Digitale Geräte in Schulen nutzen
Tablets- und Smartwatches- sowie Handynutzung im Unterricht

Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet derzeit Empfehlungen zur Nutzung digitaler Geräte wie Handys, Tablets und Smartwatches an den Schulen. Das kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg am Freitag in Schwerin an. „Wir befinden uns zu diesem Thema bereits in einem breiten Austausch, den wir in den kommenden Wochen intensivieren werden“, sagte Oldenburg. Die Regelungen, die die Schulen aus diesen Empfehlungen für sich ableiten, sollen in den Hausordnungen und Medienbildungsplänen verankert werden.
Simone Oldenburg, Bildungsministerin: „Viele Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verfügen bereits über verbindliche Regelungen zum Einsatz digitaler Geräte. Um sie weiter zu unterstützen und alle Schulen zu erreichen, erarbeiten wir in einem gemeinsamen Prozess u. a. mit dem Landesschülerrat, dem Landeselternrat und den Schulleitungsvereinigungen Empfehlungen zur Nutzung digitaler Geräte.“
Tobias Lankow, Vorstandsvorsitzender des Landeselternrates: „Verbote von digitalen Geräten sind nicht der richtige pädagogische Ansatz: Viel wichtiger ist, dass wir mit unseren Schulkonferenzen bereits über ein demokratisches Instrument der Selbstbestimmung verfügen, wo Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gemeinsam entscheiden, wie digitale Geräte in der Schule genutzt werden. Deshalb begrüßen wir die Erarbeitung der Empfehlungen. Denn so unterstützen wir die Schulen und die demokratische Willensbildung.“
Felix Wizowsky, Vorsitzende des Landesschülerrates: „Mit den Empfehlungen zur Nutzung von digitalen Geräten in der Schule zeigen wir Einigkeit bei allen Beteiligten: Einigkeit gegen ein Verbot und für mehr Unterstützung der Schulen. Uns ist dabei wichtig, dass der Umgang mit digitalen Geräten altersgerecht formuliert wird. Die Möglichkeiten eines Grundschülers sollten andere sein, als die eines Schülers der 12. Klasse.“
Ein Konzept für Medienbildung, wie es der Landesschülerrat zuletzt forderte, sei allerdings nicht nötig, erklärte die Bildungsministerin: „Alle Schulen haben Medienbildungskonzepte und alle Schulträger haben Medienbildungspläne erarbeitet – sodass die Grundlagen für die Entwicklung der Medienkompetenzen bereits durch sie gelegt worden sind. Sie sind die Basis des pädagogischen Handelns.“
Die Kultusministerkonferenz hat die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ verabschiedet, die die Länder umsetzen. Die Vermittlung der Medienkompetenz ist eine zentrale Aufgabe der Schulen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es den fächerübergreifenden Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“, der bei der Überarbeitung der einzelnen Fächerrahmenpläne integriert wird. Bereits zum Schuljahr 2019/2020 hat MV als erstes Land das einstündige Unterrichtsfach „Informatik und Medienbildung“ ab Jahrgangsstufe 5 eingeführt.
„Die Schülerinnen und Schüler erlangen grundlegendes Wissen über Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik. Insbesondere die zahlreichen Fortbildungen zur Digitalisierung und zur Verbesserung der Medienkompetenz stoßen bei unseren Lehrkräften auf großes Interesse“, so Oldenburg.