Software ist längst mehr als nur ein Werkzeug – sie bestimmt mit, wie effizient ein Unternehmen arbeitet, wie flexibel es auf Veränderungen reagieren kann und wie stark es sich am Markt positioniert. Gerade in technischen Branchen kommt es dabei oft auf Details an, die Standardlösungen nicht immer abbilden können.
Das Unternehmen RX Systems hat sich früh entschieden, eigene Wege zu gehen – und eigene Software zu entwickeln, die genau auf die Anforderungen im Haus zugeschnitten ist. Die Idee dahinter: Lösungen schaffen, die nicht nur funktionieren, sondern präzise zum Unternehmensalltag passen.
Im Gespräch mit dem Müritzportal gibt RX Systems Einblicke in die Entstehung dieser Software, die Herausforderungen dahinter und warum ein professioneller Embedded-Software Entwickler dabei eine entscheidende Rolle spielt.
„Die Anforderungen waren einfach zu speziell“
Müritzportal:
Herr Mustermann, wie kam es dazu, dass RX Systems eine eigene Softwarelösung entwickelt hat?
Geschäftsführer von RX Systems:
Die Entscheidung, eine eigene Software zu entwickeln, war bei uns kein spontaner Schritt, sondern das Ergebnis konkreter Erfahrungen im Alltag. Wir haben damals verschiedene Standardlösungen ausprobiert, aber immer wieder festgestellt: Entweder fehlte eine bestimmte Funktion, oder wir mussten Arbeitsprozesse an die Software anpassen – statt umgekehrt.
Gerade bei technischen Anwendungen, bei denen viele Komponenten eng zusammenarbeiten müssen, reichen allgemeine Systeme oft nicht aus. Die Anforderungen waren einfach zu speziell. Deshalb haben wir beschlossen, intern ein eigenes System aufzubauen – mit voller Kontrolle über Struktur, Schnittstellen und Sicherheitsanforderungen.
Natürlich braucht es dafür Know-how. Ohne einen professionellen Embedded-Software Entwickler im Team wäre das gar nicht möglich gewesen. Heute profitieren wir davon, dass wir jede Funktion wirklich verstehen und bei Bedarf gezielt anpassen können.
„Eigene Software wächst mit dem Unternehmen mit“
Müritzportal:
Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Vorteile firmeneigener Software im Vergleich zu marktüblichen Produkten?
Geschäftsführer von RX Systems:
Der größte Vorteil ist, ganz klar, die Passgenauigkeit. Unsere Software bildet exakt unsere Prozesse ab – ohne Kompromisse, ohne überflüssige Funktionen. Das macht sie nicht nur effizienter, sondern auch deutlich intuitiver für unsere Mitarbeitenden.
Ein weiterer Punkt ist die Flexibilität. Wenn sich unsere Anforderungen ändern, können wir die Software selbst anpassen, oft sogar kurzfristig. Bei Standardlösungen müsste man dafür entweder Zusatzmodule kaufen oder auf Updates warten – das kostet Zeit und Nerven.
Auch die Integration spielt eine große Rolle. Unsere firmeneigene Software ist so aufgebaut, dass sie sich perfekt mit unseren Maschinen, Schnittstellen und Steuerungssystemen verzahnt. Das reduziert Fehlerquellen und spart langfristig Ressourcen.
Nicht zuletzt ist auch das Thema Sicherheit relevant: Weil wir genau wissen, was im Code passiert, können wir gezielt dafür sorgen, dass keine unnötigen Daten extern verarbeitet oder Schnittstellen offengelegt werden.
„Der Aufwand ist hoch – aber er lohnt sich“
Müritzportal:
Welche Herausforderungen bringt die Entwicklung und Pflege eigener Software mit sich?
Geschäftsführer von RX Systems:
Natürlich ist der Aufwand erheblich. Eine eigene Softwarelösung aufzubauen bedeutet, dass man nicht nur am Anfang viel Zeit und Personal einplant, sondern auch dauerhaft Kapazitäten bereitstellen muss – etwa für Wartung, Weiterentwicklung und Tests.
Gerade am Anfang stehen viele Grundsatzentscheidungen an: Welche Architektur wählen wir? Wie stellen wir sicher, dass das System langfristig skalierbar bleibt? Und wie dokumentieren wir alles so, dass es auch in drei Jahren noch nachvollziehbar ist?
Auch das Recruiting ist eine Herausforderung. Fachkräfte im Bereich Embedded-Software oder Systementwicklung sind sehr gefragt – und wer gute Leute will, muss auch attraktive Bedingungen bieten.
Trotzdem sind wir überzeugt: Die Investition lohnt sich. Denn die Kontrolle, die wir über unsere Software haben, lässt sich durch keine externe Lösung ersetzen. Und mit jedem Entwicklungsschritt steigt nicht nur der Nutzen, sondern auch das Know-how im Unternehmen selbst.
„Wir denken Software nie als abgeschlossen“
Müritzportal:
Welche Entwicklungen erwarten Sie künftig im Bereich firmeneigener Software bei RX Systems?
Geschäftsführer von RX Systems:
Unsere Software ist kein fertiges Produkt, das einfach nur läuft – sie ist ein lebendiges System. Wir entwickeln ständig weiter, weil sich auch unsere Anforderungen und Technologien weiterentwickeln. Insofern denken wir Software nie als abgeschlossen.
Ein großer Schwerpunkt liegt aktuell auf Automatisierung. Wir möchten noch mehr Prozesse digital abbilden, etwa bei der Fehlerdiagnose, der Fernwartung oder der Auswertung technischer Betriebsdaten. So können wir die Reaktionszeiten verkürzen und gleichzeitig die Servicequalität steigern.
Außerdem beobachten wir natürlich technologische Trends wie Machine Learning oder vorausschauende Wartung. Auch wenn wir da nicht blind jedem Hype folgen, prüfen wir sehr genau, wo solche Ansätze für uns echten Mehrwert bringen.
Langfristig soll unsere Software noch stärker als Plattform gedacht werden: modular, erweiterbar und offen für neue Funktionen – je nachdem, was unser Geschäft erfordert.
„Man braucht Mut zur Entscheidung – und Ausdauer“
Müritzportal:
Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die mit dem Gedanken spielen, eigene Software zu entwickeln?
Geschäftsführer von RX Systems:
Zunächst einmal: Es ist ein großer Schritt – und er sollte gut überlegt sein. Eine firmeneigene Software bringt viele Vorteile, aber auch viel Verantwortung. Man muss bereit sein, Ressourcen zu investieren und den langen Atem mitbringen, den so ein Projekt braucht.
Wichtig ist, dass der Anstoß aus einem echten Bedarf heraus entsteht. Wer nur aus Prinzip etwas Eigenes entwickeln will, läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Es sollte ganz klar sein, warum eine Standardlösung nicht reicht – und was die eigene Software konkret besser machen soll.
Und man sollte intern die richtigen Leute haben oder gezielt nach ihnen suchen. Ohne ein Team, das sowohl die Technik als auch die Abläufe im Unternehmen versteht, wird es schwierig.
Wenn all das passt, dann kann eine firmeneigene Software ein echter Gamechanger sein. Nicht sofort – aber mit der Zeit, und sehr nachhaltig.