Bürgermeistersprechstunde in Göhren-Lebbin
Torsten Zillmer will direkten Draht zum Bürger
Torsten Zillmer, Bürgermeister von Göhren-Lebbin, kommt einmal monatlich bei seiner Sprechstunde ins Gespräch mit den Bürgern seiner Gemeinde am Fleesensee.
An jedem Werktag arbeitet Torsten Zillmer bis zum Nachmittag in seinem regulären Job in Malchow. Dann ist er als ehrenamtlicher Bürgermeister von Göhren-Lebbin für die Belange seiner Gemeinde und die Anliegen seiner Bürger da. „Daher habe ich bei meinem Amtsantritt 2019 die monatliche Bürgermeistersprechstunde wiederbelebt, die mein Vorgänger – immerhin 29 Jahre im Dienst – in den letzten Jahren nicht mehr gepflegt hatte.“ Nun steht er immer am zweiten Donnerstag eines Monats von 17.30 Uhr bis 19 Uhr seinen Bürgern für ein Gespräch über ihre Sorgen und Nöte, aber auch Anregungen zur Verfügung. Die Bürgermeistersprechstunden finden im Gemeinschaftsraum des Feuerwehrgerätehauses in Göhren-Lebbin statt. Bei den ersten Sprechstunden, noch in einem anderen Gebäude, kamen mehr Leute, als Torsten Zillmer erwartet hatte. „Sie standen teils sogar im Flur. Ich habe dann oft zwei A-4-Seiten mit Notizen zu den Gesprächen angefertigt.“ Der Bürgermeister kündigt die Sprechstunden im digitalen Schaukasten seiner Gemeinde und im „Malchower Tageblatt“ an. Mittlerweile hat sich die Zahl der Ratsuchenden pro Veranstaltung bei fünf bis zehn eingepegelt. Damit ist Torsten Zillmer zufrieden. „Man weiß nie, wie viele genau kommen. Im Winter sind es manchmal auch weniger. Aber ich nehme mir für die anderthalb Stunden immer Arbeit mit. So ist es für mich auch dann keine verlorene Zeit, wenn niemand auftaucht.“
Der Bürgermeister schätzt diese Art, mit den Anwohnern unkomplizierter in den Dialog zu kommen, als es zum Beispiel bei einer Gemeindeversammlung möglich wäre. „Man kann dabei viele Dinge auf kurzem Wege klären.“ Dass vor kurzem auch die Ortschaft Penkow der Gemeinde beigetreten ist, sorgte dafür, dass nun noch mehr Leute seinen Rat suchen. Einige von ihnen melden sich an, andere kommen einfach vorbei. Die Bürger bringen ganz unterschiedliche Anliegen mit: „Öfter geht es um Differenzen zwischen Nachbarn: Man kennt diejenigen nicht, die neben einem wohnen, stellt aber fest, dass die Bäume vom angrenzenden Grundstück auf das eigene wachsen. Dann muss nach einer Lösung gesucht werden.“ Torsten Zillmer versucht in solchen Fällen, den Kontakt zwischen den beiden Parteien herzustellen und, wenn möglich, zu vermitteln. Bei einem anderen Fall störten sich Anwohner aus Untergöhren an einer schlecht befestigten Schotterstraße. Zillmer konnte mit der Ankündigung beruhigen, dass diese Straße ohnehin gemacht werden soll. „Mehrfach traten auch Leute an mich heran, die sich wünschen, dass der Badesteg in Untergöhren erneuert wird.“
Bei der Sprechstunde am 8. August lag die Zahl der ratsuchenden Bürger mit sieben im Durchschnitt. Sie kamen aus Göhren-Lebbin, Untergöhren, Roez und Penkow. „Mit einer Anwohnerin aus Roez habe ich über den nötigen Lückenschluss des Radweges an der Fernverkehrsstraße dort gesprochen. Das ist ein Thema, das regelmäßig wiederkehrt.“ Ihr kündigte Torsten Zillmer an, das Anliegen beim Landrat zur Sprache zu bringen. Eine Vertreterin des Dorfvereins Penkow konsultierte ihn zu einer geplanten Baumaßnahme. Bei manchen Problemen kann der Bürgermeister sofort helfen, zum Beispiel indem er erläutert, welchem Prozedere man bei Bauanträgen folgen muss. Andere muss er zunächst zurückstellen. „Aber ich notiere mir jeden Fall und überlege, wie man ihn angehen kann. Meist findet sich dann auch eine Lösung.“