Heiratsantrag zur Weiberfastnacht beim KCG
Eigentlich ist mit dem Aschermittwoch die Faschingssaison vorbei. Eigentlich. In Grabowhöfe wurde am Freitag mit der Weiberfastnacht lauthals in der Mehrzweckhalle der Gemeinde gesungen: „Aber scheiß drauf, Karneval ist nur einmal im Jahr!“ und KCG-Präsident Christian Joppke führte seinen Elferrat, die Funken und sämtliche Mitglieder des Karnevalclub Grabowhöfe in den festlich geschmückten Saal. „Früher war das mal hier die Generalprobe für knapp 30 Leuten. Heute ist der Saal aber 170 Gästen restlos ausverkauft“, freute sich der Präsident und gab mit seinen Ministern die Faschingssause frei und leitete zum Programm über. Was allerdings nicht auf dem Programmzettel stand, war ein großer Auftritt des Prinzen Phillip, der seiner Prinzessin Anne, beide sind im wahren Leben auch ein Paar, einen Heiratsantrag machte.
Unter dem Beifall der kostümierten Narren sagte Prinzessin Anne natürlich „Ja“. Somit hatte der KCG einen weiteren schönen Eintrag in die 45-jährige Faschingschronik. Ausgelassen feierten schließlich Narren und Jecken ausgiebig die Weiberfastnacht bis in die frühen Morgenstunden. Nur wenige Stunden später hieß es am Sonnabend erneut: „Manege frei, hello olé im Zirkuszelt vom KCG“ und auch der eigentliche Karnevalstag war restlos ausverkauft. Erneut geleitete Präsident Christian Joppke seinen KSG in die proppenvolle Mehrzweckhalle und freute sich über den regen Zuspruch. Mit der offiziellen Verkündung der elf Faschingsregeln betraten Heidi Huneck und Klaus-Dieter Schröder die Manege und führten durch die einzelnen Programmpunkte. Und die hatten es in sich. Denn selbst die Jüngsten brachten sich mit einer „Zweirad-Akrobatik“ auf dem Hoverboard ein und lieferten einen fulminanten Start in die Vorstellungen. Nicht minder spannend gestaltete sich die etwas andere Interpretation der Oper Carmen, die weiße Tennissocken im Neonlicht strahlen ließen. Spätestens zur Eheberatung der Familie Meier hatte ein Großteil der Anwesenden Bauchschmerzen. Nicht vom verdorbenen Essen, sondern viel mehr durch die strapazierten Lachmuskeln, denn der Sketch baute klischeehaft auf jede Menge Missverständnisse auf.
Während die letzten Freudentränen aus dem Gesicht gewischt wurden, machten sich die Funken im Leopardenkostüm bereit, um ihr Medley dem Publikum zu präsentieren. Dieser Tanz lockte auch zwei prächtige Schmerlinge an. Diese bewegten sich anmutig im Schutze der Nacht und funkelten imposant mit leuchtenden Flügeln. Nur wenige Augenblicke später verbreiteten Pantomimendamen eine mystische Stimmung. Geführt vom düsteren Puppenspieler ließ dieser Auftritt einigen den Atem stocken. So wurde es wieder Zeit für jede Menge Klamauk. Ein sportlicher Sketch mit einem nicht wirklich ernstgemeinten Weltrekordversuch sorgte schnell für schallendes Gelächter unter den Narren. Und auch eine dickbusige singende Witwe konnte zwar keinen neuen Mann, dafür aber das Publikum für sich gewinnen. Ihr folgten die nicht ganz so bösen Rocker, die schon einen festen Platz im KCG-Programm haben und Sicherheitsminister Frank Schulz verwechselte Seiltanz mit Wäscheaufhängen.
So jagte ein Spaß den nächsten und Heidi Huneck durfte mit Klaus-Dieter Schröder bereits die letzte offizielle Nummer des Abends ankündigen, die mit Gesang und Tanz im Stil des Greatest Showman begeisterte. Gut 90 Minuten verflogen binnen eines Augenblicks und die Bühne wurde für den Tanz freigegeben. Der dauerte erneut bis in die frühen Morgenstunden. Der Sonntag gehörte schließlich den kleinen Narren, die ihren Kinderfasching feiern durften.