Besucher wollen bewusst und regional einkaufen
„Bewusst und regional einkaufen – das ist das Ziel der Menschen, die unsere Länderhalle auf der Internationalen Grünen Woche besuchen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich des heute stattfindenden langen Messefreitags auf der Internationalen Grünen Woche, der mit verlängerten Öffnungszeiten bis 20 Uhr lockt und traditionell den Endspurt der weltweit größten Ausstellung für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau einläutet.
Noch bis Sonntag (27. Januar) präsentieren 70 Aussteller aus allen sechs Landkreisen das Land Mecklenburg-Vorpommern in Halle 5.2b. „Schon jetzt können wir ein positives Fazit ziehen. Die Grüne Woche bleibt ein absoluter Besuchermagnet. Inzwischen haben sich 300.000 Gäste ein Bild von den Trends und Traditionen im Bereich Nahrungs- und Genussmittel gemacht. An der MV-Halle schätzen die Gäste die enge Verbindung zwischen Land- und Ernährungswirtschaft sowie Gastronomie und Tourismus. Viele Besucher suchen ganz gezielt nach Produkten, die sie beispielsweise aus dem Urlaub kennen; die ihnen schmecken und mit denen sie schöne Erinnerungen verbinden“, so der Minister.
„Wir haben tolle Unternehmen, in denen Fertigkeiten und Kenntnisse über Generationen hinweg weitergegeben werden, und die einzigartige Produkte herstellen“, sagte er weiter. Dazu gehöre etwa der Ivenacker Baumkuchen – seine Herstellung gilt als die Königsdisziplin des Konditoren-Handwerks. An der Mecklenburgischen Seenplatte in der Familien-Konditorei Komander wird dieses Handwerk auch in Zukunft gepflegt. Nach Angaben des Unternehmens lief das Messegeschäft in diesem Jahr besonders gut. Man freue sich auf nächstes Jahr und plane vielleicht sogar mit einem größeren Stand teilzunehmen. Auch die Anbieter von Wildprodukten zeigten sich äußerst zufrieden. Es hätten sich viele Geschäftskontakte ergeben, sagte Dirk Klüdtke von der Wildmanufaktur GmbH & Co KG aus Dobbertin. Nun hoffe man darauf, dass Wild aus MV bald auch in anderen Teilen der Bundesrepublik vermarktet werden könne.
Wildes aus Mecklenburg-Vorpommern wieder auf der Grünen Woche
Erstmals seit fünf Jahren zählen zu den kulinarischen Köstlichkeiten, die in der MV-Länderhalle auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) angeboten werden, auch wieder Wildfleischprodukte. „Wild ist ein natürliches, gesundes Produkt und eine wahre Gaumenfreunde“, schwärmt auch Landwirtschaftsminister
Dr. Till Backhaus von dieser Bereicherung der Länderhalle. „Und zudem wird es regional produziert und vermarktet“, ergänzt er.
Das bestätigen auch die beiden Unternehmen, die in der MV-Halle ihre Wildsnacks verteilen: die Wildbret MV KG aus Süderholz (Vorpommern-Rügen) und die Wildmanufaktur GmbH & Co KG aus Dobbertin (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Beide Betriebe verarbeiten nur direkt von Jägern der jeweiligen Region geliefertes Wild und vermarkten ihre in Handarbeit gefertigten Produkte in Hofläden als Standbein sowie darüber hinaus über Einzelhandel und Gastronomie der Region. Wurst wird mitunter auch weiter verkauft, die Wildmanufak-
tur beispielsweise liefert sogar bis Österreich und die Schweiz. Der besondere Geschmack ihrer Salamis ist Resultat der speziellen Lufttrocknungsverfahren.
„Da wir das erste Mal an der Grünen Woche teilnehmen, war ich anfangs etwas skeptisch“, resümiert der Geschäftsführer der Wildmanufaktur Dobbertin, Dirk Klüdtke. „Aber wir konnten viele Kontakte knüpfen, insbesondere mit potenziellen Kunden in Berlin. Nächstes Jahr komme ich auf jeden Fall wieder.“
In MV bedienen derzeit 58 Wildfleischanbieter die steigende Nachfrage. Davon beteiligen sich 31 Anbieter an der Aktion „Wild auf Wild“ des Deutschen Jagdverbandes. Über die Internetseite www.wild-auf-wild.de können die Kontaktdaten von Wildfleischanbietern abgerufen werden. Auch die Landesforstanstalt MV verarbeitet in den Forstämtern Schildfeld (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) Wild aus der Eigenjagd und verkauft das Frischfleisch unter der Marke „Wild vom Förster“ in den Hofläden der Forstämter Bad Doberan, Schildfeld, Stavenhagen (in Ivenack) und Torgelow.
Im Jagdjahr 2017/2018 betrug das Wildfleischaufkommen in Mecklenburg-Vorpommern 4.980 Tonnen. Das waren 27 Prozent mehr als 2016/2017 (3.910 Tonnen). Etwa 70 Prozent des Wildfleischaufkommens des Landes ist Schwarzwild. MV lieferte im Jagdjahr 2017/2018 rund 14 Prozent des deutschlandweiten Wildfleischaufkommens.
HINTERGRUND:
Wildfleisch ist in jeder Hinsicht für eine kalorienarme, natürlich-gesunde Ernährungsweise geeignet. Der hohe ernährungsphysiologische Wert des Wildbrets resultiert aus den optimalen Lebens- und Ernährungsbedingungen der Tiere. Infolge der natürlichen Bewegungsfreiheit ist es fettarm und infolge der abwechslungsreichen Ernährung reich an Vitaminen und Spurenelementen.
Wildfleisch enthält mit 23 Prozent mehr Eiweiß als Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch. Das in Wildfleisch enthaltene Eiweiß hat zudem eine besonders hohe biologische Wertigkeit und ist leichter verdaulich als andere Eiweißarten.
Insbesondere das Fleisch von Reh- oder Rotwild enthält die wertvollen Spurenelemente wie Selen, Eisen und Zink in hohen Anteilen. Des Weiteren enthält Wildfleisch viele Vitamine der B-Gruppe und einen hohen Anteil von Omega 3-Fettsäuren.