Nach dem Wechsel vom Sommer-Belag Kunststoff zum Winter-Belag Kunsteis begann am 4. November in der Malchower Eishalle die Wintersaison. Hallenleiter und Eismeister Martin Noffz hofft auf zahlreiche Besucher – die Eishalle kann auf einen Einzugsbereich zählen, der weit über Malchow und Umgebung hinausgeht. Bei der Eisherstellung setzt er eine energiesparende Methode ein, was in diesen Zeiten wichtiger ist denn je.
Die Eishalle Malchow passt sich den Jahreszeiten an – zumindest was Sommer und Winter betrifft: Im Frühling entfernen die Mitarbeiter um Leiter Martin Noffz das Kunsteis, reinigen den Betonuntergrund und holen die Kunststoffmatten hervor, die über den Winter in der Halle eingelagert werden. Sechshundert Teile zu je einem Quadratmeter werden wie ein Puzzle zusammengefügt, so dass am Ende eine Kunsteisfläche entsteht, die mit Schmierstoffen geglättet und so fürs Eislaufen präpariert wird. „Das Material, aus dem die Puzzleteile bestehen, heißt PE 500 und kann mit Kufen befahren werden. Man gleitet zwar nicht so reibungslos darüber wie über Eis, dafür führt die größere Anstrengung, um vorwärtszukommen, zu einem gesteigerten Trainingseffekt“, erläutert Martin Noffz, der dies als ehemaliger Eishockeyspieler natürlich selbst getestet hat. Von Mai bis Oktober kann das eislaufbegeisterte Publikum täglich von 12 bis 18 Uhr die Kunststoff-Fläche nutzen, außerdem in der Halle Tischtennis spielen und das Eisstockschießen ausprobieren. Im Oktober nehmen die Mitarbeiter der Halle, die zu den Objekten des Kultur- und Sportrings Malchow e.V. gehört, die Teile wieder heraus und verstauen sie. Dann wird mit Wasserschlauch und Kühlung die Kunsteisfläche angelegt, auf der Gäste von November bis März laufen können. Dienstag bis Sonntag von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr steht die Halle den Besuchern auf schnellen Kufen offen. Außerhalb dieser Zeiten trainieren Eishockeymannschaften auf dem Eis und tragen ihre Wettkämpfe aus. In diesem Jahr fand der Saisonstart in die Winterzeit am 4. November statt.
Martin Noffz und sein Team, das aus einem zweitem Eismeister, zwei Kiosk-Kräften und einer Reinigungskraft besteht, hoffen, dass diese Saison endlich wieder halbwegs normal verläuft. In die im Jahr 1999 eröffnete Eishalle mit ihren 1800 Quadratmetern Eisfläche passen rund 300 Eisläufer und 400 Gäste auf den Rängen. Vor der Krise kamen pro Winter rund 14.000 bis 15.000 Besucher in die Eishalle, teils von weit her. „Unser Einzugsbereich reicht bis Wittstock und Hagenow und sogar bis Rostock. Denn in der Küstenstadt gibt es zwar auch eine Eishalle, aber freie Hallenzeiten sind dort rar“, berichtet der Hallenleiter, der seinen Posten seit fünf Jahren innehat. Vorher hatte er bereits lange den damaligen Eismeister in seiner Tätigkeit begleitet und so gelernt, was man in dieser Funktion zu tun hat. Neben der Eisherstellung und Eispflege gemeinsam mit seinem Kollegen erstellt Martin Noffz die Einsatzpläne für die Mitarbeiter und koordiniert die „Eiszeiten“ für Training und Wettkämpfe, stets in Absprache mit den entsprechenden Mannschaften. In der Eishalle Malchow werden die Spiele der Ostsee-Liga ausgetragen, an denen die Klinker Wikinger, die Neubrandenburg Blizzards, die Malchower Wölfe, die Rostock Kodiaks und die 1c vom OSC Berlin teilnehmen.
Das Eis ist nun für die kommenden Monate bereit. Eine reichliche Woche lang haben die Malchower mit dem Schlauch Schicht für Schicht Wasser aufgetragen und mit der „umgekehrten Fußbodenheizung“, wie Martin Noffz die Eisherstellungsanlage nennt, gekühlt, bis eine Eisdecke von knapp vier Zentimetern entstand. „Die Eisproduktion und der Unterhalt des Eises kosten viel Energie, die gerade jetzt sehr teuer ist. Daher haben wir eine Vorrichtung zum Entgasen und Verdichten des Eises angeschafft. Mit dieser wird das Eis haltbarer und fester, so dass es nicht so dick sein muss wie früher, was Energie spart“, erläutert Noffz.