Der DRK-Landesverband initiierte in diesem Jahr eine Petition für einen stärkeren Bevölkerungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern. Diese ist nun mit nahezu 3.800 Stimmen abgeschlossen. Die symbolische Übergabe an das Innenministerium MV fand am 8. Dezember 2023 statt. Kulisse bot das 3. Dialogforum des DRK auf dem Traditionsschiff „MS Dresden“ in Rostock.
Katastrophenschützer des Landes kaperten am 8. Dezember das Traditionsschiff „MS Dresden“ in Rostock. Sie besetzten das Thema Bevölkerungsschutz. Weil die Frage nach Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung bei drohenden Katastrophen gleich welcher Art immer akuter wird – muss miteinander gesprochen werden. Mit an Bord waren Protagonisten und Akteure des Zivil- und Katastrophenschutzes Mecklenburg-Vorpommerns und deren Multiplikatoren.
Auch, weil die Abwehr- und Vorsorgemechanismen leistungsfähiger werden müssen, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein, initiierte das Deutsche Rote Kreuz in Mecklenburg-Vorpommern eine Petition.
Diese Petition wurde öffentlichkeitswirksam begleitet und ist von nahezu 3.800 Unterstützern unterzeichnet worden. Die symbolische Übergabe an das Innenministerium MV fand im Rahmen des 3. Dialogforums statt.
Die Petition richtet sich an die Landesregierung MV.
Erfolgreiche Petition mit nahezu 3.800 Unterschriften
„Hand aufs Herz: Haben Sie genug Vorrat und auch das Richtige zu Hause – für den Notfall? Sie wissen, Vorsorge ist besser als Nachsorge. Denn nur, wenn wir uns gemeinsam auf eine mögliche Notlage gut vorbereiten, lassen sich Auswirkungen minimieren. Wenn wir klug handeln, wird ein Stromausfall oder extremes Wetter noch lange nicht zu einer Katastrophe führen. Wir als Katastrophenschützer können für eine bessere Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung sorgen. Heute diskutieren wir Wege und bei diesem bereits etablierten Forum.“ Werner Kuhn, Präsident des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. eröffnet mit diesen Worten.
Die Wichtigkeit um die Diskussion eines gestärkten Bevölkerungsschutzes in Mecklenburg-Vorpommern unterstrich Wolfgang Schmülling, Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung. „Wir müssen die Menschen darauf vorbereiten. Auf Situationen, die wir uns in den letzten 40 Jahre nicht mehr vorstellen mussten. Ohne den Menschen Angst zu machen. Wir müssen das zusammen meistern und zusammenstehen. Das gilt für alle Hilfsorganisationen und den Landesbeirat des Katastrophenschutzes. Zusammen arbeiten an einem Konzept, das zukunftsfähig sein wird.“
Für thematischen Rückenwind auf der metaphorischen Schiffsreise mit dem Traditionsschiff sorgte ein Experten-Trio: Professor Dr. Martin Voss von der Freien Universität Berlin. Voss referierte über die Zusammenarbeit von Staat und Gesellschaft in der Krisenvorsorge, -Früherkennung und –Bekämpfung. Grace‑Gabriela Kottmeier, Verbandsoberin der DRK-Schwesternschaften ergänzte mit dem Thema „Pflegeinterventionskräfte im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz und Möglichkeiten der Hilfe aus der Bevölkerung im Krisen- und Katastrophenfall“.
Wie muss der Bevölkerungsschutz der All-Gefahrenabwehr weiterentwickelt werden? Dr. Andreas Walus, Direktor des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz M-V, führte dazu ausführlich aus. Eine Diskussionsrunde rundete thematisch das 3. Dialogforum ab.
Details zur Petition:
Ist der Katastrophenschutz auf die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft gut vorbereitet? Verfügt die Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern über die nötige Resilienz, um den komplexen Herausforderungen zu begegnen?
Der Katastrophenschutz soll die Bevölkerung bestmöglich schützen. In den Krisen der letzten Jahre zeigten sich die Mängel im System. Eine ehrliche Analyse des Status Quo, eine Antizipation zukünftiger Bedrohungen und die solide Planung für die Zukunft brauchen wir jetzt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Abwehr- und Vorsorgemechanismen müssen leistungsfähiger werden. Nur so sind wir für die Zukunft gut aufgestellt.
Die Unterzeichnenden dieser Petition haben drei Kernforderungen:
- Die Organisationen benötigen bessere Bedingungen und mehr Mittel für ehrenamtliche Kräfte: Das bezieht sich auf persönliche Schutzausrüstung, auf Aus- und Fortbildung, an den Stützpunkten, auf Einsatzmaterial und auf die Fahrzeuge!
- Wir brauchen mehr Menschen, die sich engagieren! Das Ehrenamt muss gefördert, unterstützt und entlastet werden.
- Das Thema Bevölkerungsschutz muss für die Menschen im Land greifbarer werden. Das heißt: Mehr sensibilisieren, besser anleiten, Hilfe zur Selbsthilfe bieten!
Die Petition richtet sich an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern
DRK-Dialogforum:
Ein Netzwerk, zu dem sich Protagonisten und Akteure des Zivil- und Katastrophenschutzes des Landes und Multiplikatoren austauschen. Verbunden mit der Einladung, mitzureden und vor allem auch mitzugestalten, um gemeinsam Maßnahmen für einen verbesserten Bevölkerungsschutz zu entwickeln.