Ritter und Burgfräuleins erobern Punschendörp
„Dorf- und Stadtfeste gibt es überall in der Region, man muss etwas Besonderes bieten, um sich von den anderen abzuheben und Besucher anzulocken“, war sich Penzlins Bürgermeister Sven Flechner am Wochenende sicher. Und das Besondere ist den Machern des 25. Burgfestes von Penzlin scheinbar trefflich gelungen. Für drei volle Tage wurde die Penzliner Burg von zahlreichen zierlichen Burgfräuleins und ehrwürdigen Ritter, arbeitsamen Mägden und fragwürdigen Haudegen belagert. Bereits am Freitag eröffnete ein Kinderprogramm das bunte Treiben auf der Burg Penzlin und füllte das Areal mit Leben. Kinder der Penzliner Kita sagen fröhlich im Burghof, Schausteller und Händler boten ihre Waren an, Musikanten unterhielten den Adel und das gemeine Volk. In traditionellen Gewändern nutzen zahlreiche Penzliner und Weitgereiste den Freitag als Warm up, der zur Mitternacht mit einer eindrucksvollen Feuershow gekrönt wurde.
Nach einer kurzen Nacht erwachte am Samstag die Burg und bot ab 11 Uhr Eröffnungsspektakel mit Roon und Männerchor Penzlin 1907 e.V., jede Menge Spiel, Spaß und mittelalterlichen Gaudi. Hierzu zählten auch das Spiel an der Rittertafel und der Ritterschlag sowie Kür der Burgfräulein. Pausenlos gaben sich Künstler, Musiker und Entertainer die Klinke in die Hand und lieferten ein buntes Programm zwischen Burghof und Freifeldwiese. Hiervon überzeugten sich auch zahlreiche Politiker. Innenminister Lorenz Caffier, Landwirtschaftsminister Till Backhaus, Landrat Heiko Kärger, Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt wurden samt Gefolge auf der Burg erspäht. Till Backhaus genoss die Einladung von Sven Flechner, der den Minister gemeinsam mit Dagmar Kaselitz über das Areal führt. Ein Feuerfleisch zur Stärkung, schwarzes Zuckerwasser gegen den Durst stimmten den Minister glücklich. „Es ist ein wirklich schönes und fröhliches Fest, das einen Mehrwert für die Region liefert“, so Backhaus. Lediglich um 16:30 Uhr schien es ernst zu werden: Ein Mann samt Esel wurde angeklagt – „Ihr Volks-Esel erfüllt nicht die Abgasnorm“. In dem nicht wirklich erstgemeinten und amüsanten Gerichtstag an der Rittertafel nahmen die regionalen Laienschauspieler das aktuelle Zeitgeschehen auf. Während bis dato das Penzliner Burgfest vom sommerlichen Wetter verwöhnt wurde, ergoss sich zum Abend eine dicke Regenfront über den Osten der Müritzregion. Einige Besucher tanzten im Schauer, andere versteckten sich unter Regenschirmen oder suchten Schutz in den Zelten und Vorbauten der Schausteller. Die Pyrotechniker schauten abwechselnd in den Himmel, auf die Wetter-App und auf die Uhr. Denn zu 22:30 Uhr wurde das Jubiläums-Feuerwerk mit Musikbegleitung angesetzt. Immer wieder prasselten dicke Regentropfen auf die Burg. Erst wenige Minuten vor dem Countdown hatte Petrus Mitleid und unterbrach die nasse Dusche. Raketen und Feuerfontänen erhellten den Himmel sowie die Burg und lieferten ein einmaliges Schauspiel.
Das gesamte Programm vom 25. Burgfest in Penzlin.