„Unsere Kunden treffen sich beim Sport und nicht beim Arzt.“ Unter diesem Motto betreibt Sebastian Jesse seit Anfang 2017 das Gesundheits- und Fitnessstudio auf dem Warener Papenberg. Nach einem erfolgreichen Start und steigernder Mitgliederzahlen musste der ausgebildete Physiotherapeut unverschuldet herbe Rückschläge hinnehmen. Im März wurden die Fitnessstudios in Mecklenburg-Vorpommern für zehn Wochen geschlossen. Nachdem sich die Studiobetreiber langsam erholt und Mitglieder unter hohen Hygienestandards wieder trainieren konnten, hieß es am 02. November 2020 wieder alle dicht machen. Vorsichtig hofften Unternehmer und Sportler, dass der Lockdown im Dezember beendet wird und die Fitnessbranche wieder das machen kann, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben.
„Die Gesundheit der Mitglieder fördern und Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems und des Bewegungsapparates durch Kondition und Muskelaufbau mindern.“ Doch die verordnete Schließung sollte 212 Tage zählen. „Am heutigen Kindertag können wir endlich wieder öffnen“, freut sich Sebastian Jesse, der trotz siebenmonatiger Umsatzeinbußen an seinem Gesundheitsstudio festhielt. „Zuviel Herzblut steckt in diesem Projekt“, betont der Physiotherapeut. Gestärkt wurde der Unternehmer von seinem Team, den Mitgliedern und den Förderungen, die als Coronahilfen ausgezahlt wurden. „Wir hatten zwar schon ein sehr gutes Hygienekonzept entwickelt, aber wir haben in den vergangenen Monaten nochmals nachbessert“, so Sebastian Jesse, der auf das neuangeschaffte Plasma-Luftreinigungsgerät zeigt. „Sicher trainieren, ohne Angst vor Ansteckung durch Aerosole, ist bei uns möglich“, versichert Sebastian Jesse, der sich heute auf die ersten Mitglieder freut. „Mit der Nachricht, dass wir wieder öffnen dürfen, haben wir unsere ganzen Mitglieder angerufen und mit ihnen Trainingstermine vereinbart“, erklärt der Trainer. So sollen größere Menschenansammlungen im Studio vermeiden soll. Dass das Konzept funktioniert, hat sich bereits im vergangenen Sommer gezeigt und davon können sich die Mitglieder ab sofort überzeugen.
Zwar musste auch Therapie & Training Jesse einen Mitgliederschwund von etwa 20 Prozent verzeichnen, doch damit liegt das Gesundheitsstudio in allgemeinen Trend. Laut Statistik hat die Fitnessbranche im Schnitt ein Viertel der Mitglieder verloren. Für Sebastian Jesse nachvollziehbar, denn viele haben aus Ungewissheit gekündigt. Aber der Unternehmer blickt nach vorne. Das Fitnessstudio ist auf Hochglanz poliert, Geräte desinfiziert und das Regal der Powerriegel und Eisweißshakes überprüft und sortiert. „Einige Produkte haben durch die langen Schließzeiten das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht“, aber das ist noch zu verschmerzen“, so der Unternehmer, der sich freut, dass seine Kunden sich wieder beim Sport und nicht beim Arzt treffen.