eigenanteil von 800.000 Euro bedeutet hätten. „Diese hohe Förderungssumme ist ein klares Signal aus Schwerin und unterstreicht die touristische Bedeutung, die über die Grenzen von Waren (Müritz) hinaus geht“, so Bürgermeister Möller seiner Zeit. Ob dieses Signal auch auf die derzeitigen Ausbaukosten, die sich mittlerweile verdoppelt haben, anspricht, muss noch geklärt werden.