Rosenmontag hin, Aschermittwoch her - man muss nicht immer die Feste feiern, wie sie fallen, sondern wie man lustig ist. Zudem ist die Müritzregion ohnehin nicht die Karnevalhochburg Deutschlands und die meisten Faschingsveranstaltungen sind in diesem Jahr den Kontaktbeschränkungen zum Opfer gefallen. Aus diesem Grund macht es auch gar nichts, dass mit einer Woche Verspätung Wolf, Rotkäppchen, Squaw, Küchenfee, Clown, Zirkusfrau und andere Jecken mittels Polonaise durch das Warener Pflegezentrum „Müritzpark“ zogen. Ziel der lustigen Gesellschaft: das stationäre Hospiz in Waren (Müritz).
Bunt geschmückt präsentierte sich der große Gemeinschaftssaal, der von den meisten Hospizgästen auch gesäumt wurde. Gespannt warteten die Bewohner, was sich das Team um Claudia Bajorat einfallen lassen hat. „Ob es eine Büttenrede gibt? Die höre ich ja immer gerne“, flüsterte eine Bewohnerin. „Natürlich haben wir Büttenreden vorbereiten, gehört ja einfach dazu“, bat Michael Ellert um Gehör und verlas auch gleich die ersten Zeilen der lustigen Verse und wechselte sich mit Katharina Wennmann im heiteren Dialog ab. Schließlich kullerte die ein oder andere Träne über die Gesichter der närrischen Runde. Allerdings waren das in diesem Fall Freudentränen, denn im Hospiz darf auch ausdrücklich gelacht werden. „Wir wollen hier Lebensfreude schenken und das haben wir heute auch wieder geschafft“, freute sich Claudia Bajorat über das Engagement ihrer Mitarbeiter und dass viele der Bewohner diese Zeit unbeschwert und fernab von Sorgen erleben durften.