Mit dramatischen Szenen ist Waren (Müritz) in den Tag der Arbeit gestartet. Während eine Familie, ein 49-jähriger Mann und seine gleichaltrige Ehefrau sowie die 17-jährige Tochter beim Frühstücken war, breiten sich plötzlich Rauch und Flammen in dem schmucken Einfamilienhause in der Ostsiedlung des Soleheilbades aus. Wenige Augenblicke später schlugen Flammen aus dem Dachstuhl. Noch während die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert werden, können sich die Bewohner unverletzt ins Freie retten. Was ihnen bleibt, ist fassungslos auf ihr brennendes Haus zu schauen und auf Warens Brandschützer zu warten.
Die treffen zwar innerhalb kürzester Zeit in der Straße Am Sander ein, doch hier zeichnete sich bereits ab, dass es ein langer und schwieriger Einsatz wird. In Windeseile wurden die ersten Schläuche verlegt, ein Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz in den Innenangriff geschickt und die Drehleiter in Stellung gebracht. Immer wieder ertönte das Martinshorn und weitere Verstärkung bog in das sonst ruhige Wohngebiet am Standrand von Waren (Müritz) ein. „Wir sind jetzt mit 39 Einsatzkräften und acht Einsatzfahrzeugen mit der Brandbekämpfung befasst“, erklärte Wehrführer und Einsatzleiter Reimond Kamrath kurz nach einer Lagebesprechung. Zu diesem Zeitpunkt konnte ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Wohnhäuser bereits verhindert werden. Hierzu wurde ein massiver Löscheinsatz mit einem Trupp im Innenangriff, zwei weitere Einheiten im Außenangriff sowie mit einem Strahlrohr über die Drehleiter gestartet.
Um eine sichere Löschwassereinspeisung zu gewähren, wurden die Wassertanks der drei Löschfahrzeuge, ein Hydrant vor dem Brandhaus sowie ein weiterer Hydrant aus einem benachbarten Wohngebiet genutzt. Für letzteren verlegten die Einsatzkräfte mehrere Schläuche, die auch über die Straße Zum Kiebitzberg führten. Aus diesem Grund sperrte die Polizei, die mit mehreren Streifenwagen und Beamten im Einsatz waren, die Verbindungsstraße zwischen der Ostsiedlung und dem Papenberg. Nach und nach konnten die Flammen erfolgreich durch die Brandbekämpfer zurückgeschlagen werden. Doch um allen Glutnestern den Garaus zu machen, musste über die Drehleiterbesatzung das Dach aufgenommen werden. Ein um der andere Dachziegel wurde mit einem Einreißharken aus der Verankerung gelöst und fiel zu Boden. Schließlich kam ein schwarzes Holzgerippe zum Vorschein, das das Ausmaß des Brandschadens erahnen ließ. Das Wohnhaus ist nicht mehr bewohnbar und der Schaden immens. Nach ersten Ermittlungen beträgt der Sachschaden 300.000 Euro. Als Brandursache ermittelte die Polizei einen technischen Defekt an der im Obergeschoss installierten Gastherme.