Festreden, Dankesworte und viele Pläne
Festrede Bürgermeister Andreas Sprick:
Liebe Mitbürgerrinnen und Mitbürger, sehr geehrte Gäste, auch wenn ich bereits einige von Ihnen persönlich begrüßt habe, so möchte ich Sie doch noch einmal alle zusammen Herzlich Willkommen zum traditionellen Jahresempfang der Stadt Röbel/Müritz heißen! Ich freue mich immer wieder über den großen Zuspruch zu diesem Bürgerempfang, denn ich verstehe das als Zeichen der Verbundenheit mit Röbel und als Interesse an der Entwicklung unserer Stadt. 2017 war ein Jahr voller Ereignisse in Röbel, Deutschland und der Welt — zu oft bleiben uns aber leider nur die Negativschlagzeilen im Gedächtnis. Selbst wenn ein großer Krieg, wie der in Syrien und im Irak, beendet ist, gefeierte Sieger und sofortiger Frieden sind blanke Illusion. Viele andere „kleinere Konflikte“ auf der Welt, wenn man es so überhaupt beschreiben kann, flammen ständig wieder neu auf, so dass man geneigt ist, schon gar nicht mehr richtig hinzuschauen, wenn es „nur“ ein paar dutzend Tote gibt. Ja... und unter vielen anderen sorgt auch gerade der große Blonde jenseits des großen Teiches mit seinen dümmlichen Statements und Twitter-Mitteilungen dafür, dass Hass und Missgunst auf der Welt auf einem hohen Niveau erhalten bleiben. Aber auch in Deutschland muss man mit viel Sorge die Verrohung der Gesellschaft durch eine ansteigende Hass- und Gewaltkriminalität beobachten. Diese richtet sich auch gegen Polizisten, Rettungskräfte, Kommunalpolitiker, aber auch gegen zahlreiche ehrenamtliche Kräfte, die sich tagtäglich für diese Gesellschaft einsetzen. Dies ist nicht hinnehmbar! Hier ist der Staat gefordert, diese Personen stärker zu schützen und auf allen Ebenen für Toleranz, Zusammenhalt in der Gesellschaft sowie gegen Hass und Ausgrenzung zu argumentieren. Und dann war da ja auch noch eine Bundestagswahl im September. Mit Rücksicht auf die vielen Meinungen in diesem Saal möchte ich bewusst auf eine Wertung dessen, was danach geschah, verzichten. Ob Jamaika, GroKo, Minderheitsregierung oder Neuwahl — ich meine, dieses Land und seine Menschen haben eine Regierung verdient, die weiterhin für Frieden und Wohlstand hier, in Europa und der Welt sorgt! Natürlich lösen wir diese Probleme nicht an einem feierlichen Abend wie heute, aber die Augen zu schließen oder wegzusehen, ist der Sache noch weniger dienlich. Letzteres, also aufmerksam zu sein und sich aktiv einzubringen, sind Tugenden, die auch für Fritz Nitzsche galten. Leider haben wir den Verlust unseres Ehrenbürgers zu beklagen, der am 8. Mai 2017, kurz vor seinem 90. Geburtstag, friedlich eingeschlafen ist. Wir erinnern uns alle gern an ihn zurück. Aufmerksamkeit, eine klare Position und persönliches Engagement zeichnen auch Frau Hannelore Guth, unsere langjährige Kämmerin und auch das finanzielle Gewissen der Stadt aus. Sie hat nun ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. An ihre Stelle ist Herr Matthias Mahnke getreten, ein Röbler Jung, der sich zunächst seine Sporen woanders verdient hat und jetzt zumindest arbeitstechnisch zurückgekehrt ist. Ja... und der 1. stellvertretende Bürgermeister ist jetzt Reiko Tulke, ebenfalls ein Urgewächs unserer Stadt. Als Bürgermeister habe ich im vergangenen Jahr meine Antrittsbesuche in unserer Partnergemeinde Wardenburg und in der mit uns freundschaftlich verbundenen Stadt Löhne absolviert. Gerade mit der Gemeinde Wardenburg, die, wenn ich mal so sagen darf, wie die Faust aufs Auge zu uns passt, wollen wir die Partnerschaft wieder verstärken. Sie ist als Gemeinde ähnlich strukturiert und hat sich, ich war zuvor vor mehr als 20 Jahren dort, erstaunlich entwickelt. In diesem Jahr wird der Gegenbesuch unserer Blaskapelle und weiterer Röbeler Bürger beim Shanty-Chor Benthullen- Habem, anlässlich des dortigen Museumsfestes, der vorläufige Höhepunkt. Ich denke, dass wir gerade um die Zeit des 30jährigen Jubiläums der Deutschen Einheit zielgerichtet an dieser Partnerschaft weiterarbeiten sollten. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Flüchtlinge doch irgendwie kleiner geworden ist, möchte ich doch ein paar Worte dazu sagen. In den Medien wird gerne das Wort „Flüchtlingskrise“ benutzt. Aber liebe Gäste, eine Krise, Anti-Demos oder sogar Übergriffe, gab es in Röbel nie. Dafür sind wir in erster Linie unseren freiwilligen Helfern der ridato-Flüchtlingshilfe zum Dank verpflichtet. Auch wenn nur noch 45 Flüchtlinge bei uns sind und die Kleiderkammer nicht mehr existiert, die fleißigen Helfer sind nach wie vor tätig und zwar mit persönlichen Patenschaften. Gerade Familien mit Kindern brauchen und suchen diese Hilfe — und über die Kinder klappt die Integration meist am besten, was zum Sommerfest auf dem Spielplatz hinter dem Jugendhaus fiir alle sicht- und erlebbar war.
Bautätigkeit:
Im Folgenden möchte ich darüber Rechenschaft ablegen, was wir, das heißt die Stadtvertretung und die Verwaltung, erreicht haben, was nicht und wo die „Reise“ in 2018 und zukünftig hingehen soll: Die 2. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Röbel, der Kollege Norbert Möller mag schmunzeln, da Waren(Müritz) gefühlt schon die zwanzigste Änderung aufgelegt hat, wurde nach einem gut einjährigem Beratungs- und Genehmigungsverfahren beschlossen. Diese Änderung ist die planerische Grundlage für alle größeren Baumaßnahmen, welche in unserer Stadt in den nächsten Jahren vonstattengehen. Für die Stadt sind das in erster Linie natürlich die Eigenheim- /Mehrfamilienhausstandorte Kirchenholz III und IV sowie der Mehrfamilienhausbau auf dem für die Wasserversorgung nicht mehr benötigten Gelände der MEWA in der Seebadstraße. Der vertrauensvolle Partner an unserer Seite ist hierbei wieder die LGE Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt können auf den drei besagten Standorten nach den bisherigen Planungen bis zu 175 Einfamilienhäuser bzw. bis zu 76 Wohnungen in Mehrfamilienhäuser entstehen. Damit haben wir einen Vorlauf geschaffen, der auf viele Jahre hinaus den Wohnraumbedarf decken wird. Begonnen wird zunächst mit dem Gebiet Kirchenholz III, also dem ehemaligen MTS-Stützpunkt am Marienfelder Weg. Der Abriss der baulichen Anlagen ist dann durch die LGE im II. Quartal geplant und ich hoffe, dass die ersten Häuslebauer dann zum Jahresende aktiv werden können. Wenn ich schon das Wort „Abriss“ in den Mund genommen habe, möchte ich auch direkt zum Baugebiet „Am Hafen“ überleiten. In meiner Rede vom vergangenen Jahr konnte ich von dem nur Tage zuvor gefassten Grundsatzbeschluss zur Entwicklung dieses Areals berichten. Heute, also ein Jahr später, ist das Baurecht hergestellt und der Abriss der vorhandenen Garagenbebauung ist im vollen Gange. Hier wurde durch unser Bauamt und ganz besonders durch den Bereich Liegenschaften eine hervorragende Arbeit geleistet. Aber auch die Bauverwaltung des Landkreises, als Genehmigungsbehörde, hat, wenn ich es mal so lax sagen kann, sehr zeitnah, konstruktiv und zielgerichtet an diesem Vorhaben mitgewirkt. Mein größter Dank gilt aber den fast 280 Garagenbesitzern die, wenn sicher auch mit einigem Groll, die Kündigung ihrer Pachtverhältnisses mit der Stadt entgegen genommen haben, aber zum Jahresende ihre vielleicht schon seit 50 Jahren zur Familie gehörende Garage der Stadt besenrein übergeben haben. Diesem Verhalten zolle ich großen Respekt und Dankbarkeit. Wie erwartet hat unser Nordkurier mit viel Druckerschwärze dieses Projekt begleitet. Über manche reißerische Überschrift habe ich mich auch geärgert, aber was soll’s?! Er ist nun mal nicht das Zentralorgan des Bürgermeisters. Und um es auch hier noch einmal zu sagen: Entstehen wird ein sehr kompaktes Gebäude mit einer Nutzung durch ALDI und EDEKA, deren Warenanlieferung übrigens in geschlossenen Schleusen erfolgt. Dieses Teilobjekt und den davorliegenden Parkplatz möchte der Investor zum Jahresende der Bestimmung übergeben. Die acht Stadtvillen, wie der Investor sie nennt, mit den möglichen Gewerbeflächen im Erdgeschoss, werden dann ab dem III. Quartal 2018 bis Ende 2022 realisiert. Bestandteil dieses Teilobjektes ist auch eine Erschließungsstraße, welche dann als Einbahnstraße in Verbindung mit der Wallpromenade fiir den ablaufenden Verkehr vom Gildekamp genutzt werden kann. Von dieser Maßnahme erhoffen wir uns auch eine teilweise Entlastung der Schulstraße zu den Stoßzeiten. Viele Bürger haben mich in diesem Zusammenhang auch gefragt, was denn eigentlich mit dem Festplatz passiert. Für die Stadtvertretung und mich stand die Fremdnutzung dieses Areals nie zur Disposition. Wir haben nicht einen Quadratmeter dieser Fläche verkauft. Ja selbst für die Wohnwagen der Schausteller haben wir ein im Grundbuch gesichertes Nutzungsrecht auf dem Parkplatz vor den Verbrauchermärkten während der Seefestwoche gesichert. Jetzt zu dem, was nicht oder nur teilweise, realisiert wurde: Angekündigt hatte ich letztjährig den grundhaften Ausbau der MSE 16, also die Straße „Am Mühlentor“ zwischen Kreuzung „Ludorfer Weg“ und „Mirower Straße“ als ersten Bauabschnitt und die „Ludorfer Straße“ selbst bis zum Ortsausgang als zweiten Bauabschnitt. Diese konnten jedoch aufgrund noch nicht zur Verfügung stehender Fördermittel nicht realisiert werden. Es geht dann doch nicht alles so schnell, wie man denkt. Und wie ich unseren Landrat kenne, denkt er jetzt: „Willkommen im wahren Leben, Herr Bürgermeister!“ Und ja, lieber Heiko, du hast Recht. Auf der anderen Seite möchte ich mir aber den selbst auferlegten Erfolgsdruck noch ein paar Jahre beibehalten. .. Dafür begann das neue Jahr sehr erfreulich, denn unser Minister für Verkehr, Infrastruktur und Digitalisierung, Herr Christian Pegel, meine Sekretärin Frau Reincke war ganz erstaunt, dass er genauso aussieht, wie in der Zeitung, übergab am 4. Januar in unserem Rathaus an den Landrat und mich die entsprechenden Fördermittelbescheide. Am vorgestrigen Tag war dann die Submission für den ersten Bauabschnitt und sobald das Wetter es zulässt, wird mit der Maßnahme begonnen. Für zweiten Bauabschnitt gibt es zurzeit trotz intensiver Suche des Planers und des kreislichen Bauamtes noch keine praktikable Lösung für die Abführung des Oberflächenwassers, so dass aus heutiger Sicht eine Gesamtfertigstellung der Baumaßnahme noch nicht absehbar ist. Auch am NAWI-Haus, also dem Neubau für die naturwissenschaftlichen Fächer an unserem Schulcampus, gab es neben diversen Startproblemen, wie z.B. die umfangreiche bodendenkmaltechnische Untersuchung - das Areal war in grauer Vorzeit ein Friedhof -, Behinderungen durch die in erster Linie hohen Niederschlagsmengen. Zeitweise glich die doch recht großflächige Baustelle einem stattlichen Swimmingpool. Aber so ist das, wenn man unter freiem Himmel arbeitet. Die hier im Saal anwesenden Landwirte, Herr Schmidt, Herr Nichoff, können ja auch gerade in diesem Jahr ein Lied davon singen. .. Mit der Planung und der Fördermitteleinwerbung fiir unsere Grundschule, also dem Gebäude, in dem wir uns befinden, sind wir noch nicht da, wo wir sein wollten. Von mir angedacht war, gleich nach dem Freiwerden der Nawi-Räume, welche zurzeit noch durch den Schulcampus genutzt werden, zumindest in Teilbereichen die Bauarbeiten beginnen zu können. Es müssen ohnehin Teilbereiche sein, da das Ganze ja bei laufendem Schulbetrieb erfolgen wird. Aber trotz intensiver Arbeit des Planers, der Schulleitung, unseres Bauamtes und natürlich dem Landkreis MSE als Schulträger haben wir bis jetzt noch keine Gewissheit, in welche Förderschiene wir uns einklinken können, um dieses, für die Stadt und die Region wichtige Grundschulzentrum optimal und umfassend entwickeln zu können. Wir haben zwar noch vor Jahresfrist ein Förderungskonzept beim Landkreis eingereicht, aber ich denke hier müssen wir weiter intensiv arbeiten und auch unseren Vertreter im Landtag, wie Frau Julitz, mit einbeziehen. In die Haushaltsplanung für die nächsten Jahre haben wir in Jahresscheiben bis Ende 2020, bis zu 5,4 Mio. € für diese Maßnahme geplant. Was aber für die Nutzung dieses Gebäudes definitiv schon beschlossen wurde, ist die Tatsache, dass die Außenstelle unserer Musikschule, für die ja auch der Landkreis der Träger ist, in die Grundschule, und zwar in die Räume direkt unter uns, einziehen wird. Ob dies schon zwischenzeitlich oder erst nach Abschluss des gesamten Umbaus erfolgt, muss noch mit allen Beteiligten entschieden werden. Entschieden ist dagegen schon, was mit dem Gelände der ehemaligen Förderschule passiert. Hier hat sich die Stadtvertretung ganz klar für eine Nutzung als Kita ausgesprochen, denn hier gibt es in Röbel einen Fehlbedarf von ca. 50 Plätzen. Nach diversen Gesprächen mit möglichen Betreibern, die aber auch als Investor auftreten, haben wir uns für den DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte entschieden und den Verkauf im November notariell besiegelt. Das DRK plant das alte Gebäude abzubrechen und ein zweigeschossiges Gebäude für die Kinderbetreuung zu errichten. Weiterhin wird dann auch die DRK-Sozialstation vom Mönchteich in das neue Gebäude einziehen. Die Bauvoranfrage ist bereits gestellt und wir hoffen, dass es auch zügig weitergeht. In aller Munde und ein Dauerthema in den regionalen Medien ist die AWO Müritz. Wir in Röbel bewerten natürlich die Situation etwas anders, als zum Beispiel die Amts-Gemeinden Sietow und Lärz, in denen die AWO-Trägerschaft der Kitas in den nächsten Wochen wegbricht. Wir als Stadt, und die Bewohner ohnehin, sind froh, dass die zweigliedrige Pflegeeinrichtung am Töpferwall fertiggestellt wurde und sich zu einem echten Seniorenzentrum entwickelt. Aber andererseits erwarten wir, sowie die Kinder und Eltern natürlich auch, dass, wenn sich die Wogen geglättet haben und ich hoffe, dass sie das tun, auch in die Kita am Mühlentor und in den Hort am Gotthunskamp investiert wird, damit diese nicht weiter allgemeinen Standards hinterherhinken.
Tourismus/Gastronomie:
Ich bin da ganz ehrlich: Im vergangenen Jahr hätte ich nicht mit einem unserer touristischen Dienstleistern tauschen wollen! Als Hobby-Meteorologe für den Deutschen Wetterdienst tagtäglich im Einsatz, kann ich Ihnen sagen, dass Sie Ihr Eindruck nicht getäuscht hat. 2017 war mit 786 mm/qm so niederschlagsreich, wie seit vielen Jahren nicht und zudem gerade in der Hauptsaison sehr unbeständig. Dass sich da bei vielen Erholungssuchenden die Lust auf einen spontanen Ausflug in die Region in Grenzen gehalten hat, ist nachvollziehbar. Umso erfreulicher ist es, dass sich diejenigen, die sich für einen Jahresurlaub an der Müritz entschieden haben, nicht aus der Reserve locken ließen. Gut, dass unsere Saison mehr umfasst, als sechs Wochen Sommerferien! So betreute unsere Tourist-Information 2017 vor Ort mehr als 34 500 Besucher — ein erfreulicher Zuwachs von mehr als 4%. Zwar haben wir mit einer Summe von 119 000 € ein respektables Ergebnis bei der Kurabgabe erzielt, wissen aber wohl, dass sich dieser deutliche Zuwachs zu 2016 aus der Verlängerung des Abgabenzeitraumes um die Monate April und Oktober ergibt. Sich darauf auszuruhen, ist aber nicht unsere Art! Wir werden auch weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten, unseren Gästen einen ganzheitlichen Erholungsort zu präsentieren, der zum Entdecken und Verweilen einlädt — natürlich nicht ganz uneigennützig. .. Ein attraktiver Tourismusstandort lebt natürlich nicht nur von einer herzlichen Betreuung der Gäste und einer soliden Infrastruktur, sondern zeichnet sich auch durch seine Angebote im Veranstaltungsbereich aus. Allein im Haus des Gastes fanden im letzten Jahr 163 verschiedenste Veranstaltungen mit 9040 Besuchern statt, darunter auch neun Eheschließungen. Der gemeinsame Konzertsommer der Stadt und unserer Kirchen ist, genau wie die Saisoneröffi1ung, das Speckreiten oder unser Kinderfest, eine feste Tradition unseres kulturellen Lebens. Aber nicht nur kommunale Veranstaltungen, sondern auch die der Vereine und privater Veranstalter tragen zu einem vielfältigen Angebot bei. Dafür allen Beteiligten herzlichen Dank. Die Vorbereitungen für das 63. Seefest und das 18. Blasmusikfestival vom 20. bis 22. Juli 2018 laufen bereits auf Hochtouren und es wird, soviel kann man wohl schon sagen, wieder ein Jahreshöhepunkt für uns Röbeler und unsere Gäste sein! Erfreut hat mich auch, dass es uns unter Leitung unserer Stabsstelle für Kultur und Tourismus, also dem Haus des Gastes, gelungen ist, die Veranstaltung „Röbel-live“, unsere Kneipenmeile, wieder zum Leben zu erwecken. Es war zwar nicht mehr die ganz große Kneipenrunde und es benötigte auch eine gehörige Portion an Überzeugungsarbeit bei einigen Gastronomen, aber am Ende war es doch gelungen! Die große Vorfreude und Resonanz bewies das eindrücklich. Und der in dieser Nacht pendelnde „Kneipenbus“ war dann auch noch das i-Tüpfelchen - Womit ich dann auch bei der öffentlichen Mobilität bin. 6 Vor knapp zwei Jahren als Idee geboren und im August als Probemonat durchgeführt, werden wir unseren „Kleinen Stadtverkehr“ in diesem Jahr von Anfang April bis Ende Oktober gemeinsam mit unserem Partner, der MVVG, also dem kommunalen Verkehrsunternehmen unseres Landkreises, durchführen. Auch wenn der Probemonat nicht die erhofften Fahrgastzahlen brachte, so wurden doch viele Anregungen von" den Fahrgästen gesammelt, die so aus einer Idee, etwas für die Zukunft dauerhaftes schaffen zu können. Aber dafür brauchen wir auch Sie, als Bürger unserer Stadt! Im laufenden Haushalt haben wir für diese Maßnahme zwar einen Verlust von 66 T€ eingestellt, aber ich bin wirklich nicht traurig, wenn diese Zahl durch einen guten Fahrkartenverkauf geschmälert wird und damit das gesamte Projekt auch für die Zukunft gesichert und vielleicht auch einmal ganzjährig ausgebaut werden kann. Für die öffentliche Mobilität in Verbindung mit dem Tourismus ist dies aber nur ein kleiner Baustein. Das große Projekt heißt „Müritz-Rundum“ an dem die touristisch geprägten Städte und Gemeinden rund um die Müritz finanziell beteiligt sind. Tragen wird sich das System über die Kurtaxe der jeweiligen Gemeinde, wofür wir die unsere ja ab diesem Jahr um 50 Cent erhöht haben. Es wird dann also so sein, dass die Gäste mit Kurkarte die zuvor beschriebenen Busse für die Zeit ihres Aufenthaltes kostenfrei nutzen können. Wir gehen kurzfristig zunächst nicht davon aus, dass dadurch die Übernachtungszahlen wesentlich steigen. Dafür ist sicher eine perspektivische Beständigkeit notwendig. Aber, mit einem spürbaren Anstieg der Tagesgäste in unserer Stadt rechnen wir dann doch. Dafür ist es aber auch notwendig, dass an der gastronomischen Infrastruktur, auf die wir als Verwaltung nur im geringen Maß Einfluss haben, qualitativ und quantitativ gearbeitet wird. Sicher, liebe Gastronomen, der Fachkräftemangel ist ein riesiges Problem, aber nicht nur bei euch. Auch andere Firmen, Handwerksbetriebe, Pflegedienste usw. haben damit zu kämpfen. Ihr habt super Standorte an der Müritz oder in bester Innenstadtlage, die Straßen und Wege sind durchsaniert und der Wirtschaftshof sorgt für Sauberkeit und gepflegte Grünanlagen, und ja, auch ich bin bereit, jeden mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen, aber das eigentliche Geschäft liegt bei euch.
Weihnachtsmarkt:
Tja, und wie jedes Jahr kam überraschend das erste Adventswochenende. Diesjährig mit einem Ereignis, das so gar nicht erwartet wurde. Sie ahnen sicher, wovon ich rede: Natürlich von unserem Weihnachtsmarkt unter dem Tannenbaum auf dem Marktplatz. Von meiner Seite war es in der September— Stadtvertretersitzung eigentlich erst einmal eine launische Aufforderung, ob sich nicht jemand vor den Karren spannen möchte, um ein solches Event zu organisieren. Und mein Nachbar und Freund, der Stadtvertreter Detlef Wolter, hat es dann auch gemeinsam mit dem Ordnungsamt und unserem städtischen Wirtschaftshof geschafft, die vielen Akteure, die Händler, Schausteller, Vereine, Chöre, die Jugendfeuerwehr und unsere Blasmusik zu einem - so hoffe ich - noch lange bestehendem Ereignis „wachgeküsst“ zu haben. Und ich weiß nicht, wie Sie diese Tage empfunden haben, aber für mich hat dieses vorweihnachtliche Dezemberwochenende gezeigt, dass das Miteinander neben den vielen Möglichkeiten, die ein solcher Markt bietet, wohl das Wertvollste ist, womit man die Tage bis Heilig Abend mit Freunden, Familie und Gästen gestalten kann. Und während wir noch am ersten Adventssonntag in aller Frühe unseren kleinen Glühweinkater gepflegt haben, waren die Kameraden unserer freiwilligen Feuerwehr wieder im Einsatz, einen von genau 85 im gesamten Jahr 2017. Man will sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätten nicht aufmerksame Nachbarn den Brand am Kirchplatz bemerkt und unsere Kameraden, gemeinsam mit anderen Wehren des Amtes sowie des nagelneuen Drehleiterzuges unserer Freunde aus Waren, diesen Brand in kurzer Zeit nicht generalstabsmäßig bekämpft. Vor mehr als hundert Jahren sind in solchen Fällen ganze Straßenzüge abgebrannt. Für diesen und alle anderen 84 Brand- und Hilfeleistungseinsätze bedanken wir uns alle, zollen eurem Ehrenamt höchsten Respekt und versichern euch weiterhin größte Unterstützung!
Liebe Röblerinnen und Röbler, unsere Stadt lebt von Menschen, die hier etwas erreichen und gestalten wollen. Sie lebt von den Berufstätigen, die hier ihrer Arbeit nachgehen. Sie lebt von den Unternehmern, die hier den Mut zur Selbständigkeit aufbringen, Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Sie lebt von den Eltern, die hier ihre Kinder erziehen und von den Großeltern, die hier vielleicht ihre Enkel betreuen oder einfach nur mit ihrer Anwesenheit unsere Stadt mit Leben erfüllen. Sie lebt auch von einer Verwaltung, die zuverlässig dafür sorgt, dass die technische und soziale Infrastruktur in unserer Stadt funktioniert. Und sie lebt von den vielen Menschen, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Vor allem bei Ihnen - und ich weiß, dass hier heute viele im Saal sind, die sich im Ehrenamt engagieren — möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken. Ich sage nun auch „Danke“ für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und allen, die Ihnen nahe stehen, von Herzen alles Gute für das Jahr 2018.
Andreas Sprick Bürgermeister der Stadt Röbel/Müritz
Preisträger „gelungene Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“
ist die Fritz-Reuter—Straße 24 mit den Bauherren Maria Schröder und Toni Bamer. Das mittelgroße Originalgebäude bot einen ernüchternden Anblick. Das später zum Hof angebaute Bad, diverse kleinere Sanierungsaktionen und der abgesackte Dachstuhl ließen Trauriges ahnen. Im Obergeschoss mussten größer gewachsene Menschen den Kopf einziehen. Bad und Küche entsprachen nicht ansatzweise modernen Wohnansprüchen. Die Hofdurchfahrt verhinderte eine effektive Nutzung des Erdgeschosses bzw. den Einbau einer weiteren Wohneinheit zur Deckung der Baukosten. Der Rückbau der vergangenen „Verschlimmbesserungen“ hätte Neubaukosten erfordert ohne eine gute Nutzung zu ermöglichen. Zudem lagen schwere Baumängel vor. Deshalb wurde einem Ersatzneubau stattgegeben. Durch den Verzicht auf die Durchfahrt konnte das Treppenhaus fiir die getrennten Wohnungen geschaffen werden. Alle Deckenhöhen entsprechen nun modernen Anforderungen. Mit dem Dachausbau wurde sogar eine dritte Wohnung möglich. Die Liebe zu schön gestalteten Klinkerfassaden scheint der Familie Schröder im Blut zu liegen. Der Abschluss der Fenster und des Feldsteinsockels wirkt wie eine Kante aus Klöppelspitze. Die angedeuteten Stichbögen und Zierbänder schmücken die sonst schlichte Fassade ganz traditionell. Die Detailliebe der Bauherren führte zur originellen Lösung des Heranführens des Feldsteinsockels an die Eingangstreppe. Die gelungene Anordnung von Fenstern, Gauben und Tür in ihrer senkrechten Ausrichtung ergibt ein harmonisches Bild. Mit relativ schlichten Mitteln wurde dem Haus ein besonders liebenswertes Gesicht gegeben. Schon von außen strahlt es Wohnlichkeit aus. So kann junges Leben in der Altstadt aussehen. Insgesamt wird hier Handwerkskunst zu einem großen Auftritt. Die Stadt Röbel/Müritz ehrt die gelungene Gestaltung und engagierte Schaffung von Wohnraum in der historischen Altstadt. Wir wünschen den jungen Bauherren noch viel Freude und zufriedene Mieter in diesem charmanten Haus.
Preisträger „gelungene Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“
ist die Fritz-Reuter-Straße 8 mit den Bauherren Maren und Heiko Heinemann. Das sehr große Gebäude stand viele Jahre leer. Die ungünstige Aufteilung der Räume, niedrige Deckenhöhen sowie die desolaten Anbauten und großen Nebengebäuden im Hof schreckten viele ab. Die Schäden in den Dächern zerstörten die Substanz des ehemaligen Fachwerkensembles. Mit der Entscheidung zum Abriss stellte sich die Frage nach einer sinnvollen und gestalterisch ansprechenden Lösung. Eine echte Herausforderung für die Architekten der Bauherren und die Stadtplaner. Wegen der Gebäudelänge und Höhe wurde auf die Wiedererrichtung als Fachwerk verzichtet. Für die erforderlichen Fenster zur Nutzung als Mehrfamilienhaus wählte man zwei Formate. Diese Beschränkung lässt die große Fassade und die vielen Gauben ruhiger wirken. Die klare Gliederung in senkrechte Achsen mit den schlichten Fenstereinrahmungen übt eine wohltuende Zurückhaltung. Die Schmucksimse setzen eine ausgewogene horizontale Gliederung dagegen und binden gleichzeitig die kleineren Fenster zusammen. Die Versetzung des Einganges lässt nun gut nutzbare Grundrisse zu. Der Dachausbau trägt zur Rentabilität der großen Investition bei. Die repräsentative Haustür ist mit ihrer gelungenen Teilung und den liebevollen historisierenden Details Schmuck und Willkommensgruß. Die neue Tür an der Tüsche wurde liebevoll gestaltet und in die Gesamtgestaltung einbezogen. Das starke Rot der Fassade mit dem Gegengewicht in dezenten Grautönen bei den Details trägt der Größe des Hauses Rechnung. Dieses straßenprägende Gebäude tritt nun selbstbewusst hervor. Die Stadt Röbel/Müritz ehrt die gelungene Gestaltung und engagierte Schaffung von Wohnraum in der historischen Altstadt. Wir wünschen den Bauherren noch viel Freude und Erfolg mit diesem besonderen Haus.
Preisträger „beste Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“
ist die Große Stavenstraße 6 mit den Bauherren Sylvia und Olaf Bergmann. In seiner alten Gestalt konnte das Haus mit seinen sanierten Nachbarn nicht mithalten. Ein unschöner Keramiksockel und der fassadenverhüllende Rauputz gaben wenig Hinweise auf die verborgene Fachwerkschönheit. Mit der Entfernung von Putz und Sockelverkleidung kamen jedoch auch die massiven Bauschäden zu Tage. Nur ein Teil der alten Balken des Fachwerkes konnte wiederverwendet werden. Die engagierten Bauherren machten die Not zur Tugend. Die Raumhöhen wurden bei der Ersetzung der tragenden Teile modernen Erfordernissen geschickt angepasst. Durch die Übernahme der historischen Gestalt des Fachwerkes wirkt die Streckung nach oben äußerst harmonisch. Der Verzicht auf den niedrigen und feuchten Keller kam der Raumhöhe innen zu Gute und ließ die Kellerluken an der Fassade entfallen. Die geänderten Fensterformate sind traditionell ins Fachwerk eingefügt und bilden wie zuvor „ drei Achsen. Die Fenstereinrahmung folgt im Stil der alten Haustür und der Entstehungszeit des ursprünglichen Hauses. Die nachgebildete Haustür weist die gleiche Teilung wie das Original auf. Es wurde gezielt auf die Wiedergabe der „moderneren“ Jugendstilelemente in den Türfüllungen verzichtet. Tür und Fenster bilden jetzt in der neuen Gestalt eine Einheit nach dem Vorbild des 17. Jahrhunderts. Nur die Farbwahl und der Dachausbau weisen auf die moderne Entstehung dieses Hauses hin. Der Ersatzneubau wirkt durch seine konsequente Gestaltung so, als ob das Haus schon immer so ausgesehen hätte. Die hochwertige Ausführung mit Biberdach, Schmuckrahmen, historischer Türform und die Wiederverwendung alter Balken verleihen dem Haus echte Klasse. Die Stadt Röbel/Müritz ehrt diese besondere Verbundenheit mit unserer historischen Altstadt. Die neue Gestalt fügt sich nahtlos in die Reihe historischer Fachwerkhauten der bunten Stadt am kleinen Meer ein. Wir wünschen den Bauherren noch viel Freude an diesem bildschönen Haus.
Bürgerehrung Brunhilde Klein
Seit mehr als 20 Jahren komme ich montags am Abend zum Sport in die Turnhalle und immer räumt zu dieser Zeit eine Frau ihre Sportmaterialien und den Recorder weg. Sie hat ihre Trainingsstunde beendet. Ihre? Ja ihre, denn sie leitet eine Frauensportgruppe im TSV 90 Röbel an. Schön gesagt, einfach gesagt und dennoch überhaupt nicht einfach. Jeden Montag regelmäßig stehen da 30 Frauen und warten auf Anweisungen, auf Ideen, auf Motivation. Jeden Montag wollen sie sich sportlich bewegen, aber die Ansagen, die Ideen muss eine andere bringen. Immer wieder, Training und Konversation und Motivation, natürlich mit Abwechslung . Neue Übungen sind gefragt, aber keiner fragt, woher sie kommen. Na ja, das ist ja Aufgabe der Übungsleiterin. Sie wird schon dafür sorgen, dass es nicht langweilig wird, das kennt man ja. Was für eine schöne Selbstverständlichkeit. Übungsleiter und Trainer gibt es so einige beim TSV 90 Röbel. Allein im Erwachsenenbereich trainieren über 300 Frauen und Männer. Die wenigsten sind Alleinunterhalter, fast alle bekommen eine Anleitung. Nur so funktioniert das System. Diese Laudatio wurde für Brunhilde Klein geschrieben. Sie gehört zu den vielen im Verein, die für andere vermuten, die das Trainingsprogramm entwerfen und so für eine regelmäßige wöchentliche Bewegung anderer sorgen. Natürlich muss sie immer da sein. Brunhilde Klein schafft das seit über 20 Jahren, also an rund 900 Montagen und mehr. 30 Frauen gehören zu ihrer Sportgruppe, von denen viele auch schon so lange dabei sind und die erwarten was von ihrer „Bruni“ und die denkt sich immer neue Übungen aus. Natürlich gehören solche Sprüche, wie „Bauch und Po anspannen — atmen nicht vergessen“ zum Standard im Training. Bruni Klein war mit ihren Frauen auch beim Internationalen Deutschen Turnfest 2017 in Berlin und trat mit ihnen bei der Stadiongala auf. Vor 50.000 Zuschauern im Olympiastadion. Organisator und Vorturner einer Frauensportgruppe, aktiv beim Line-Dance und eigentlich reitet sie gern. Dafür bleibt weniger Zeit, denn Übungsleiter sein heißt in erster Linie Verpflichtung. Sie muss da sein, sonst haben die anderen kein Training und das Training ist wohltuend für die Frauen. Sport ist nicht nur körperliche Ertüchtigung, sondern gleichermaßen soziale Kommunikation. Wichtig für das Leben. Auch deswegen kommen so viele Frauen regelmäßig. Frau Brunhilde Klein und ihre Gruppe sind bei allen Aktivitäten des Vereins dabei. Bei den Seniorensportspielen des Landes, in Berlin und zuletzt bei der Weihnachtsgala des Vereins. Ihr Anspruch ist es nicht, im Vordergrund zu stehen. Vielmehr ist sie bescheiden und möchte überhaupt nicht erwähnt werden, will nicht im Rampenlicht stehen. Manchmal ist das aber unumgänglich, so wie heute. Zu unserer Freude ist sie hier. Wir freuen uns sehr, Frau Brunhilde Klein heute ehren zu können. Vielen Dank für ihr großes Engagement für ihre Stadt.
Bürgerehrung Holger Gerhardt
Was wäre die Stadt Röbel/Müritz ohne ihre Blaskapelle, was wäre die Blaskapelle ohne ihn — und was wäre er ohne die Blaskapelle Röbel? Seit über 35 Jahren interessiert er sich für Blasmusik. Erst erlernte er in Wredenhagen bei Herrn Alois Appel das Spielen der Trompete und dann folgte er in den 1980er Jahren sehr schnell dem Aufruf des damaligen Kreiskabinetts für Kulturarbeit zur Gründung einer Blaskapelle in Röbel. Damit war für ihn die Freizeitgestaltung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten festgelegt. Alle Höhen und Tiefen der Blaskapelle Röbel, und davon gab es einige, hat Holger Gerhardt in den 35 Jahren ihres Bestehens durchlebt. Ob es der mehrfache Wechsel der Probenräume war oder die immer wieder stattfindende Änderung der Mitgliederzahlen, das ist eben das Leben. War Holger zunächst nur ein aktiver Bläser unter den Fittichen von Horst Domsgen und Hubert Richter, zwei Musiker des damaligen Folklore Ensembles in Neustrelitz, so brachte er sich sehr schnell aktiv in die Gestaltung des 1990 gegründeten Vereins ein. Viele Jahre führte er die Truppe als Vereinsvorsitzender, doch dann fehlte uns plötzlich der musikalische Leiter. Mit Fleiß, großem Interesse und hohem Zeitaufwand arbeitete sich Holger in die Materie ein. Er arrangierte die Titel nach dem Vorbild von Horst Domsgen und schrieb anfänglich jede einzelne Note in jeder Stimme mit der Hand. Mit dem Hilfsmittel Computer konnte er sich anfänglich nicht so recht anfreunden, einige Arbeitsweisen am PC sind ihm heute noch suspekt — Was ist der Unterschied zwischen „speichern“ und „speichern unter“? — Aber die Anfangsschwierigkeiten sind überstanden und so nutzt er viele freie Stunden im Winterhalbjahr, um der Blaskapelle neue Noten fiir die nächste Saison zu schreiben. Inzwischen ist Holger beim musikalischen Experimentieren angekommen. Haben Sie schon mal das Weihnachtslied „O Tannenbaum“ als Walzer oder Polka gehört? Ja, das geht - wie auf dem letzten Weihnachtskonzert in der Aula des Schulcampus zu hören war. Dieses Weihnachtskonzert ist ein Höhepunkt im Auftrittsjahr der Blaskapelle. Kein Seefest in der Stadt geht über die Bühne, ohne das an drei Tagen Blasmusik erklingt. Zum Blasmusikfestival auf dem Markt, als feste Größe am Seefest-Samstag kommen jährlich hunderte Besucher und Fans in unser schönes Röbel. Hier dirigierst du unsere Blaskapelle mit viel Spaß und Freude und zeigst den Urlaubern und Einheimischen wie schön man Böhmische Klänge im Norden präsentieren kann. Lieber Holger, nun ist es an der Zeit dir Danke zu sagen für die vielen Stunden, die du für und mit der Blaskapelle verbringst. Wir wollen dich insbesondere dafür ehren, dass du einen großen Anteil hast, dass die Blaskapelle Röbel einen ganz bedeutenden Beitrag für das kulturelle Leben der Stadt Röbel leistet und Blasmusik in der bunten Stadt am kleinen Meer einen festen Platz hat. Über 35 Jahre ist eine lange Zeit, schon mehr als die Hälfte deiner bisherigen Lebenszeit, aber sicher und hoffentlich noch nicht genug. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre. Vielen, vielen Dank.