Großbrand in Speck: Feuer zerstört Wohnhaus bei Kargow
Reetdach gedeckten Einfamilienhaus im Vollbrand

Es waren dramatische Szenen in den Sonntagabendstunden am 16.02.2025. Im Kargower Ortsteil Speck stand am Eingang zum Müritz-Nationalpark ein mit Reetdach gedeckten Einfamilienhauses im Vollbrand. Binnen weniger Minuten erfassten die Flammen das gesamte Dachgeschoss des Wohnhauses. Auch ein Großaufgebot der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks konnte nicht verhindern, dass das Einfamilienhaus vollständig Opfer der Flammen wurde. Stundenlang kämpften dutzende Einsatzkräfte bei winterlichen Minustemperaturen gegen die lodernden Flammen. Die Löscharbeiten wurden durch das unwegsame Gelände und vorerst fehlendes Löschwasser erschwert. Gegen 19:30 Uhr bemerkten die Kinder und Enkelkinder, die in der unmittelbaren Nachbarschaft in Speck im Müritz-Nationalpark wohnen, die Flammen und alarmierten die Feuerwehr über den Notruf 112.
Aufgrund der Notrufmeldung löste die Rettungsleitstelle des Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Großalarm für die umliegenden Feuerwehren aus. Doch bis die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kargow, Waren (Müritz), Groß Plasten, Torgelow am See, Klink, Schloen, Groß Dratow und Grabowhöfe in dem entlegenen kleinen Kargower Ortsteil Speck eintrafen, fraßen sich die Flammen ungehindert durch das alte Einfamilienhaus. Aufgrund der enormen Brandlast durch das Reetdach breiteten sich die Flammen rasant aus. Die Kinder und Enkelkinder konnten lediglich das ältere Ehepaar im Alter von 86 und 87 Jahren aus dem brennenden Haus retten und mussten dann hilflos mitansehen, wie sich die Flammen unaufhörlich ausbreiteten. Auf Grund der dichten Rauchentwicklung erlitt der 53-jährige Sohn bei der Rettung der Eltern eine leichte Rauchvergiftung. Er musste durch den ebenfalls anwesenden Rettungsdienst medizinisch versorgt werden. Alle weiteren Personen blieben unverletzt.
Über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW im Einsatz bei Großbrand im Müritz-Nationalpark

Lediglich eine schmale Ortsverbindung führt von Kargow und Waren (Müritz) durch den Müritz-Nationalpark nach Speck. Lange zwölf Kilometer mussten die ersten Einsatzkräfte mit den Löschfahrzeugen zurücklegen, um an die Brandstelle zu gelangen. Genug Zeit für die Flammen, sich auszubreiten. Ein heller Feuerschein und eine große Rauchsäule ließen bereits von weitem erahnen, wie das Brandausmaß ist. Meterhoch schossen die Flammen in den Winterhimmel, noch bevor die ersten Löschfahrzeuge eintrafen. Diese hatten nur einen begrenzten Löschwasservorrat in den Wassertanks und eine unabhängige Löschwasserversorgung musste über lange Wegestrecke mit mehreren Schläuchen aufgebaut werden. Nicht das einzige Problem der Feuerwehren beim Kampf gegen den Großbrand. Neben den Löschfahrzeugen der umliegenden Feuerwehren rückte auch die Drehleiter der Feuerwehr Waren (Müritz) an.
Während der erste Löschangriff über mehrere Strahlrohre im Außenangriff vorbereitet wurde, ging auch die Drehleiter vor dem brennenden Haus in Stellung. Doch bevor aus dem Wassermonitor über den Drehleiterkorb die Flammen bekämpft werden konnten, mussten dicke störenden Äste der umstehenden Bäume abgesägt werden. Erst in den frühen Morgenstunden konnte der Brand durch die eingesetzten Feuerwehren weitestgehend gelöscht werden. Die Nachlöscharbeiten und Bekämpfung der vorhandenen Glutnester dauerte weitere Stunden an. Neben der Feuerwehr rückte auch das Technische Hilfswerk und der THW-Fachberater „Räumen & Bergen“ zur Brandstelle an. Ein Betreten des Brandortes war für Polizeikräfte vorerst unmöglich. Zusammen mit einem Brandursachenermittler werden am Montag Tag weitere Ermittlungen zur Brandursache vorgenommen. Der geschätzte Gesamtschaden durch den Großbrand in Speck beläuft sich auf ca. 650.000 Euro. Für die betroffenen Eheleute und deren Angehörigen, die in der Brandnacht hilflos mit ansehen mussten, wie das Wohnhaus und viele Erinnerungen Opfer der Flammen wurden und ein Lebenswerk durch das Feuer zerstört wurde, gab ein angeforderter Notfallseelsorger Stütze und Trost. Über 100 Einsatzkräfte kämpften in der Brandnacht gegen den Großbrand im Müritz-Nationalpark, der am 16.02.2025 ein Einfamilienhaus in Speck bei Kargow zerstörte.