Vom 14. bis 16. September 2023 wurde im brandenburgischen Welzow die erste FIREmobil als Leistungsschau im Bereich Krisen- und Katastrophenschutz für Entscheider und Anwender in Einsatzorganisationen organisiert. Mit Unterstützung des Deutschen Feuerwehrverbandes und vieler Feuerwehrausstatter wurden die Veranstaltung speziell zum Themenbereich Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung eröffnet und lockte zahlreiche Besucher an.
Rund 80 Aussteller haben den Besuchern aus Fachkreisen erstmals auf dem Gelände des Verkehrslandeplatzes Welzow die Gelegenheit, praktische Erfahrungen mit den vorgestellten Gerätschaften und Fahrzeugen zu sammeln, angeboten. Das Motto solle "Anfassen. Ausprobieren. Erleben." sein, so Manfred Hommel, Veranstalter und Geschäftsführer der Neue Messe Fulda GmbH. „Hier können wir etwas durchführen für die Feuerwehrwelt, dass man nirgendwo anders vergleichbar so machen kann. Es geht um das Erleben von moderner Technik und Taktik, mit der die Feuerwehrangehörigen auch in Zukunft die Herausforderungen der Szenarien mit aufwachsenden Dimensionen bewältigen können. Deshalb machen wir uns als Verband hierfür so stark", begrüßte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), die FIREmobil in ihrer Idee. Der DFV ist ideeller Partner der Leistungsschau.
Die dreitägige Fachveranstaltung bot die Chance, insbesondere mit der dargestellten Robotik und dem vermehrten Drohneneinsatz neue Wege für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung aufzuzeigen. Ein exklusives Fach-Symposium gab parallel hochwertigen Input zu dynamischen Schadenslagen - aktueller denn je mit den Vorträgen zur Erkundung nach Naturkatastrophen, wie sie gerade in Marokko oder Libyen passiert sind. "Von dieser Veranstaltung sollen Impulse ausgehen, die in die Zukunft weisen", so der DFV-Präsident. Das Zusammenspiel verschiedener technischer Komponenten sowie die engere Verzahnung von Luft- und Bodenkräften haben hierbei verstärkt eine Rolle gespielt. Die Leistungsschau hatte zum Ziel, das taktische Vorgehen der eingesetzten Feuerwehrkräfte zu optimieren.
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg, Rolf Fünning, betonte die Notwendigkeit der Durchführung dieser Veranstaltung in Brandenburg als dem am stärksten von Waldbrand bedrohten Bundesland. Das Land Brandenburg beteiligt sich daher ebenfalls an der Veranstaltung; Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die Schirmherrschaft übernommen und wird sich gemeinsam mit Innenminister Michael Stübgen vor Ort von den Innovationen überzeugen.
Der Deutsche Feuerwehrverband nutzt die Veranstaltung inmitten Europas auch zu einem internationalen Treffen von Feuerwehrpräsidenten: "Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ist wichtiger denn je", betonte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse.
Dass das Flugplatzgelände der geeignete Ort für die praktischen Erprobungen sei, davon ist auch Welzows Bürgermeisterin Birgit Zuchold überzeugt. Gerne würde sie den Standort auch weiterhin zum Katastrophenschutz-Kompetenzzentrum entwickeln. Die FIREmobil unterstreiche diesen Gestaltungswillen.
Während draußen auf dem großzügigen Freigelände der Leistungsschau FIREmobil eine Vorführung die nächste ablöste, saßen interessierte Besucher in einem benachbarten Flugzeughangar und ließen sich beim begleitenden Symposium über weitere Inhalte zum Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung informieren.
Über alle drei Veranstaltungstage hinweg fand dort ein jeweils ganztägiges Programm zu verschiedenen Einzelthemen statt. Das Fach-Symposium wurde in Kooperation mit dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) durch die Defensio Ignis GmbH veranstaltet. Der DFV ist ideeller Partner der FIREmobil im brandenburgischen Welzow.
Von den Möglich- und Fähigkeiten eines Flughelfersystems erfuhren die Zuhörer so ebenso wie zur Löschmittelauswahl anhand von ökologischen Bewertungskriterien. Auch Erfahrungsberichte bereits stattgefundener Lagen, teils aus dem Ausland, wurden von routinierten Einsatzkräften vorgestellt. Sie gaben wertvolle Tipps und teilten ihr erworbenes Fachwissen. Die Mehrzahl der Vorträge drehte sich um Brände in der Vegetation. Einige besondere Feuerwehr-Einsatzbereiche wie Elektromobilität und Munitionsverdachtsflächen rundeten den Themenkreis ab.
Unaufhörlich war Bewegung auf dem Außengelände; der Verkehrslandeplatz Welzow bot hierfür die idealen Voraussetzungen. Die etwa 80 Aussteller hatten alles Erdenkliche aufgefahren, um das Publikum mit Vorführungen zu begeistern. Seltene Löschtechnik, neue Fahrzeuge oder aber auch Bewährtes fanden ihren Einsatz in einer der zahlreichen, sich aneinanderreihenden Einsatzübungen. Hautnah dabei waren die Gäste beim extra entfachten Waldbrand, eindrucksvoll zeigen Spezialkräfte den Einsatz von speziellem handgeführtem Waldbrandgerät oder die Selbsterfahrung beim Geländefahren mit schweren Fahrzeugen wurde ermöglicht - alle konnten auf der Leistungsschau ihren ganz persönlichen Schwerpunkt setzen.
"Besonders stolz macht mich die Anwesenheit des großen Löschflugzeugs der Marke Canadair aus Kroatien, das die dortige Luftwaffe betreibt. Die Liveübertragung der Wasserbetankung am nahen Sedlitzer See sowie als Höhepunkt der Löschmittelabwurf hier auf dem Vorführungsgelände waren mehr als beeindruckend!", freute sich DFV-Präsident Karl-Heinz Banse. Er begrüßte Spitzenvertreter der Feuerwehrverbände aus Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien, Tschechien und Nordmazedonien, die der Deutsche Feuerwehrverband zu einem fachlichen Erfahrungsaustausch eingeladen hatten. Bei einem ersten gemeinsamen Rundgang ließen sich die Verbands-Führungskräfte beraten und informieren, erlebten die ein oder andere Vorführung oder übten sich im Selbstversuch. FIREmobil und Fach-Symposium bieten eben gemeinsam "Lernen für die Praxis - Löschen in der Praxis".
Auch am dritten Tag startete Vorführung für Vorführung auf dem durchaus rustikalen und damit ideal geeigneten Freigelände der Leistungsschau FIREmobil. An den Ständen der Aussteller stellten sich zahlreiche Beratungsgespräche ein. Familien und Fachbesucher gleichermaßen kamen ins brandenburgische Welzow: So waren die Eindrücke vom Veranstaltungsgelände auf dem Verkehrslandeplatz am Samstag. Zu den Gästen gesellte sich auch der Schirmherr der Veranstaltung, Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Er ließ es sich nicht nehmen, mit den Standbesatzungen sowie dem Publikum ins Gespräch zu kommen und sich einzelne Produkte näher erläutern zu lassen. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) ist ideeller Partner der FIREmobil.
Kurz zuvor hatte Ministerpräsident Woidke noch der internationalen Tagung der Spitzenvertreter der Feuerwehrverbände aus Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien, Tschechien und Nordmazedonien beigewohnt. Der Deutsche Feuerwehrverband hatte hierzu nach Welzow eingeladen, um sich noch besser zu vernetzen und insbesondere auch die Erfahrungen der zumeist bei Wald- und Vegetationsbränden betroffenen Länder auszutauschen. Um in Zukunft technisch und taktisch besser sowie gemeinsam stärker den Herausforderungen begegnen zu können, ist der Wunsch nach einer Weiterführung sowohl der Zusammenarbeit der europäischen Nachbarn als auch der Neuauflage der Leistungsschau FIREmobil bekanntgeworden. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse formulierte es so: "Der Austausch ist auf allen Ebenen wichtig, und damit eben auch in praktischer Hinsicht: Wir müssen bei gegenseitiger Unterstützung wissen, was und wie etwas als Einsatzmittel eingesetzt wird. Das geht am Ende nur mit gemeinsamen Übungsveranstaltungen wie dieser, um auf ein gleiches Niveau zu kommen."
Die starke Betroffenheit seines Bundeslandes war Ministerpräsident Woidke Anlass genug zu versichern: "Für uns als Landesregierung bestehen Bedürfnis und zugleich Verpflichtung, alles dafür zu tun, um die besten Rahmenvoraussetzungen für die Einsatzkräfte zu schaffen; erst recht bei dem hohen Anteil der ehrenamtlichen Mitglieder!". Die komplexen Herausforderungen werden auch zukünftig aktuell bleiben.
Gemeinschaftlich äußerten Woidke und Banse sowie Welzows Bürgermeisterin Birgit Zuchold daher den Wunsch an die Neue Messe Fulda GmbH, ein erneutes Mal Ausrichter zu sein. Zugleich dankte Banse deren Geschäftsführer Manfred Hommel "für unternehmerischen Mut und Risikobereitschaft zur Initiierung dieser einzig- und großartigen Leistungsschau 2023" in der Lausitzer Braunkohleregion. Die Zusammenarbeit sei nach allen Seiten hin sehr wertvoll gewesen und zeige sich im dargebotenen Ergebnis der nun zu Ende gehenden Schau eindrucksvoll. Sie sei "in jedem Falle schon jetzt ein historisches Ereignis", so der DFV-Präsident.