Die meisten Menschen verbinden mit Graffitis wohl eher unschöne Schmierereien an Häuserwänden und Brückenpfeilern. Doch hierbei handelt es sich oft um Vorurteile. Für Christian Hilger ist es Kunst und das durfte der 30-jährige Müritzer-Künstler jetzt auch eindrucksvoll unter Beweis stellen. Zum Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile! Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus.“ suchte die Warener Stadtverwaltung und die „Partnerschaft für Demokratie Waren (Müritz)“ nach einer passenden Idee, um auf Vorurteile und Alltagsrassismus aufmerksam zu machen. Stadtjugendpflegerin Silke Jablowski setzte auf die Inspiration des Sprayers Christian Hilger – und das mit Erfolg.
Mit Sprayflaschen und jeder Menge Ideen im Kopf rückte der Künstler im Vorfeld des Aktionstages an und begann, die ersten Linien auf Folienleinwände zu sprayen. Nach und nach entstanden drei große Comicbilder, die auf den ersten Blick mit ihren Ostermotiven zum Schmunzeln einladen. Auf dem zweiten Blick und beim genaueren Betrachten verbergen sich kleine Alltagsgeschichten hinter den Bildern, die verschiedene Formen der Diskriminierung widerspiegeln. Am Donnerstag wurden diese Bilder der Öffentlichkeit präsentiert. Mitarbeiter des Warener Stadtbauhofes stellten jeweils eines der Graffiti-Kunstwerke am Vorplatz des Müritzeums, auf dem Neuen Markt und am Stadthafen von Waren (Müritz) auf. Als Blickfang lockten die Bilder zahlreiche Besucher zum Verweilen an, die auch mit den beiden Akteuren ins Gespräch über Vorurteile kommen konnten. „Leider konnte Chris am Aktionstag nicht persönlich bei sein und seine Kunstwerke vorstellen. Aber wir werden mit ihm sicher noch einige spannende Projekte realisieren“, hofft Silke Jablowski, die sich mit dem Verlauf des künstlerischen Aktionstages zufrieden zeigte.