Blick nach hinten und vorne im Naturerlebniszentrum von Waren (Müritz)
„Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig hinter mir.“ Die traditionellen Jahresempfänge werden gerne genutzt, um mit Zitaten und Sprüchen harmonisch in eine mit Reden gespickte Veranstaltung einzusteigen. Andrea Nagel, Geschäftsführerin im Warener Müritzeum, nutzte am Freitag diese Zeilen von Johann Wolfgang von Goethe, um dutzende Gäste im Naturerlebniszentrum von Waren (Müritz) zu begrüßen. Auch wenn Harry Glawe, Mecklenburgs Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, sich kurzfristig entschuldigen ließ und Referatsleiter Thomas Weber zum Jahresempfang ins Müritzeum schickte, tummelten sich zahlreiche regionale Größen aus Politik, Wirtschaft und Tourismus im Foyer mit Blick auf das große Maränenbecken. Während die Schwarmfische unentwegt ihre Runden drehten, dankte Thomas Weber in seiner kurzen Rede dem Müritzeum-Team für ihr Engagement und den 140.000 Besuchern, die trotz heißem Sommer den Weg in das Müritzeum fanden.
„Hier ist es aber nicht nur bei schlechtem Wetter schön“, unterstrich Andrea Nagel. „Gerade wenn draußen die Sonne brennt, ist es im klimatisierten Müritzeum herrlich angenehm“, so die Geschäftsführerin. „Aber mit ausgestopften Seeadlern und verstaubten Vitrinen lockt man kein Kind vom Smartphone“, ist sich Kay Seifert, als stellvertretender Landrat sicher. Das haben auch die Museumsmitarbeiter verstanden, die: „mit Herz und einem Lächeln das ganze Jahr Ansprechpartner sind.“ Mit inszenierten Buchenwäldern konnte ein weiterer Höhepunkt in den Ausstellungsräumen gesetzt werden, der das Müritzeum zu einem Besuchermagnet werden ließ. „Solche Leuchttürme haben wir noch zu wenig in der Region“, so Kai Seiferth. Aber nicht nur der Tourismus wird am Ufer des Herrensees fokussiert, sondern auch Einheimische, wenn auch noch nicht in dem Maße, wie es sich die Verantwortlichen wünschen, nutzen das Natur-Erlebnis-Zentrum für die Bildung von Kindern und Jugendlichen.
Neben dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sitzt auch die Stadt Waren (Müritz) als Gesellschafter am Ruder des Müritzeums. Und so blickte auch Warens Bürgermeister Norbert Möller mit Stolz auf die Entwicklung des für die Region so wichtigen Objektes. „Mit dem Umbaumaßnahmen konnten wir das Müritzeum fit für die Zukunft machen“, betonte Norbert Möller und stellte heraus: „Das Müritzeum, das sich in die städtebauliche Entwicklung sehr gut einfügt, ist ein Alleinstellungsmerkmal und zieht Urlauber an. Mit der neuen Gastronomie zieht es jetzt auch die kulinarischen Blicke auf sich und ist eine wichtige Bildungseinrichtung. Das zukunftsorientierte Haus der Sammlung hat einen enormen naturhistorischen Wert und schlussendlich ist das Müritzeum ein Arbeitgeber für die Region“, fasste der Bürgermeister zusammen. Kurz und knapp schaute Dagmar Willisch vom Aufsichtsrat abschließend in die Vergangenheit und Zukunft: „Wir sind hier in einem Haus, das ohne Zuschüsse auskommt, aber wenn man das Level halten will, stehen harte Zeiten bevor.“ Nach einer Dreiviertelstunde schwungvoller Reden, die lediglich von Applaus und dem Gitarrenspiel von vier Musikschülern unterbrochen wurden, wollte Andrea Nagel zeigen, was neben der Verlegung von 600 Metern Kabel und dem Auftragen von 100 Litern Farbe noch alles mit Müritzeum umgesetzt wurde. In drei Gruppen aufgeteilt schritten die Besucher durch die Aquarienlandschaft, durch den neuen inszenierten Buchenwald und nahmen an einer visuellen Fahrt mit dem Heizluftballon über die Mecklenburgische Seenplatte teil.