Ausbau der digitalen Infrastruktur in der Müritzstadt
Digitales Lernen bringt für Schulen viele Chancen und Risiken. Seit Jahren dümpeln deutschlandweit Schulen im analogen Modus und sträuben sich vor der Digitalisierung. Aber gerade das hat sich in den zurückliegenden Wochen der auferlegten schulfreien Zeit und des langsam anfahrenden abgeschwächten Unterrichts in den Schulen als herber Rückschlag erwiesen.
„Der digitale Ausbau der Schulen in Trägerschaft der Stadtverwaltung Waren (Müritz) obliegt dem Amt für Bürgerdienste in Zusammenarbeit mit den Schulen und dem staatlichen Schulamt in Neubrandenburg. Hierzu muss gemeinsam durch den Träger und der jeweiligen Schule ein Medienbildungskonzept (MBK) sowie ein Medienentwicklungsplan mit abgeschlossener Zielvereinbarung (MEP) für eine mögliche Förderung erstellt werden“, darüber informierte Stefan Ulbricht vom „Projektmanagement für Digitalisierung“ den Warener Stadtentwicklungsausschuss auf seiner jüngsten Sitzung.
Seit Oktober 2019 ist Stefan Ulbricht in der Stadtverwaltung Waren (Müritz) damit beschäftigt, eine Strategie zu entwickeln, um das „Projektmanagement für Digitalisierung“ anzuschieben und mittels neuer Hard- und Software die Prozesse in der Verwaltung zu optimieren. Die neu eingerichtete Stelle Projektmanagement Digitalisierung will als eines seiner zentralen Vorhaben die Entwicklung einer ganzheitlichen „Digitalen Agenda“ für die Stadt Waren (Müritz) anstoßen und koordinieren.
Das Medienbildungskonzept sowie der Medienentwicklungsplan müssen Angaben zu bestehender und benötigter Ausstattung, Angaben zum technisch-pädagogischen Einsatz, Fortbildungsplanung für die Lehrkräfte beinhalten. Der Planungszeitraum des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur für das mögliche Rollout der technischen, digitalen Infrastruktur an den Schulen in der Trägerschaft der Stadt Waren (Müritz) ist für das Jahr 2021 festgelegt und somit muss das Konzept sowie der Entwicklungsplan bereits im Jahr 2020 verfasst werden.
- Roll-Out-Planung der Grundschule Am Papenberg: 2021 Fördersumme: 149.480 €
- Roll-Out-Planung der Grundschule „Käthe-Kollwitz“: 2021 Fördersumme: 192.660 €
- Roll-Out-Planung der Regionalen Schule „Friedrich-Dethloff“: 2021 Fördersumme: 181.920 €
- Roll-Out-Planung der Regionalen Schule Waren/West: 2021 Fördersumme: 203.680 €
Die Fördermöglichkeiten des digitalen Ausbaus sind in der Richtlinie zur Förderung der Digitalisierung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern (DigitalPaktFöRl M-V) vom 23.10.2019 beschrieben.
Förderfähig sind unter anderem:
- Aufbau oder Verbesserung der digitalen Vernetzung in Schulgebäuden und auf Schulgeländen
- „schulisches WLAN“
- Standortgebundene Geräte
- Schulgebundene mobile Endgeräte nur im Ausnahmefall
- Projektvorbereitende und –begleitende Beratungsleistungen externer Dienstleister
Nach erfolgter Erstellung des Medienbildungskonzeptes und des Medienentwicklungsplanes in 2020 kann eine Planung von finanziellen Mitteln für das Haushaltsjahr 2021 zum Ausbau der digitalen Infrastruktur vorgenommen werden.
Eine Förderung oder Freistellung von Personalressourcen zur Betreuung der Bereiche AB1 bis AB3 in den städtischen Schulen ist nach derzeitigen Aussagen vom Land Mecklenburg-Vorpommern nicht vorhergesehen. Die anfallenden Leistungen sind zusätzliche Aufgaben, die durch den Träger geleistet werden sollen. Eine Schätzung durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Hauptamt, Bereich Schulen) würden für die Schulen der Stadt Waren (Müritz) einen Leistungsumfang von ca. 1,50 VzÄ ergeben. Genauere Zahlen in Bezug auf den Schulstandort Waren (Müritz) werden ermittelt, wenn die MEP’s der Schulen fertig gestellt sind.