Folgen von chronischen Nierenerkrankungen
Am heutigen 02. Juni 2023 lädt der Förderverein Nordverbund Niere „Save the Kidney“ zur Fachtagung „Weltnierentag in Greifswald“ in die dortige Stadthalle ein. Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen.
„Schätzungen gehen davon aus, dass rund 17 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern von einer Nierenerkrankung und damit deutlich mehr als im Bundesvergleich betroffen sind. Der Weltnierentag in Greifswald ist eine wichtige Initiative für die Prävention, Forschung und Therapie im Land“, betonte Ministerin Drese im Vorfeld der Tagung.
Im Rahmen der Tagung kommen führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Fachmedizin zusammen. Drese: „Ein solcher Austausch von Wissen und Ideen gibt wichtige Impulse für die Nierenforschung und -behandlung.“ Bereits jetzt würden die Nephrologie-Forschung und -Therapie einen hohen Stellenwert in Mecklenburg-Vorpommern einnehmen.
Drese: „Wir haben eine fachlich exzellente Versorgung im Land. Genauso wichtig ist aber die Prävention bei einem so zentralen Organ unseres Körpers.“ Vorsorgemaßnahem und Aufklärung zu möglichen Risikofaktoren, wie einem hohen Alkoholkonsum müssten deshalb weiter an Bedeutung gewinnen.
1969 wurde unter Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Gayer in Bremen am RKK eine der ersten Dialyse-Einrichtungen Norddeutschlands eröffnet. Aufgabe der Dialyse ist es, das Blut von Abfallprodukten zu befreien und zu entgiften – was eigentlich Arbeit der menschlichen Niere ist. „Wenn die Nieren ihre Aufgaben jedoch nicht mehr erledigen können – sei es aufgrund eines Unfalls mit akutem Nierenversagen oder wegen chronischem Nierenversagen – ist die Blutwäsche unumgänglich“, erklärt Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal. Er ist seit 2008 Chefarzt der Medizinischen Klinik und Ärztlicher Geschäftsführer am RKK. Vor ihm, ab 1988, war Prof. Hartmut Zschiedrich Chefarzt der Abteilung für Nieren-und Hochdruckkrankheiten. Beim meistverwendeten Dialyseverfahren, der Hämodialyse, wird das Blut dreimal in der Woche für vier bis fünf Stunden gefiltert.
„Die Veranstaltung leistet einen wichtigen Beitrag, um mehr Aufmerksamkeit für die Verbreitung und Folgen von chronischen Nierenerkrankungen zu schaffen. Mein Dank gilt daher besonders dem Nordverbund Niere, der den Aktionstag ins Leben gerufen hat“, so Drese.
Teilnehmen werden neben Koordinatorin Prof. Dr. Nicole Endlich unter anderem Prof. Dr. Uwe Reuter, Vorstandvorsitzender und Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, Dr. Stefan Fassbinder, Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald sowie renommierte Nierenforscherinnen und -forscher aus dem Nordverbund.
