Der Landtag hat gestern dem Gesetzentwurf zur Optimierung der IT-Landschaft in der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern zugestimmt. Das Zentrum für Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern (ZDMV) kann damit wie geplant zum 1. Januar 2023 gegründet werden. „Das Land bündelt seine Ressourcen für IT und Digitalisierung in einem neuen Landesamt. Damit werden wir vor allem auch den immer anspruchsvolleren Anforderungen an eine wirksame Cybersicherheit der Computernetze des Landes noch einmal deutlich besser gerecht werden können“, sagte Digitalisierungsminister Christian Pegel und bedankte sich bei den Abgeordneten für die Zustimmung.
Das Landesamt soll dem für Digitalisierung zuständigen Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung zugeordnet sein. Ziel ist es, aus den vielen kleineren Einheiten für IT und Digitalisierung in den einzelnen Ministerien und Landesbehörden ein großes, noch schlagkräftigeres Team zu formen. „Das erleichtert spezialisierten Fachleuten, ihr Wissen besser ressortübergreifend mehreren Ministerien und Landesbehörden zur Verfügung zu stellen. Es macht auch Urlaubs- und Krankheitsvertretungen leichter, insbesondere für spezialisierte IT-Qualifikationen, die nicht in jedem Ressort mehrfach vorgehalten werden könnten“, so der Minister und fügt an:
„Die Vorbereitungen für das neue Landesamt laufen bereits. Im Aufbaustab arbeiten seit Ende September Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen der Landesverwaltung mit. Und auch die Gespräche mit den Ressorts zum Übergang der Aufgaben haben bereits begonnen.“
Noch sind IT und Digitalisierung innerhalb der jeweiligen Ressorts sehr unterschiedlich aufgestellt. „Das wird immer herausfordernder: Unser Arbeitsalltag wird immer digitaler und die Bedrohung durch Cyberattacken nimmt zu. Die Anforderungen an gut funktionierende Systeme, IT-Sicherheit und Datenschutz steigen. Hinzu kommt, dass gerade in der IT-Branche Fachkräftemangel herrscht. Oftmals ist es schwierig, Stellen neu zu besetzen. Kleine Organisationseinheiten kommen so an ihre Grenzen“, begründete der Minister die Notwendigkeit des neuen Landesamtes. Im Koalitionsvertrag hatten sich die Regierungspartner deshalb bereits auf eine Zentralisierung in diesem Bereich verständigt.
„Im Zentrum für Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern bündeln wir unser Wissen um Anforderungen, IT-Sicherheit, Vertragsgestaltungen und Arbeiten in Projekten noch besser und effizienter umsetzen zu können. Gemeinsam mit der Abteilung digitale Verwaltung im Innenministerium und dem Datenverarbeitungszentrum M-V als Landesdienstleister stellen wir eine zukunftsfähige Landes-IT auf und entlasten somit die Fachressorts“, fasste Christian Pegel zusammen.
Es ist vorgesehen, dass im ersten Quartal des neuen Jahres zunächst ein kleines Kernteam im neuen Landesamt an die Arbeit geht. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen die Grundlage und werden das erste Ministerium ins ZDMV überführen. Das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung macht dabei den Anfang. Ab dem zweiten Quartal 2023 ist der Übergang von Aufgaben aus der Digitalisierungsabteilung des Innenministeriums, dessen Basis-IT sowie der Basis-IT der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow sowie des Landesamt für innere Verwaltung vorgesehen. Weitere Ressorts folgen dann Schritt für Schritt. Einige Bereiche sind ausgenommen, so etwa der Bereich Justiz mit Blick auf die richterliche Unabhängigkeit.