Ein Jahr KipsFam Regio
Regionalstellen für Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien
Knapp ein Jahr nach dem Start der Regionalstellen für Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien (kurz: KipsFam Regio) zieht Gesundheitsministerin Stefanie Drese eine erste positive Zwischenbilanz. „Knapp 500 Beratungen wurden seither durch die acht neuen Regionalstellen im Land durchgeführt. Ein deutliches Signal für den Bedarf an niedrigschwelliger Unterstützung der Familien“, erklärte Drese.
Die Ministerin verwies auf Zahlen, nach denen bundesweit rund ein Viertel und in Mecklenburg-Vorpommern sogar bis zu 30 Prozent aller Kinder mit einem Elternteil aufwachsen, das vorübergehend, wiederholt oder dauerhaft psychisch erkrankt oder süchtig ist. „Für die Kinder ist das eine extrem belastende Situation. Oft müssen sie Tätigkeiten der Eltern übernehmen, fühlen sich einsam und unsichtbar“, so Drese.
Das Ziel des KipsFam Projektes ist es deshalb, diese Familien besser in den Blick zu nehmen, sie enger zu begleiten und ihnen möglichst frühzeitig Unterstützung anzubieten. „Dafür arbeiten die Regionalstellen zum Beispiel mit der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen aber auch mit Schulen und Kitas der Region zusammen“, hob Drese hervor. So kamen im November auch erstmals Mitarbeitende der Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämter zusammen, um gemeinsam sowie behördenübergreifend Hilfen für Familien zu entwickeln.
„Aus den Regionalstellen hören wir, dass diese Angebote für Fachleute sehr nachgefragt sind. Das spiegelt sich auch in den Projektforen wider, welche die übergeordnete KipsFam-Landesfachstelle in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt hat. Jeweils knapp 200 Fachleute nahmen daran teil, um sich weiterzubilden“, erklärte Drese.
Sie zeigte sich außerordentlich dankbar für das Interesse und den Einsatz der KipsFam Mitarbeitenden. „Stück für Stück sensibilisieren wir so nicht nur für die Bedarfe der betroffenen Kinder, sondern weben auch ein dichteres Hilfsnetz aus Beratungsangeboten und geschulten Fachkräften. Das kommt denen zu Gute, die zuvor zu oft durch das System gerutscht sind“, unterstrich die Ministerin.
Das Sozialministerium fördert das Projekt KipsFam mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+). Insgesamt stehen bis 2027 fünf Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung.