„Ein Tag in Waren (Müritz). 24 Stunden im Zeichen der Arbeitnehmer und Unternehmer unter besonderen Umständen“. Was ursprünglich als gut gemeinte Idee gedacht war, ist durch „stille Post“ falsch in den Warener Finanzausschuss und schlussendlich auch an die Öffentlichkeit gekommen. Als Dankeschön und „Durchhalte-Flyer“ wurde das Projekt den Stadtvertretern präsentiert und nicht nur aufgrund der 3.800 Euro Kosten seitens der politischen Vertreter abgeschmettert. Dabei sollte es eigentlich ganz anders sein, informierte Bürgermeister Norbert Möller auf dem gestrigen Hauptausschuss.
„Ich möchte nochmals dafür werbe, dass wir diese Broschüre doch noch erstellen und an die Haushalte verteilen“, stieg Bürgermeister Möller in den Tagesordnungspunkt „Informationen“ ein. „Es soll kein Dankes-Flyer im klassischen Sinn sein und schon gar nicht ein Flyer vom oder für den Bürgermeister“, unterstrich Norbert Möller. Vielmehr sollte die Broschüre aufzeigen, wie ortansässige Firmen in Zeiten von Lockdown und Einschränkungen weiterarbeiten. „Es wäre sicher für die Einwohner sehr interessant geworden“, so Bürgermeister Möller. Das sah auch Toralf Schnur so. „Aber nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Schade, aber die Menschen sind auch satt mit Corona-Infos“, so der FDP-Politiker. Über die Verwaltung wurde das Ansinnen der geplanten Broschüre sinnentfremdet präsentiert. Und so sah Grünen-Chefin Jutta Gerkan es ähnlich und hätte mit anderen Informationen anders entschieden. Die Stadtvertreterin sieht aber im Warener Wochenblatt eine Möglichkeit der Veröffentlichung. Ähnlich denkt auch Finanzchef Ralf Spohr (CDU), der das städtische Amtsblatt als richtig Auflage für derartige Aktionen erachtet.
Hier müssten dann aber scheinbar Abstriche gemacht werden, denn ein stündlicher Abriss von 00:00 bis 24:00 Uhr wäre mit zwei Dutzend Beiträgen sicher zu viel für das Warener Wochenblatt. Ob und wie die Reportage „Ein Tag in Waren (Müritz). 24 Stunden im Zeichen der Arbeitnehmer und Unternehmer unter besonderen Umständen“ noch in Waren (Müritz) zu einer Veröffentlichung kommt, konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Postwurfsendungen sind aber vorerst vom Tisch.
Am Mittwochnachmittag informierte die Stadtverwaltung Waren (Müritz): "in Abwägung aller Umstände ist der Bürgermeister gemeinsam mit den Hauptausschussmitgliedern zu dem Ergebnis gekommen, dass der Sonderdruck „24 h Waren (Müritz) im Lockdown“ nicht umgesetzt wird."