Gute sieben Kilometer trennen den kleinen Ortsteil Jägerhof, in dem etwa 150 Einwohner leben, von Waren (Müritz). Das ist eine Strecke, die man auch mit Fahrrad zur Arbeit oder wie die 30 Kinder von Jägerhof zur Schule, fahren könnte. „Doch Jägerhof ist der einzige Ortsteil von Waren (Müritz), der nicht über einen Radweg mit dem Heilbad verbunden ist“, heißt es seitens der Einwohner, die sich jetzt Hilfesuchend an den Umweltausschuss gewendet haben. Und hier traf man auch offene Ohren, denn perspektivisch könnten Fördermittel eingeworben und die Attraktivität inklusive Sicherheit des Ortsteils gesteigert werden.
„Unsere Kinder können leider nicht sicher mit dem Fahrrad fahren, denn die Straßen sind zu eng und zu frequent für die Kleinen. Die Feldwege sind leider zu marode zum Fahren“, heißt es in dem Hilferuf aus Jägerhof, in dem es nicht nur um die Einwohner geht. Auch die Gäste der Ferienwohnungen, die Kurtaxe zahlen, würden gerne eine sichere Fahrradstrecke nutzen. Perspektivisch könnte dieser Fahrradweg nicht nur über Falkenhagen nach Waren (Müritz) führen, sondern auch die Gemeinde Peenehagen einbinden. „Die Stadtverwaltung prüft dieses Ersuchen nach einem Fahrradweg bereits und es könnten auch Fördermittel in Höhe von 75 Prozent, bzw. in diesem Jahr 80 Prozent, möglich sein“, erklärte Ingo Dann als Bauamtsleiter auf Nachfragen.
Möglich wäre beispielsweise die Nutzung des Sonderprogramms „Stadt & Land“, das Finanzhilfen des Bundes an die Länder im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 bis zu 657 Millionen Euro bis Ende 2023 verspricht. Der Anteil von Mecklenburg-Vorpommern entspricht in diesem Jahr 7,2 Millionen Euro. In den beiden Folgejahren sind es jeweils über 8,8 Millionen Euro.
Als Zielsetzung ist der Aufbau eines sicheren, lückenlosen und baulich möglichst getrennten Radnetzes sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen. Hierdurch soll die Verkehrsverlagerung durch den Umstieg vom Kfz aufs Fahrrad ermöglicht werden. Dieses Radverkehrskonzept könnte neben einem straßenbegleitenden Radweg zwischen Jägerhof und Neu Falkenhagen auch Radabstellanlagen am Warener Bahnhof, die Sanierung des kombinierten Geh- und Radweges zwischen Warener Volksbad bis Kamerun als überregionaler Radweg Berlin – Kopenhagen sowie die Sanierung kombinierter Geh- und Radweg, Westufer Tiefwarensee (AWO Pflegeheim bis Amsee) begünstigen.