Berliner Messe als reine Branchenveranstaltung
Die Internationale Grüne Woche findet im Januar 2021 als reine B2B-Veranstaltung statt. Grund dafür ist die Corona-Pandemie. „Angesichts der aktuellen Situation werden wir das Konzept für die Internationale Grüne Woche im kommenden Jahr anpassen und uns auf das Angebot für das Fachpublikum konzentrieren“, sagt Grüne-Woche-Chef Lars Jaeger.
Seit 1926 ist die Internationale Grüne Woche ein fester Bestandteil in den Kalendern der Branche. Und gerade in Zeiten wie diesen sei der Wunsch nach Austausch größer denn je, so Lars Jaeger. „Als systemrelevante Branche steht die Land- und Ernährungswirtschaft vor neuen Herausforderungen. Hier gilt es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Zukunft zu gestalten. Mit der Internationalen Grünen Woche 2021 wollen wir dafür die entsprechende agrar-politische Dialogplattform bieten.“
Die Internationale Grüne Woche hat seit jeher einen hohen Stellenwert als Branchentreff, der hochkarätige Akteure aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft zusammenbringt – sei es im Rahmen der zahlreichen Symposien, Fachseminare, Kongresse und Diskussionsforen oder beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), bei dem sich vor allem internationale Minister, Institutionen und NGO zu den drängenden Fragen der Welternährung austauschen.
Geplant ist 2021 ein reiner Branchentreff, die Publikumsveranstaltung wird hingegen nicht stattfinden. „Für unsere Besucherinnen und Besucher hat die Internationale Grüne Woche einen besonderen Erlebnischarakter: Ob Spezialitäten aus aller Welt probieren oder Innovationen aus der modernen Landwirtschaft hautnah erleben – all dies können wir angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Hygiene- und Sicherheitsauflagen nicht in gewohnter Weise anbieten“, so Lars Jaeger.
Das Konzept und die konkreten Themen für die 86. Ausgabe der Internationalen Grünen Woche werden zurzeit zusammen mit den ideellen Partnern, dem Deutschen Bauernverband (DBV) und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), sowie dem Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitet. Darüber hinaus erstellt die Messe Berlin ein auf die dynamische Lage angepasstes Hygiene- und Sicherheitskonzept, das mit den zuständigen Gesundheitsbehörden abgestimmt wird.
2022 soll die Internationale Grüne Woche dann vom 21. - 30. Januar stattfinden.
Agrarminister Dr. Till Backhaus bedauert die Entscheidung, äußert gleichzeitig aber auch Verständnis.
„Jeder weiß, dass ich ein großer Fan der Internationalen Grünen Woche bin. Sie ist traditionell das erste Highlight des Jahres. Regelmäßig ist unsere Halle bei den Besuchern die beliebteste, weil wir Kultur, Geselligkeit und Kulinarik miteinander verbinden. Es ist der größte Messeauftritt des Landes und ein Aushängeschild mit dem wir gleichermaßen für Tourismus, Ernährungs- und Landwirtschaft werben. Gerade für kleinere Unternehmen aus unserem Land ist die Grüne Woche immer auch ein wichtiger Testmarkt. Wir müssen aber der Wahrheit ins Gesicht sehen: Vor dem Hintergrund des aktuellen Corona-Geschehens kann es niemand verantworten, eine Veranstaltung, die von der Internationalität lebt, zu organisieren, als sei nichts gewesen. Wenn die Grüne Woche Gefahr läuft, ihren eigentlichen Charakter zu verlieren, ist es besser, einmal auf sie zu verzichten. Das ist für alle schwer und traurig. Aber die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen geht vor und der Kampf gegen Corona ist wichtiger als die Gewinnmaximierung. Es ist klug, dass die Veranstalter aber daran festhalten wollen, einen Branchentreff zu organisieren. Für die Land- und Ernährungswirtschaft bleibt so eine wichtige Plattform, um sich auszutauschen. Das ist umso wichtiger gerade in Corona-Zeiten. Wir werden uns anschauen, ob das Konzept aufgeht. Vielleicht kann hier auch Neues erwachsen – im Zuge der Digitalisierung denke ich zum Beispiel an neue Vermarktungschancen. Ein kluges Hygienekonzept wird sich bei einer reinen B2B-Veranstaltung sicher realisieren lassen.“