DRK eröffnet Pflegezentrum und Hospiz
„Wenn nichts mehr zu machen ist, gibt es noch viel zu tun.“ In Waren (Müritz) hat das DRK im September das Pflegezentrum „Müritzpark“ eröffnet. Hier ist auch ein stationäres Hospiz integriert, das zehn sterbenskranken Menschen ein würdiges Zuhause bietet. Ziel im Hospiz ist es zwar nicht, dem Leben mehr Tage zu schenken, aber den verbleibenden Tagen mehr Leben. Für die Gäste im Hospiz Waren (Müritz) ist der Aufenthalt kostenfrei.
Mit der Eröffnung des stationären Hospizes im Neustrelitzer Luisendomizil ging der DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. 2011 völlig neue Wege. Erstmalig wagte sich das Rote Kreuz an die spezielle Versorgung und Betreuung von Sterbenskranken. Nicht, um das Leben zu verlängern, sondern den verbleibenden Tagen mehr Leben zu schenken. Trotz der enormen finanziellen Herausforderung, damals mussten die Träger zehn Prozent der Kosten (heute 5%) selber tragen, schaffte es das DRK, das stationäre Hospiz an der Seenplatte zu etablieren. Zehn Einzelzimmer stehen hier für die Gäste zur Verfügung.
Die Wartezeit auf einen Platz kann aber lang werden. „Zudem wollen Angehörige im letzten Lebensabschnitt möglichst oft bei ihren Lieben sein“, erklärt Sascha Zwerg. „Die Distanz aus der westlichen Müritzregion ist gerade für ältere Menschen eine große, manchmal unüberwindbare Herausforderung“, so der Leiter des Hospizes weiter. Aus diesem Grund reiften vor zwei Jahren die Pläne, auch in Waren (Müritz) ein stationäres Hospiz zu eröffnen. Mit den Erfahrungen aus dem Neustrelitzer Luisendomizil und dem Ansporn neue Wege zu gehen, wurden die Planungen schließlich in die Tat umgesetzt. Im September 2019 wurde das neue Pflegezentrum „Müritzpark“ in Waren (Müritz) eröffnet. „Am 14. Oktober werden wir auch den ersten Bewohner im stationären Hospiz begrüßen“, so Sascha Zwerg, der gemeinsam mit Günter Rhein für die Hospizarbeit in der Mürizregion wirbt. Rhein, seines Zeichens ehemaliger Bürgermeister von Waren (Müritz), tritt in der Mecklenburgischen Seenplatte als Hospizbotschafter auf und trägt den Gedanken der Hospizarbeit in die Öffentlichkeit.
„Mit unserer Hospizarbeit haben wir es über die Jahre geschafft, das Thema Sterben, Tod und Trauer aus einer Tabuzone zu holen“, so Sascha Zwerg. Auch in Waren (Müritz) stehen zehn moderne Einzelzimmer für die Hospizgäste zur Verfügung. Das Hospiz wurde in das Konzept des Pflegeheims der vierten Generation integriert und bietet jedem Bewohner einen eigenen Balkon, der auch mit dem Pflegebett befahren werden kann. Ein großer Gemeinschaftsraum sorgt für gesellige Abwechslung, denn auch im Hospiz darf gelacht werden. Dafür sorgt ein Team aus Pflegefachkräften, Betreuern und Sozialarbeitern, die von vielen Ehrenamtlichen unterstützt werden. Unterstützung erfährt das Team und seine Bewohner auch von einigen Hospizpaten, die die Arbeit finanziell unterstützen. Für die Hospizgäste ist der Aufenthalt kostenfrei und auch Angehörigen wird die Möglichkeit geboten, zeitweise in das Zimmer einzuziehen.