Erst sollte im Grabowhöfer Ortsteil Panschenhagen eine große Hühnerfarm entstehen, jetzt rückt Waren (Müritz) mit seinem Ortsteil Warenshof ins Visier des großen Gackerns. An der B108 zwischen Warenshof und Vielist soll eine Legehennenanlage für 12.000 Hühner entstehen. Wie auch schon in Panschenhagen machen sich zahlreiche Einwohner aus der Gemeinde Grabowhöfe stark und organisieren Proteste. Auch aus Waren (Müritz) wird der Gegenwind stärker.
Über eine Bürgerinitiative wurde eine Unterschriftenaktion initiiert und die Unterschriftensammlung mit 165 „Hühnerfarm-Gegnern“ an den Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte, Heiko Kärger, übergeben. Die „Interessengemeinschaft Hühner-Großfarm Warenshof“ hat sich zudem Verstärkung vom Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte geholt. Dieser stuft das Soleheilbad Waren (Müritz) als Urlaubsdestination mit dem höchsten Stellenwert in der Mecklenburgischen Seenplatte ein. Gleichzeitig sieht Wolf-Dieter Ringguth als Vorsitzender des Tourismusverbandes „eine erhebliche Beeinträchtigung für den nachhaltig agierenden Tourismussektor“. Als Hintergrund sieht der Tourismusverband Probleme mit der Geruchs- und Lärmbelästigung. Aber „auch eine Zerstörung des Landschaftsbildes durch die sieben Meter hohen Ställe, wie auch die Überdüngung des Bodes für das Grundwasser sprechen gegen diesen Bau“.
Für die kommende Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, am 17. August 2021 um 18 Uhr im Multimediaraum der Regionalen Schule "Friedrich Dethloff" Waren (Müritz), hat die Fraktion der AFD folgende Tagesordnungspunkte beantragt.
- Bericht des Bürgermeisters zum Sachstand des Bauantrages des Investors auf dem Areal der ehemaligen „Eierfarm Warenshof“
- Anhörung der Bürgerinitiative Vielist, der Vertreter der Unterschriftensammlung aus Waren sowie des Investors zum geplanten Bau einer Hennenanlage in Warenshof
Zudem wurde die Vorstellung Bio-Legehennenanlage Warenshof durch den Investor/Planer als TOP für den Stadtentwicklungsausschuss gesetzt. Seitens der Warener Stadtverwaltung heißt es in einer Vorabinformation: „zum Sachstand des Bauantrages Bio-Legehennenanlage in Warenshof mit 12.000 Tieren“:
- 35 (1) Nr. 1 BauGB, priviligierter Landwirt
- Fläche ist als Landwirtschaftliche Fläche im FNPL dargestellt
- Prüfung der angegebenen Fläche für Vergleich: 102,09 ha (lt. Angabe) zu 82 ha für Dünger erfolgt durch das STALU – Abt. Landwirtschaft
- Prüfung der Stadt Waren (Müritz) danach, ob gem. § 35 (3) BauGB öffentliche Belange beeinträchtigt werden, insbesondere:
- Darstellung Immissionsschutzrechtes
- Schädliche Umwelteinwirkungen hervorrufen
- Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, Beeinträchtigung der natürlichen Eigenart der Landschaft und ihres Erholungswertes oder Orts- und Landschaftsbild verunstalten. Prüfung: Immission in Bezug auf Heilbad und der Nachbarbebauung. Nachweis hierzu bisher nicht erbracht, werden lt. Aussage des Investors vom Fachplanungsbüro erarbeitet. Daher keine positive Stellungnahme zum Vorhaben zur Zeit möglich.
Laut Investor soll die Bio-Legehennenanlage Warenshof nach Verbandsrichtlinien “Bioland“ mit einer maximalen Anzahl von 6.000 Legehennen in einem Gebäude oder von je
3.000 Tieren in zwei Ställen erfolgen. Anvisiert wird eine Legeleistung von 3,3 Millionen Eiern im Jahr. Der Eiertransport soll zwei Mal in der Woche erfolgen. Um den Futterbedarf von 540 Tonnen im Jahr zu realisieren, werden alle 14 Tage Lieferungen per Lkw erwartet. Die 253 Tonnen Dung pro Haltungsperiode sollen in einem Dunglager mit zwei geschlossenen Kotbunkern erfolgen.