Erfolgreiche Brückensprengung in Waren (Müritz)
B192-Brücke über Schweriner Damm gesprengt
Am 19. Januar 2025 wurde in Waren (Müritz) die Nordbrücke über die B192 Schweriner Damm erfolgreich gesprengt. Um 12:30 Uhr löste der Sprengmeister die Zündvorrichtung aus und mit zwei dumpfen Detonationen wurden die die sechs Meter hohen Stützpfeiler der maroden Nordbrücke, welche Fußgänger, Radfahrer und den Kraftfahrzeugverkehr auf den Schweriner Damm in Waren (Müritz) oberhalb der Eisbahnverbindung Rostock – Waren (Müritz) – Berlin führt, gesprengt. „Die Maßnahme konnte wie geplant umgesetzt werden. Der Überbau wurde senkrecht niedergeführt und dank aller Beteiligten gab es keine Komplikationen bei der Aufrechterhaltung des Absperrbereiches“, erklärte Martin Hopfe, Sachverständiger für Sprengtechnik nach der erfolgreichen Brückensprengung am Tiefwarensee.
Binnen weniger Sekunden lagen die Trümmer der 65 Meter langen Nordbrücke in einem vorbereitetet Sprengbett. Lediglich zwei Knallgeräusche und eine leichte Staubwolke brachte die Brückensprengung in Waren (Müritz), die zuvor für viel Aufsehen gesorgt hatte. Bereits Tage zuvor wurde die Brückensprengung in Waren (Müritz) medial angekündigt. Straßensperrungen und eine Sperrzone wurden bereits vor 7 Uhr am 19.01.2025 durch die Polizei und das Ordnungsamt eingerichtet. Etwa 220 Anwohner im Sperrbereich der Sprengung mussten ihre Wohnungen verlassen, der angrenzende Friedhof, Wege du Straßen wurden durch ein Polizeigroßaufgebot abgesperrt. Auch der Tiefwarensee selbst wurde teils gesperrt. Hier patrouillierte ein Schlauchboot der Wasserschutzpolizei Waren (Müritz) auf der mit einer dünnen Eisschicht überzogenen Wasserfläche.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Brückensprengung
Unteres pilgerten hunderte Menschen in Richtung freier Uferzone des Tiefwarensees. Zwischen Kegelbahn Reschke, Warener Gymnasium, dem Mühlenberg und der Schaugarten des Lebenshilfswerks verharrten die Schaulustigen bei sonnigem, aber frostigem, Sonntagswetter. Pünktlich um 12 Uhr spielte die Marienkirche ein Glockenspiel zum Abschied und eine halbe Stunde später war das Spektakel eher und spektakulär vorbei. Etwa 750 Kubikmeter Beton der alten Fahrbahn und 25 Kubikmeter Beton der Pfeiler sowie gut 610 Kubikmeter Material aus den Widerlagern und Flügeln warten nun auf ihren Abtransport.
Dieser soll in den kommenden Wochen realisiert werden. „Die heutige Maßnahme ist nur ein kleiner Teil von dem, was wir hier insgesamt umsetzen. Doch allein die Vorbereitungen für heute waren für alle Beteiligten sehr intensiv. Daher möchte ich meine höchste Anerkennung für das professionelle Miteinander aussprechen. Danke an die Beteiligten aller Unternehmen, der Stadt Waren (Müritz), der Polizei sowie der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung des Landes. Ebenso möchte ich mich für das Verständnis der Warener Bevölkerung bedanken. Für die noch folgende Auswurfsprengung zum Abbruch der Südbrücke Ende 2026 und dem Neubau der Brücke wünsche ich allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg“, erklärte der Infrastrukturminister von Mecklenburg-Vorpommern Dr. Wolfgang Blank.
Evakuierung und Sperrzonen zur Sprengung in Waren (Müritz) aufgehoben
Die Polizei hat mit zahlreichen Absperrposten entlang des Sperrbezirks kontrolliert, das niemand mehr in den Bereich hineingeht oder -fährt. Zudem waren mehrere Kräfte mit Mitarbeitern des Warener Ordnungsamts im Einsatz, um im Absperrbereich zu kontrollieren, ob alle Bewohner und sonstige Passanten den Bereich verlassen haben. Zehn Personen mussten unter Polizeibegleitung nach Beginn der Sperrzeit aus ihrem Zuhause herausgebracht werden.
Das verlief unkompliziert und kooperativ. Einsatzleiterin Kathrin Jähner zieht ein positives Einsatzfazit: „Der Einsatz verlief sehr gut - auch dank der Warener, die sich vorbildlich verhalten haben. Dadurch hatten wir einen reibungslosen Ablauf und konnten unsere Maßnahmen schnell beenden. Ein Dankeschön geht in diesem Zusammenhang auch an alle eingesetzten Kräfte."
Neben der Polizei waren aucgh die Vertreter der Stadt Waren (Müritz) mit dem Einsatzverlauf zufrieden. „Wir haben drei Personen in der Notunterkunft am Papenberger Jugendtreff betreut und gemeinsam mit der Polizei den Absperrbereich gesichert“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister von Waren (Müritz) Matthias Mahnke. Gut 45 Minuten nach der Brückensprengung konnten die Evakuierungsmaßnahmen und die Sperrzonen wieder aufgehoben werden. Einzig die B 192 ist weiterhin gesperrt. Hier ist eine umfassende Brückenprüfung notwendig.
Hierbei werden mehrere Belastungsfahrten durchgeführt und die Brücke durch Experten begutachtet. Ebenso werden die Messergebnisse der installierten Ultraschallsensoren ausgewertet. Die Auswertung aller Ergebnisse wird mindestens bis in die Nachtstunden andauern. Ziel ist die Verkehrsfreigabe der B 192 bis zum morgendlichen Berufsverkehr am Montag, 20. Januar 2025. Die Brückenprüfung ist notwendig, da die Nord- und die Südbrücke direkt nebeneinanderstehen. Durch die Prüfung soll sichergestellt werden, dass die Südbrücke durch die Sprengung der Nordbrücke keine Schäden erlitten hat.