Schnelles Internet in Mecklenburg-Vorpommern
Der geförderte Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern schreitet voran: „Wir befinden uns in einer Hochlaufphase. Dreiviertel der Projektgebiete, die wir im Rahmen des Bundesförderprogramms erschließen wollen, befinden sich zurzeit im Bau. Fünf davon sind nunmehr so gut wie fertig. So gut wie wegen der so genannten Nachverdichtung: Deren Ziel ist, dass Adressen, die bislang auf anderem Wege ausgebaut werden sollten und dies nicht wurden, nachträglich in die Fördergebiete mit aufgenommen werden“, informierte Digitalisierungsminister Christian Pegel heute bei der Landespressekonferenz in Schwerin.
Insgesamt knapp 12.300 Haushalte in drei Projektgebieten im Landkreis Ludwigslust-Parchim, einem im Landkreis Vorpommern-Rügen und einem auf Rügen können jetzt aufs schnelle Glasfasernetz direkt an der Haustür zurückgreifen. Alle fünf waren im 1. Förderaufruf des Bundes erfolgreich für eine Förderung ausgewählt worden.
„Für den ländlichen Raum ist der Breitbandausbau von grundlegender Bedeutung. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Schulen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Digitalisierung immens wichtig ist. Es hat sich aber auch gezeigt, wie schnell der Breitbandausbau gehen kann, wenn er dringend benötigt wird. Wir sind auch mit den weiteren Ausbaugebieten auf einem guten Weg“, sagt Ludwigslust-Parchims Landrat Stefan Sternberg.
Die drei Projektgebiete in seinem Landkreis hat die Wemacom Breitband GmbH umgesetzt, eine Tochtergesellschaft der Wemag AG. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine ganze Region mit moderner Glasfasertechnologie zu versorgen, so investieren wir in die Zukunft. Wir freuen uns, dass in den ersten drei Projektgebieten im Landkreis Ludwigslust-Parchim bereits mehr als 4.500 Kunden mit Glasfaser-Internet surfen. Des Weiteren sind wir stolz, dass die Wemacom auch den Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg und 17 Projektgebiete im Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Prignitz umsetzt“, so Geschäftsführer Volker Buck.
„Durch die Vielzahl an Projekten, für die nun die Bagger rollen, fließen auch verstärkt die Fördermittel ab. Bis Anfang September sind bereits mehr als 25,5 Millionen Euro Fördermittel vom Land ausgereicht worden - mehr als im ganzen Jahr 2019“, sagte Pegel. Da waren es knapp 23,9 Millionen Euro.
„Heute verfügen knapp über 30 Prozent der Haushalte über einen gigabitfähigen Anschluss. Mit dem geförderten Ausbau wird sich, da es sich durchgängig um reine Glasfaserausbauprojekte handelt, diese Gigabitversorgung bis Ende 2024 knapp verdoppeln“, nennt Christian Pegel weitere Zahlen.
Für insgesamt 112 Projektgebiete in M-V hat der Bund mehr als 900 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. „Mit mehr als 350 Millionen Euro Kofinanzierungsmitteln des Landes und dem kommunalen Eigenanteil reden wir von einem Gesamtvolumen in Höhe von 1,45 Milliarden Euro. Nach Umsetzung aller Projekte werden wir so mehr als 323.000 Haushalte, überwiegend im ländlichen Raum, mit Glasfaser erschlossen haben. In Kombination mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau sind wir in M-V damit auf einem guten Weg zu einer nahezu flächendeckenden Versorgung“, so Pegel.
Hintergrund
Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund seit dem ersten Förderaufruf im Jahr 2015 bisher mehr als 4,6 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Im Herbst 2018 hat er den sechsten Förderaufruf und zwei Sonderaufrufe für Krankenhäuser und Schulen sowie Gewerbe- und In- dustriegebiete gestartet.
Die Förderung des Bundes beträgt bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten eines Ausbauprojekts. Um den verbleibenden kommunalen Eigenanteil zu verringern, stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern ergänzend eine Kofinanzierung zum Breitbandausbau bereit. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent. Dieser wird aus dem Kommunalen Aufbaufonds finanziert und belastet deshalb nicht die einzelnen Kommunen. Das Land finanziert diese Ausgaben des Kommunalen Aufbaufonds aus dem Sondervermögen für den Breitbandausbau vor.
Die fertigen Projektgebiete
- LUP22_01: Zülow – Wittendörp – Dümmer – Warsow - Kogel
- LUP22_06: Sternberg, Stadt – Borkow – Mustin – Kobrow - Hohen Pritz - Blankenberg
- LUP22_18: Tessenow – Gehlsbach – Barkhagen – Ganzlin – Gehlsbach - Kreien
- VR22_15: Semlow - Ahrenshagen-Daskow – Marlow - Semlow
- ZWAR: Hiddensee – Altefähr - Bergen auf Rügen – Buschvitz – Glowe – Lohme – Ralswiek – Rambin –Sagard – Sassnitz – Sehlen- Ummanz